Test Mammut Light Removable Airbag

Mammut Light Removable Airbag 26
Test Mammut Light Removable Airbag
6.5 / 10 Bewertung
PRO
  • der leichteste Lawinenrucksack seiner Klasse
  • Airbag-System sehr gut in Rucksack integriert
  • vollständiger Rucksack
  • stabiler Rücken
  • schlicht, einfach
  • sehr gute Kompressions-/Tragegurte
  • gute Ausstattung (Tasche im Hüftgurt, Ski-/Snowboard-Riemen)
  • zuverlässiges System
CONTRA
  • kein flacher Boden - steht nicht
  • Trinksystemvorbereitung fragwürdig
  • Schultergurte zur Lastenverteilung fehlen
  • kompliziertes Packen nach Auslösung
Testurteil
Der Mammut Light Removable Airbag ist das Leichtgewicht unter den Lawinenrucksäcken. In seiner überarbeiteten Version überzeugt der Light vollkommen. Endlich ein schlichter Winterrucksack, der alles hat, was man braucht, aber nichts sonst. Dazu ein Airbag-System, das mit Kartusche lediglich 1200 Gramm auf die Waage bringt. Zusammen mit dem knapp über ein Kilo schweren Rucksack hat man so das Minimum an Gewicht und das Maximum an Sicherheit.
Funktion6.7
Qualität/Verarbeitung6.6
Gewicht7.8
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung6.3

Fakten

Mammut Light Removable Airbag (Modell Winter ab 2014), Farbe: icelandic-smoke, Grösse: 30 l, Artikelnummer: 2610-00711

  • Gewicht: Rucksack 1132 g, Airbag-System RAS 878 g, Cartridge 330 g, total 2340 g nachgewogen (Rucksack 1080 g, Airbag-System RAS 850 g, Cartridge 310 g, total 2240 g laut Hersteller)
  • Material: keine Abgaben

Angaben vom Hersteller:

Der Light Removable Airbag ist ein Leichtgewicht unter unseren Lawinenairbags. Mit dem Removable Airbag-System ohne Kartusche wiegt der Lawinenairbag lediglich ca. 1930 g. Dennoch bietet er alles, was man von einem guten Ein-Tages-Tourenrucksack bzw. Freeriderucksack erwartet. Hoher Tragekomfort und jede Menge Befestigungsmöglichkeiten.

  • Airbag-System: Removable Airbag System R.A.S.
  • Removable Airbag System: Herausnehmbar, kompakt, leicht (SET Airbag bereits integriert; READY ohne Airbag; Airbag separat erhältlich)
  • Sicherheitsbeinschlaufe
  • V-Rahmen Alu 6 mm, anpassbar
  • Thermogeformter Rücken für hohen Tragekomfort
  • Leichtgewichtiger Skitourenrucksack
  • Grosser Zugriff von oben dank Top Loader-Konstruktion
  • Abnehmbarer, gepolsterter Hüftgurt
  • Diagonale Skibefestigung
  • Snowboardhalterung
  • Seitliche Kompressionsriemen
  • 2 Eispickel-Halterungen
  • Trinksystem kompatibel

Praxistest Mammut Light Removable Airbag

Der Mammut Light Removable Airbag stand schon im Winter 2013/2014 ganz oben auf meiner Wunschliste. Der Lawinenrucksack war damals das mit Abstand leichteste Modell, gemessen am Volumen von fast 30 Litern. So testete ich den Mammut Light Removable Airbag eigentlich schon damals. Das Removable Airbag System nahm ich, der Name sagt es, aus einem anderen Mammut-Lawinenrucksack raus und baute es in den «Light» ein. Damit hatte ich endlich einen Lawinenrucksack mit einem akzeptierbaren Gewicht.

Aber der Mammut Light Removable Airbag in der Version Winter 2013/2014 landete sehr schnell in der Ecke. Hätte ich damals einen Testbericht geschrieben, es wäre ein schlechtes Urteil gewesen. Nicht für das Airbag-System, aber für den Rucksack. Er war im Tourenalltag kaum zu gebrauchen. Genau an der oberen Öffnung zum Hauptfach lag das Airbag-System. Durch den rahmenlosen Rücken und das hohe Gewicht oben sackte er einfach zusammen. Etwas aus dem Rucksack zu nehmen, war einfach zu mühsam. Der Rucksack war einfach nicht zu gebrauchen.

Umso gespannter war ich auf den Nachfolger im Winter 2014/2015. Mammut überarbeitete das Modell komplett. Der neue, aktuelle Mammut Light Removable Airbag zeigt sich nun nicht mehr nur von seiner leichten Seite, sondern überzeugt auch durch seine komfortablere Bedienung und Handhabung. Das Airbag-System war schnell wieder eingebaut und danach begleitete mich der Lawinenairbag Mammut Light Removable Airbag auf sehr vielen Touren diesen Winter – mit Tourenski und Schneeschuhen.

Für mich ist der fast 30 Liter grosse Rucksack gross genug für mehrtägige Touren. Der Rucksack ist ein guter Kompromiss aus Leichtgewicht, aber den notwendigen Features. Vor allem der V-Rahmen im Rücken hilft in Sachen Stabilität und Tragekomfort ungemein. Er lässt sich auch anpassen.

So gut wie irgend möglich gelöst, ist nun das Problem mit dem Airbag-System. Es muss sich im oberen Bereich des Rucksack befinden. Beim Mammut Light Removable Airbag befindet er sich aber quasi im Deckelfach. Klappt man den Deckel nach hinten, wird das Airbag-System mit umgeklappt. Dadurch hat man nun auch einen Zugriff auf den eigentlich Rucksack bzw. das Hauptfach. Das ist angenehm simpel gehalten. Der Deckel hat trotz Airbag-System noch Platz für Kleinigkeiten. Toll ist auch die einfache und schnelle Bedienung mit einer zentralen Schnalle.

Darüberhinaus glänzt der Mammut Light Removable Airbag mit einem abnehmbaren, gepolsterten Hüftgurt – super ist die praktische Tasche im Hüftgurt – wieso hat der Light abe rnur eine davon? Gut wären zudem noch einfache Stretchtaschen an den Seiten des Rucksacks. Auch Ski oder Snowboard kann man befestigen. Da der Rucksack aber wirklich ein Leichtgewicht ist, muss er dafür ziemlich voll sein. Oder man muss die Kompressionsgurte extrem fest ziehen. Zusätzliche Spannriemen sind dann je nachdem hilfreich. Was ich beim Light vermisse, sind Gurte zur Lastenverteilung an der Oberseite der Schultergurte in Verbindung mit dem Rucksack.

Der Rucksack selbst spielt bei einem Lawinenrucksack eben eine wichtige Rolle. Was bringt einem das sicherste Airbag-System, wenn der Rucksack nichts taugt und man ihn schlichtweg nicht mitnehmen möchte? Nach eingehenden Tests war beispielsweise die ABS Vario Base Unit für mich ein Unding. Das Tragesystem ist schlecht verstellbar und egal mit welchem Zip-on trägt es sich am Ende nicht komfortabel. Die Zip-on-Rucksäcke haben mir zudem allesamt zuviel des Guten und damit zuviel Gewicht. Hier ist der Mammut Light Removable Airbag für mich das Gegenstück.

Mir passt er. Klar, nicht jeder mag einen solch reduzierten Rucksack. Aber beim Light habe ich nur ca. 1200 Gramm Mehrgewicht dabei für Airbag-System plus Carbon-Kartusche. Solch einen Lawinenrucksack nehme ich überhaupt erst gerne mit, er ist kein «Ballast». (Auf was der Rucksack meiner Meinung nach übrigens locker verzichten könnte, ist die Trinksystemvorbereitung, denn Trinksysteme brauche ich im Winter zu selten.)

Das Removable Airbag System funktioniert bis heute einwandfrei. Ich habe den Airbag für Demo-Zwecke bei vielen Lawinenvorträgen eingesetzt und bis heute mehr als 20-mal ausgelöst. Ohne Probleme oder Zwischenfälle. Einzig das Packen nach einer Auslösung ist recht zwitaufwendig. Die Tasche, in die der Airbag nach getaner Arbeit wieder rein muss, ist extrem klein und eng bemessen. Zudem ist es leider alles andere als selbsterklärend. Ich brauchte immer wieder die Anleitung.

Das System hat einen klappbaren Auslösegriff, der im Träger verstaut werden kann. Praktisch.

Insgesamt ist der Mammut Light Removable Airbag ein Leichtgewicht. Er bietet einen extrem guten Kompromiss aus Sicherheit eines Airbag-Systems und Funktionalität eines guten Rucksacks für Wintertouren. Der Mammut Light Removable Airbag ist für mich der erste Lawinenrucksack, bei dem ich keine Nachteile beim Rucksack zugunsten der Sicherheit in Kauf nehmen muss. Nein, mit dem Mammut Light Removable Airbag macht es endlich Spass, auf Tour zu gehen.

Preis

Der Mammut Light Removable Airbag kostet 720 CHF.

Dazu braucht man zusätzlich eine Kartusche:

  • Carbon (Cartridge non-refillable 300 bar carbon) kostet 240 CHF
  • Stahl (Cartridge non-refillable 300 bar steel) kostet 120 CHF
  • Alu wiederbefüllbar (Cartridge refillable 207 bar Alu) kostet 230 CHF

Händlersuche/Store-Locator

Links

Hersteller Mammut

Auskunft und Vertrieb über den Hersteller

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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