Test adidas Hydroterra Shandal
Die adidas Hydroterra Shandal soll eine Mischung aus Schuh und Sandale sein. Der Schuh reibt konstruktionsbedingt, auch die Verarbeitung ist nicht gut. So vermittelt der Schuh leider wenig Lauffreude, er ist auch nicht speziell fürs Wasser geeignet.
Ich-liebe-Ausrüstung-Bewertung
4.5 Punkte
Pro
- gute Passform, vorgeformte Zunge etc.
- einfaches Schnürsystem, das sogar die Ferse integriert/sichert
- Schuh, Sandale und Slipper in einem
- gute Dämpfung
Contra
- elastische Riemen im Schuhinneren reiben beim Slipper unangenehm
- Kante an der Zunge reibt unangenehm
- Wasser kann nicht ablaufen
- als Slipper sehr unbequem
- rutschige, zu harte Sohle, gibt wenig Halt, sehr wenig Halt bei Nässe
- schlechte Verarbeitung
Fakten
adidas Hydroterra Shandal, Artikelnummer G64645
- Getestet: Grösse UK 8, US 8.5, 42; Farbe: black/craft blue/black (G64645)
- Gewicht 570 g pro Paar nachgewogen (580 g laut Hersteller bei Grösse UK 8,5)
Angaben vom Hersteller:
- Obermaterial: Airmesh (Polyester)
- Futter: keines
- Sohle: Traxion
- Vorgeformte EVA-Einlegesohle
- Heel-Fit-System
- Speed Lacing
Praxistest adidas Hydroterra Shandal
Getestet habe ich die adidas Hydroterra Shandal den Sommer hindurch, vor allem auf einer Reise an den Atlantik. Dabei war ich mit dem Schuh tagelang unterwegs und bin auch damit gejoggt.
Die dicke Sohle macht den Schuh sehr komfortabel. Er ist stark gedämpft, fast ein wenig schwammig. Der Schutz der Zehen ist gut und auch die Stabilität des Schuhs.
Das An- und Ausziehen ist ein wenig schwierig. Der Einstieg ist knapp bemessen und durch die Verbindung der Fersenkappe mit dem Schnürsystem und wenig offene Schnürung muss man sich recht Mühe geben, in den Schuh reinzukommen. Einmal drin, funktioniert die Schnürung dank Speed Lacing sehr gut und effizient.
Natürlich sollte gerade dieser Schuh auch Barfuss gut zu tragen sein. Dem ist leider nicht so. Sofort merkt man, dass die seitlich an der Ferse verlaufenden Gümmibänder reiben. Leicht hätte man diese nach aussen verlegen oder besser integrieren können. So aber reiben sie am Fuss. Läuft man dann längere Zeit in dem Schuh, fängt die Zunge an, unangenehm zu drücken. Das liegt simpel daran, dass sie nicht aus einem Stück gefertigt ist, sondern der obere Teil mit einer dicken, fetten Naht mit dem Rest verbunden ist. Die Nahtstelle ist so kräftig dick, dass es auf dem Fuss reibt. Die Verarbeitung ist insgesamt nur mässig.
Die Fersenkappe kann man bei Bedarf einfach herunterklappen, um den Schuh als Slipper zu verwenden. Da sie aber aus mehreren Teilen zusammengesetzt und nicht wirklich flach ist, trägt sich der Schuh als Slipper unangenehm, da es stark drückt.
Wer den Schuh dennoch z.B. vor allem für den Wassersport einsetzen will, bei dem man den Fuss nicht die ganze Zeit bewegt, wird ebenso enttäuscht. So kann man mit dem Schuh zwar ins Wasser gehen, aber weder trocknet er unglaublich schnell, noch kann das Wasser irgendwie ablaufen. zudem würde ich bei einem Schuh, der für nasse Umgebungen gut sein soll, auf einen zusätzliche Innensohle verzichten – hier sammelt sich nur Dreck und Sand darunter. Lediglich durch das Netzfutter kann Wasser ein wenig entweichen, der Rand verhindert aber ein gutes Ablaufen. Durch die Sohle geht nichts. Sand oder Dreck, der durch das Netzfutter schnell ins Schuhinnere gelangt, bleibt gerne dort und drückt und reibt danach. Der Grip der zu harten Sohle ist zudem nur bescheiden.
Insgesamt ein nicht empfehlenswerter Schuh, der wenig Lauffreude vermittelt. Er reibt an zu viel Stellen. Den eigentlich Zweck, die Verwendung im oder am Wasser, erfüllt er genauso wenig, wie die Verwendung als Schuh und Sandale.
So haben andere getestet: freiluft-blog.de hat die Sandale zwar vorgestellt, aber nicht wirklich ausgiebig getestet.
Preis
In der Schweiz erhältlich für 150 CHF, in Deutschland für 100 €. (Online teilweise auch günstiger.)
Links
Auskunft und Vertrieb in der Schweiz über adidas sport gmbh