Test Cotton Carrier Kameraweste mit Seitenhalter für 1-2 Kameras

Test Cotton Carrier Kameraweste mit Seitenhalter für 1-2 Kameras
5.9 / 10 Bewertung
PRO
  • absolut sicheres und komfortables Tragesystem für grosse digitale Spiegelreflexkameras (DSLR)
  • die Kamera ist sofort zur Hand, wenn benötigt
  • einfache Handhabung, nachdem entsprechende Teile an der Kamera befestigt worden sind
CONTRA
  • nur eine Universal-Adapterplatte für Stativ-Wechselplatte
  • nicht geeignet für Kamera mit Objektiv mit Stativschelle
  • Seitenhalter für zweite Kamera zusammen mit Rucksack mit Hüftgurt kaum geeignet
  • Preis in der Schweiz relativ hoch
Testurteil

Die Cotton Carrier Kameraweste mit Seitenhalter für 1-2 Kameras ist ein komfortables Tragesystem für grosse digitale Spiegelreflexkameras. Es sorgt dafür, dass Schultern und Nacken nicht mehr schmerzen. Es gibt die Kameraweste in nur einer Grösse, sie ist aber einfach anpassbar.

Funktion6.3
Qualität/Verarbeitung7
Gewicht/Packmass6.6
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung4.8

Fakten

Cotton Carrier: Kameraweste mit Seitenhalter für 1-2 Kameras, Artikel-Nr. 124RTL-D

  • Gewicht (selber gewogen): Kameraweste mit Sicherungsriemen: 464 g, seitlicher Halter mit Sicherungsriemen: 154 g; dazu kommen die Kleinteile, die an der Kamera befestigt werden. Variante mit Universaladapterplatte und Handschlaufe: 132 g

Angaben vom Hersteller:

  • «one-size-fits-all» anpassbare Kameraweste aus 1680 Denier Polypropylen mit einer Kameraanschlussplatte aus Lexan.
  • Der abnehmbare seitliche Halter ist auch aus 1680 Denier Polypropylen mit einer Kameraanschlussplatte aus Lexan. Dieser Halter kann entweder an der Kameraweste befestigt werden oder auch an einem Gürtel.
  • Dazu werden zwei Kamerabefestigungen geliefert, die aus einer eloxierten richtungsorientierten Nabe aus Aluminium, einer rostfreien Schraube und einer Gummischutzscheibe bestehen.
  • Ebenfalls mitgeliefert werden zwei Kamerasicherungsriemen, zwei Handschlaufen, eine universelle Adapterplatte und ein passender Sechskantschlüssel.
  • Made in China

Praxistest Cotton Carrier Kameraweste mit Seitenhalter für 1-2 Kameras

Ich habe die Kameraweste auf Fototouren und an einem Fest getestet. Den seitlichen Halter für eine zweite Kamera hatte ich dabei nie im Einsatz. Mehr dazu weiter unten.

Die „one-size-fits-all“ Weste ist in ihrer Grösse einfach anpassbar dank genügend langer Riemen, verschiedenen Schnallen und Klettverschlüssen. Das Material macht einen robusten Eindruck und ist sorgfältig verarbeitet.

Nachdem ich die Lieferung erhalten hatte, sass ich zuerst etwas ratlos mit den vielen Teilen und meinen Kameras da. Doch dank der mitgelieferten Bilder und Beschreibungen war ich bald schlüssig, welche Teile ich an welcher Kamera wie anzubringen hatte.

Auf der Weste ist eine Anschlussplatte für die Kamera angebracht. Die richtungsorientierte Kameranabe wird am Stativgewinde der Kamera festgeschraubt. Um die Kamera an der Weste zu befestigen fährt man diese in einem 90-Grad-Winkel in die Anschlussplatte ein. Durch das Gewicht des Objektivs dreht sich die Kamera automatisch um 90 Grad, so dass das Objektiv nach unten schaut. Wenn man die Kamera benötigt, dreht man sie wieder um 90 Grad und schiebt sie nach oben. Dank der mitgelieferten Handschlaufen hat man die Kamera gut im Griff.

Etwas irritiert war und bin ich, dass nur eine universelle Adapterplatte mitgeliefert wird, welche den Anschluss an eine Stativschnellwechselplatte auch dann erlaubt, wenn die Kamera für das Tragesystem ausgerüstet worden ist. Dies bedeutet im Klartext, dass ich mit dem Tragesystem zwar zwei Kameras tragen, aber nur eine davon auch innert nützlicher Frist auf meinem Stativ befestigen kann. Aber wie gesagt, bisher habe ich immer nur eine Kamera mitgenommen.

Auf einem recht steilen Abstieg habe ich die Kamera mit einem mittelgrossen Objektiv an der Weste befestigt getragen. Dabei habe ich sehr gut gespürt, wie angenehm und sicher die Kamera zu tragen ist. Nichts baumelt hin und her, die Hände sind völlig frei, die Schultern werden gleich stark belastet und der Nacken ist entlastet. Das Objektiv könnte sogar mit einem vorhandenen Riemen noch zusätzlich gesichert werden. Am Rücken trug ich den Fotorucksack mit der restlichen Fotoausrüstung, Jacke und Verpflegung. Sehr angenehm auch die Gewichtsverteilung auf hinten und vorne am Körper.

Beim Blumen fotografieren habe ich zwischen den Spots die Kamera auch bequem und sicher vor meiner Brust getragen. So musste ich den Fotorucksack nicht jedes Mal wieder aufmachen und die Kamera hervorholen. Bis ich das Stativ wieder richtig positioniert habe, bleibt die Kamera an der Weste befestigt und ich habe die Hände frei. Das Tragen der Kamera mit der Weste empfinde ich als viel angenehmer und sicherer als am Kameragurt baumelnd oder, wie es viele andere Fotografen auch machen, befestigt auf dem Stativ beim Wechseln von einem Spot zum anderen.

Auch das Wechseln von Objektiven wird erleichtert, da die Kamera sicher eingehakt an der Weste befestigt bleiben kann während des Hantierens. Kamera einfach um 90 Grad drehen und Objektiv wechseln.

Bevor ich das Tragesystem zum Fotografieren von Vögeln mitnehmen wollte, habe ich zum Glück zu Hause probiert, ob denn ein grosses Objektiv (120-400mm) mit Stativschelle auch ans Tragesystem passt. Mindestens in meinem Fall geht es nicht, da die Stativschelle zu sperrig ist und ich die Kamera an der Weste nicht einklinken kann.

Die Weste stand auch an einem Apéro im Einsatz, wo ich die Gäste fotografieren sollte. Mit der Kamera vor der Brust konnte ich selber problemlos auch etwas essen und trinken und zwischendurch mit den Gästen plaudern, ohne Angst um eine herumbaumelnde Kamera zu haben.

Da die Weste doch etwas sperrig ist und das Tragesystem insgesamt doch fast 600 g wiegt, kommt sie bei mir v.a. bei ausgesprochen dem Fotografieren gewidmeten Ausflügen und Anlässen zum Einsatz. Auf der Anreise findet die Weste dann Platz im Aussenfach meines grossen Fotorucksacks und das zusätzliche Gewicht spielt eine untergeordnete Rolle, weil oft nur kleinere Distanzen und weniger Höhenmeter zu bewältigen sind als auf ausgesprochenen Wandertouren, wo das Fotografieren geringere Priorität hat.

Wie gesagt habe ich den seitlichen Halter (noch?) nicht benutzt. Zum einen waren die Anlässe nicht so, dass ich eine zweite Kamera benötigt hätte. Zudem denke ich, ist der zweite Halter v.a. dann gut einsetzbar, wenn keine anderen Gepäckstücke zu tragen sind. Denn wenn an der Weste befestigt, kommt der Hüftgurt eines Rucksacks in die Quere. Und falls am Hüftgurt des Rucksacks befestigt, sehe ich Probleme beim Ausziehen des Rucksacks, wo die Kamera rasch auf dem Boden aufschlagen könnte. Aber es gibt sicher Situationen, wo der seitliche Halter sinnvoll ist, z.B. wenn ich an einem Fest mit zwei verschiedenen Kameras fotografieren möchte.

So testeten andere:

  • The human pace: Streicht das komfortable und sichere Tragen von grossen Kameras beim Wandern hervor. Die Kamera hat man dank der Weste sofort zur Hand und bleibt nicht im Rucksack verstaut.
  • Imaging resource: Ist begeistert, wie leicht schwere Kameras mit der Weste zu tragen sind. Der seitliche Halter wird aber als weniger überzeugend bewertet als die Weste.

Preis

In der Schweiz erhältlich für CHF 270 (mit Seitenhalter, Lieferumfang wie oben beschrieben) bzw. CHF 225 (ohne Seitenhalter, Lieferumfang entsprechend geringer)

Links

Hersteller Cotton Carrier

In der Schweiz erhältlich bei Perrot Image SA

ÜBER DEN AUTOR

Anna-Barbara Utelli

Anna-Barbara Utelli testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – sie ist seit Kindsbeinen in den Bergen unterwegs, früher zwar nicht immer ganz freiwillig, aber ihre grosse Naturverbundenheit hat sie immer wieder dorthin zurückgeführt, v.a. für Wanderungen und schon seit 20 Jahren auch für Schneeschuhtouren. In der Natur findet die ausgebildete Biologin den nötigen Ausgleich zu ihrer täglichen Arbeit im Büro. Vor ein paar Jahren hat sie die Natur- und Landschaftsfotografie wieder für sich entdeckt und sie bringt spannende Natur- und Landschaftsbilder von ihren Reisen mit nach Hause. Wegen der schweren Fotoausrüstung werden die Touren nun oft kürzer, funktionale und leichte Bekleidung aber nicht weniger wichtig, denn tolle Aufnahmen entstehen oft bei nicht strahlendem Sonnenschein.

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