Test RIBZ Front Pack

Test RIBZ Front Pack

Der RIBZ Front Pack sieht komisch aus, ist aber unwahrscheinlich praktisch. Wer Kamera, Geld, Sonnencreme usw. gerne schnell zur Hand haben will, sollte sich diesen Front Pack genauer ansehen. Er lässt sich gut in Kombination mit einem Rucksack tragen. Nur beim Entwirren und Anziehen braucht es manchmal Geduld.

Ich-liebe-Ausrüstung-Bewertung

6.9 Punkte

Pro

  • extrem praktisch
  • sehr robustes Material
  • stört nicht beim Tragen eines Rucksacks.
  • leicht
  • einfach anzuziehen, wenn nichts verdreht ist

Contra

  • sitzt an einer Stelle, an der man viel schwitzt
  • relativ gross bzw. für relativ kräftige Menschen gemacht (gibt aber auch kleinere Version)
  • trocknet zu langsam
  • Kleiderwechsel werden zeitaufwändiger
  • Riemen verheddern sich leicht und sind oftmals zu nah am Hals

Fakten

Der RIBZ Front Pack hat 2 Seiten. Beide haben 1 Hauptfach, welche innen 2 Taschen haben aus Netzmaterial sowie ein kurzes Spanngummiband. Dazu haben beide Seiten eine Aussentasche.

Einmal angezogen lassen sich die beiden Seiten per Reissverschluss miteinander verbinden. Danach kann man den Gurt, der um den Rücken führt, festziehen sowie die beiden Schulterriemen in der Länge einstellen. Zwei dünne Polster, die sich verschieben lassen, liegen auf den Schultern auf.

  • Material: Cordura (Ripstop Nylon)
  • Volumen: ca. 12 l
  • Gewicht: 267 g

Angaben vom Hersteller:

The RIBZ front pack is made of 210d water resistant ripstop nylon. The front pack weighs approx. 9 oz. All components are water resistant and have proven durability in the most extreme of conditions. With an average storage capacity between 600 and 800 cubic inches, you can comfortably carry up to 10 pounds in the front packs. The use of a front pack repositions a portion of your weight forward which reduces your overall shoulder stress and increases comfort, mobility and balance. A front pack also creates the illusion of carrying a lighter load. Though the RIBZ front pack was designed with ultralight backpacking intentions, any outdoor activity where easy access of equipment is critical is where it proves beneficial. RIBZ front pack can be used alone as a vest but is primarily designed to work with your existing backpack as increased functionality.

Praxistest RIBZ Front Pack

Ich habe den RIBZ Front Pack während 3 Wochen bei einem Trekking durch La Réunion ausgiebig getestet. Er kam gerade noch rechtzeitig an und erfüllte schon im Flieger seinen Job hervorragend (den Rucksack gab ich als Gepäck auf, die wichtigen Sachen, die ich auf keinen Fall verlieren wollte, packte ich in den RIBZ Front Pack).

Wofür brauchte ich den RIBZ Front Pack? Was hatte ich so reingepackt? Eigentlich alles, was ich sonst in den Deckeltaschen oder Aussentaschen habe. Also Fernglas, Fotoapparat, Brille, Sonnenbrille, Ersatzbatterien, Mini-Stativ, Geld, Ausweise, Karten, Führer, Sonnencreme etc.

Insgesamt ist meine Meinung ein wenig gespalten. Auf der einen Seite ist so ein Frontpack unglaublich praktisch. Ich war alleine unterwegs und so hatte ich niemand, der mir mal eben irgendwas aus der Deckeltasche holen und geben konnte. Da ich die Sachen im RIBZ Front Pack hatte, hatte ich sie aber stets zur Hand. Auch musste ich mich nie sorgen, dass mir irgendwer im Gedränge was klaut, denn da vorne am Bauch sind die Sachen sicher.

Der RIBZ Front Pack sitzt ausgesprochen gut und lässt sich perfekt einstellen. Das Zusammenspiel mit einem Rucksack, egal welchem, funktioniert tadellos und einwandfrei. Weder stört der Pack als solches gross, noch die Tragegurte unter den Rucksackgurten. Auch die Bewegung der Arme seitlich am Körper ist nicht eingeschränkt.

Ich bin über 180 cm gross und nicht unbedingt allzu kräftig – bei mir war der RIBZ Front Pack an der Grenze, d.h. ich habe oft alle Gurte bis zum Anschlag gespannt und dann passte er. Für kleine und schmächtigere Menschen ist er definitiv zu gross. Es gibt aber auch eine Version in Small – ich habe Regular getestet.

Von der sagenumwobenen Balance und der spürbaren Verlagerung des Schwerpunkts durch einen Frontpack habe ich nicht viel gemerkt. Vielleicht ist der Ribz dafür zu klein?

Auf der anderen Seite hat der RIBZ ein paar Haken. Er sitzt an einer Stelle, an der man ziemlich deftig schwitzt – genau auf dem Bereich Rippen/Bauch. Dadurch wird er auch mal feucht. Bei starkem Regen gibt er wie alles andere irgendwann nach und wurde nass. Die Trockenzeit war leider aussergewöhnlich lang. So einfach er anzuziehen ist, die Riemen verdrehen und verheddern sich oft. Für mich war es ein morgendliches Ritual, all die Bänder wieder in Reih und Glied zu bringen. Auch sitzen die Schulterriemen zu nah am Hals bzw. rutschen oft zu nah an den Hals. Das kann nerven. Nicht zuletzt ist der RIBZ Front Pack nichts für Menschen oder Regionen, in denen man ständig eine Schicht an- oder auszieht. In dem Fall bedeutet das nämlich nicht nur jedes Mal den Rucksack abzusetzen, sondern eben auch noch den Front Pack.

Für mich überwiegen aber die Vorteile. Auf eine Wochenendtour nehme ich ihn nicht unbedingt mit, aber für eine Tagestour kann er ausreichen. Auf einem Trekking ist er extrem praktisch, je nach Region. Und zum Angeln, Birdwatching oder für Jäger ist es ebenso ein interessantes Teil.

Alles zur Hand, aber wasserdicht verpacken sollte man den Inhalt trotzdem. Wasserdicht ist der RIBZ Front Pack nicht.

Alles zur Hand – unterwegs mit dem RIBZ Front Pack.

Preis

In der Schweiz derzeit nicht erhältlich. Online bei RIBZ für £44.95 erhältlich. In den Grössen Small und Regular (richtet sich nach dem Hüftumfang).

Ein Importeur/Vertrieb für die Schweiz wird gesucht.

Links

Hersteller Ribz

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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