Test Fimbulvetr Snowshoes

Test Fimbulvetr Snowshoes
5.1 / 10 Bewertung
PRO
  • sehr einfache Konstruktion (nur 12 Teile)
  • leicht (im Verhältnis zur Grösse)
  • gute Bindung
  • guter Halt bei Traversen durch horizontale Beweglichkeit des Fusses
  • recycelbar
CONTRA
  • Einsinken durch biegsames Material, wenig Auftrieb im tiefen Schnee
  • Länge und Breite für viele zu gross
  • riesiges Packmass
  • bei kleiner Schuhgrösse ist die Bindung suboptimal
Testurteil
Die Fimbulvetr Snowshoes aus Norwegen ist aus nur zwölf Teilen gefertigt. Schneeschuh und Bindung sind aus einem Stück thermoplastischem Kunststoff. Die Einfachheit überzeugt, auch die Bindung gibt sehr guten Halt. Der Fuss bleibt in allen Richtungen beweglich, was bei schrägen Hängen angenehm ist. Leider ist der Schneeschuh zu flexibel, was bei tiefem Schnee den Auftrieb verringert und tief einsinken lässt.
Funktion4.2
Qualität/Verarbeitung6.2
Gewicht/Packmass4
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung6

Fakten

Fimbulvetr Snowshoes, Farbe: Just Black, Grösse: Einheitsgrösse

  • Gewicht: 2218 g nachgewogen (2216 g laut Hersteller; Gewicht pro cm² 0,56 g/cm²)
  • Einheitsgrösse, Breite 27,8 cm, Länge 71,1 cm Fläche 1976,6 cm²
  • Material: DuPont™ Hytrel® TPC-ET
  • Material Krallen: Edelstahl
  • Anzahl Teile: 12 (inkl. Bindung und Schrauben/Nieten)
  • geeignet für Schuhgrösse 32-48
  • geeignet für ein Gesamtgewicht bis 140 kg

Angaben vom Hersteller:

  • Fimbulvetr are great snowshoes for hiking, activities and work in the backcountry. You’ll get a pair of all-terrain snowshoes with very low weight per bearing area. 
  • Made in Norway
  • Garantie: Limited Lifetime Warranty

Praxistest Fimbulvetr Snowshoes

Die Fimbulvetr Snowshoes habe ich auf mehreren Schneeschuhtouren getestet. Was bei den Schneeschuhen sofort auffällt, ist, dass man damit auffällt. Ich wurde vielfach darauf angesprochen und dazu befragt unterwegs. Die Fimbulvetr Snowshoes sehen einfach ungewöhnlich aus – der Schneeschuh besteht aus einem thermoplastischen Elastomer-Unibody. Die sog. Honeycomb-Konstruktion (in der Waben-Form) soll maximalen Auftrieb gewährleisten, ohne dass sich auf der Oberseite Schnee sammeln kann. Das All-Direction-Gelenk sowie die innovative, schlanke B4-Bindung sind patentiert.

Die sehr einfache Konstruktion ist überzeugend. Die Fimbulvetr Snowshoes kommen mit nur 12 Teilen aus. Dabei lassen die Schneeschuhe allerdings auch eine Steighilfe sowie Steigeisen/Traktionsschienen vermissen. Sie haben lediglich ein paar Krallen vorne. Das zeigt schon, dass sie nicht für das alpine/steile Gelände gemacht sind.

Die Fimbulvetr Snowshoes sind wirklich sehr gross. Mit einer Länge von über 70 cm lassen sie sich nicht mehr ganz so einfach am Rucksack befestigen. Die Breite wiederum ist kein Problem. Gerade zwischen den Beinen sind die Schneeschuhe gar nicht so breit und man kommt gut “aneinander vorbei”. Entscheidender ist hier die Länge, denn man muss jeweils den Schneeschuh weit vor den anderen setzen können und recht grosse Schritte machen. Gerade für zierliche Personen ist der Schneeschuh einfach zu gross, auch die Bindung eignet sich nicht für wirklich kleine Schuhgrössen. Bei meiner Schuhgrösse (41) aber hielt die nur aus Riemen bestehende Bindung extrem gut. Sie hat mich überrascht – einfach aber sehr wirksam und an viele Schuhmodelle (Wanderschuhe, Snowboardschuhe) und -grössen anpassbar.

Im Verhältnis zur Grösse ist der Schneeschuh leicht.

Dazu kommt, dass sich der Fuss nicht nur nach vorne und hinten bewegen kann, sondern auch seitlich. Das ist anfangs ungewohnt, später aber gerade bei Traversen extrem angenehm, da man hier den Fuss flach aufsetzen kann. All das funktioniert, solange der Schnee nicht allzu hart ist.

Dass bei den Fimbulvetr Snowshoes kein Schnee auf den Schneeschuhen liegen bleibt, kann ich nicht bestätigen. Sicherlich rieselt der Schnee bei ganz trockenem, frischen Pulver durch die Waben hindurch, aber sobald er auch nur etwas feuchter oder gebundener ist, bleibt er auf der Schaufel liegen.

Bei richtig weichem Schnee bringen die Fimbulvetr Snowshoes nicht den gewünschten, maximalen Auftrieb. Dies hat einen einfachen Grund. Der Schneeschuh ist nicht vollkommen steif oder hart. Er biegt sich also durch. Dadurch ist die Auflagefläche kleiner und der Fuss sinkt gerade bei tiefem Neuschnee immer tiefer. Genau dasselbe hatte eine Testerin beim ebenso flexiblen Schneeschuh TSL Symbioz auch schon beobachtet.

Hervorzuheben ist, dass der Schneeschuh komplett recycelbar ist. Die Verarbeitung ist sehr gut und Test à la Ikea-Sessel haben gezeigt, dass das Material auch nach tausenden Bewegungen keine Ermüdungserscheinungen zeigt.

Insgesamt sind die neuen Fimbulvetr Snowshoes ein interessantes Konzept. Gemacht und geeignet sind sie eher für Wanderungen in mittleren Höhenlagen oder flachem, moderatem Gelände. Für Tiefschnee halte ich den Auftrieb nicht für ausreichend, hierfür sollte der Schneeschuh steifer sein. Wer aber mal was neues probieren möchte und eine Alternative sucht, ist mit den Fimbulvetr Snowshoes gut unterwegs.

So haben andere getestet: blog.sportscheck nahm die Schneeschuhe sehr kurz unter die Lupe. Die Testerin empfiehlt sie nicht für alpine Touren.

So haben andere bewertet: Fimbulvetr gewann an der Ispo 2014 einen Award als Brandnew Winner im Bereich Hardware Winter.

Preis

Die Fimbulvetr Snowshoes sind erhältlich für 310 €. Erhältlich in den Farben Just Black, Rescue Red, Snow White.

Links

Hersteller Fimbulvetr

Auskunft und Vertrieb über den Hersteller

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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