Test Koga Bergmönch

Test Koga Bergmönch

  • Der Koga Bergmönch ist ein tragbarer Bergroller
  • Die Fahreigenschaften sowie Auf- und Abbau überzeugten uns kaum
  • Gut für alle, die gerne Tageswanderungen machen und bergab fahren wollen

Ich-liebe-Ausrüstung-Bewertung

5.2 Punkte

Pro

  • Gut zu tragen, sehr guter Rucksack
  • Gute Bremsen
  • Sehr gut verarbeitet

Contra

  • Kleine und rutschige Reifen machen es instabil
  • Auf- und Abbau schwierig
  • Tragesystem fix am Rad, Rucksack am Unterrohr
  • Zu schwer

Fakten

Koga Bergmönch 2012

Angaben vom Hersteller:

  • Gewicht: 8,9 + 1,5 kg (Roller + Rucksack)
  • Rahmen: Komplett handgefertigter voll gefederter Aluminium 7005 Rahmen. Rohre dreifach gehärtet.
  • Extra oversized 1½” Steuersatz. Leichte Hinterbauschwinge mit Airshock (Federweg 80 mm); AirShock Einstellbar, Rebound-Einstellung; Gabel Parallel 4-Link faltbare Federgabel mit 80 mm Federweg – Einstellbarer Airshock – Rebound Einstellung und SAG Indikation.
  • Bremsen Tektro Orion Scheibenbremsen
  • Reifen Schwalbe Mow Joe 2.0 –Reifen (vorne) / Innova 2.40 (hinten) faltbar

Praxistest Koga Bergmönch

2011 wurden sie vorgestellt, die Bergroller von Bermönch. 2012 haben wir sie getestet, jetzt erscheint der Bericht, pünktlich zum Frühlingsbeginn. Getestet haben wir den Bergmönch auf einer Bergtour und einigen Downhill-Touren. Grundsätzlich könnte man sehr viel über den den Bergmönch schreiben, wir versuchen uns aber kurz zu halten.

Die Grundidee des Bergmönch ist, dass man ihn besser als ein Mountainbike tragen kann und dadurch auch Strecken bergab fahren kann, die man mit dem MTB nicht erreicht. So richtig überzeugt hat uns das Konzept aber nicht. Das Gewicht ist insgesamt und im Vergleich zu hoch. Und auch die Fahreigenschaften sind gegenüber einem Moutainbike dermassen schlechter, dass es uns nicht begeisterte. Aber der Reihe nach.

Trageeigenschaften

Bergauf trägt sich der Bergmönch mit dem Rucksack recht gut. Der Rucksack stammt von Vaude und lässt sich sehr gut tragen. Er hat einen belüfteten Rücken, Der angebliche Stauraum von 19 Litern war für uns jedoch kaum wahrnehm- bzw. nutzbar. Mit dem Bergmönch im Gepäck ist alles sehr gepannt und eng, wirklich viel Stauraum hat man dann kaum. Für eine Tagestour kann man ein paar Kleinigkeiten mitnehmen, aber viel mehr auch nicht. Zudem sollte man bedenken, dass der Rucksack auch bei der Fahrt am Unterrohr hängt. Packt man ihn also voll, wird das Ganze noch schwerer, unhandlicher und ist an ziemlich exponierter Stelle, also der Inhalt z.B. dann schlecht vor Schlägen geschützt.

Auf- und Abbau

Oben angekommen baut man den Bergmönch auf. Das ist kein Kinderspiel. Die Reihenfolge und Drehrichtungen müssen stimmen. Schnell sind Kabel im Weg. Zum Aufbau zieht und dreht man den Rahmen auseinander und fixiert alles. Der Rucksack befindet sich in der “Scooter-Position” dann am Unterrohr.

Der Aufbau gestaltete sich ähnlich. Wir mussten sogar einmal den Hammer bemühen, um alles wieder zu demontieren. Insgesamt war uns der Aufbau zu kompliziert.

Fahreigenschaften

Bergab funktioniert die Federung gut. Die Federgabel vorne und der Dämpfer hinten funktionieren. Der geringe Durchmesser des Vorderrades schafft eine zu leichtgängige Lenkung.  Auch durch den geringen Radstand ist der Bergroller daher nicht sehr stabil – all zu schnell sollte man damit nicht fahren. Vor allem haben aber die Reifen ein schlechtes Profil. In steileren Kurven rutsche so der Vorderreifen weg, wir stürzten mehrfach mit dem Bergmönch.

Bei der Abfahrt steht man auf den seitlich ausklappbaren Trittflächen. Diese sind rutschfest. Zum Bremsen dienen vorne und hinten Scheibenbremsen. Diese funktionieren einwandfrei. Leider hängt aber der Rucksack am Unterrohr. Das stört. Und schränkt auch die Sicht auf den Boden ein.

Nervig sind natürlich Flachstrecken. Hier kommt man nur mit Rollertechnik und Anstossen voran. Die Downhill-Eigenschaften sind aber insgesamt nicht gleichwertig mit einem MTB.

Preis

Regulär kostet der Bergmönch 1499 € bzw. 1799 CHF.

Der Bergmönch ist in der Schweiz erhältlich, die Liste der Händler aber nicht ganz aktuell. Einige Händler bieten eine Tagesmiete an, was empfehlenswert ist.

Links

Hersteller Koga

Auskunft und Vertrieb in der Schweiz über Fitstore24

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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2 Kommentare zu „Test Koga Bergmönch“

  1. Andreas Czekelius, A-6610 Wängle

    Man kann ja in jeder Suppe ein Haar suchen!

    Vergleicht das Teil bitte nicht mit einem MTB, denn es ist keines! (will auch keines sein!). Es ist ein Hilfmittel um knieschonend vom Berg runter zu kommen und das kann der Bergmönch!

    Der Auf- und Abbau erschien mir unproblematisch (auch ohne Bedinungsanleitung), aber ich gebe zu, “patschert derfst ned sei”.

    Und wegrutschende Räder gibts halt, wenn man bei Nässe und Laub (siehe Fotos) den Test macht (das passiert dann auch mal mit dem MTB).

    Zum Rucksack: mit einigen Klettverschlüssen lässt der sich auch abnehmen und beim abfahren schultern.

    Also der Test könnte auch positiver ausfallen, aber vielleicht zahlt MountainSkyver die bessere Provision.

    Und außerdem: wenn schon ein diplomierter Oberbergführer (siehe “über uns”) so ein Gerät testet, dann fehlt mir unbedingt der Helm! Allein schon wegen der Vorbildwirkung! -oder auch nicht… frei nach dem Motto: Wer Hirn hat, sollte es auch schützen!

    PS: “patschert” kommt aus Wien und bedeutet so viel wie ungeschickt aber auf liebeswürdige Art

  2. Danke für Deinen Kommentar. Ich kam zu einem anderen Ergebnis als Du – ungeschickt, würde ich sagen, bin ich nicht. Immerhin habe ich 5 Jahre Fahrräder montiert/repariert. Aber zu Deiner Kritik. Das Problem, dass die Räder wegrutschen ist beim Koga Bergmönch leider auffallend. Vielleicht wäre es mit anderen Reifen besser. Zum Problem trägt die sehr nervöse Lenkung bei – der Koga Bergmönch ist das Gegenteil von laufruhig. Das man einen Helm tragen sollte, ist richtig, hat aber mit dem Testergebnis des Koga Bermönch nichts zu tun.
    Provision bekamen und bekommen wir übrigens keine. Wir sind unabhängig. Sowohl den Koga Bergmönch wie auch den MountainSkyver haben wir für den Test erhalten und danach wieder zurückgegeben.

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