Wandern auf der Buiräbähnli-Safari um Engelberg

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Wandern auf der Buiräbähnli-Safari um Engelberg

Wer rund um Engelberg wandert, befindet sich mitten in der Schweiz. Die einen nennen es Zentralschweiz, die anderen nennen die Eingeborenen hier Innerschweizer. Genau diese Eidgenossen haben vor vielen Jahren entschieden, keine Zufahrtsstrassen zu höher gelegenen Höfen zu bauen, sondern Seilbahnen.

Ursprünglich zur Arbeitserleichterung für die Engelberger Bergbauern (innerschweizerisch „Buirä“) bestimmt, sind einige der historischen Bergbahnen heute für den Personentransport umgerüstet. Eine Reihe dieser Seilbahnen wurden in eine Mehrtageswanderung integriert. Ich hatte Ende des letzten Sommers die Chance, die Buiräbähnli-Safari um Engelberg zu testen. Auf der anspruchsvollen Wanderung lernten wir die traditionellen Bergbahnen, ihre Betreiber und deren Geschichten kennen und entdeckten gleichzeitig die herrliche Bergwelt rund um Engelberg.

Die Seilbahnen sind mittlerweile aus der Region nicht mehr wegzudenken, würde man denken. Mehr als 40 Kleinseilbahnen gab es früher im Kanton. Rund die Hälfte der Bahnen sind geblieben. Doch diese kämpfen mit grossen Schwierigkeiten. Immer strengere Vorschriften, die immense Investitionen und viel Administration nach sich ziehen, bringen die Besitzer von Kleinseilbahnen an ihre Grenzen. Dazu kommt das strenge Wetter. «Wind ist unser grösster Feind.» meinte der urchige Bahnwart der Bahnwart Diegisbalm Sepp Mathis. Ein paar mehr Wanderer im Sommer sind also auch ein Beitrag zu Erhaltung der Kleinseilbahnen.

Start und Ziel: Engelberg

Ausgangs- und Endpunkt der Tour ist Engelberg, übernachtet wird in urigen Berghütten auf dem Weg. Die Wanderung ist insgesamt knapp über 42 Kilometer lang, dauert rund 20 Stunden (Gehzeit) und kann in zwei oder drei Tage aufgeteilt werden. Auch kann man die Buiräbähnli-Safari auf mehrere Tageswanderungen aufteilen. Ich habe sie in drei Tagen gemacht – so blieb genug Zeit für Spannendes am Wegrand, für Fotos, Erholung und Genuss. Denn auch der kommt bei der Tour nicht zu kurz!

Die Route der Buiräbähnli-Safari

Von Engelberg führt der Weg erstmal schweisstreibend bergauf via Zingel und Lutersee nach Eggendössli. Runter nach Mettlen Grafenort geht es von dort mit der 1. Seilbahn, der Buiräbähnli Rugisbalm. Im Talboden angekommen, läuft man der Engelberger Aa entlang bis zur Talstation der Büelenbahn, von wo es mit dem 2. Bähnli bequem zur Alp Büelen geht. Von dort führt der Wanderweg leicht bergab via Schwand nach Diegisbalm. Wer hier seine Füsse noch nicht spürt, kann noch gut einen Abstecher zur Oberalp machen. Entscheide selber, ob Du für die Hin- oder Rückfahrt die Bahn benutzen möchtest. Auf alle anderen, wartet ab hier die nächste, 3. Buiräbähnli-Fahrt runter nach Wolfenschiessen. Zurück am Ufer der Engelberger Aa marschiert man dem Fluss entlang zum Dorfeingang und anschliessend durch Wolfenschiessen bis zur 4. Brändlen-Bahn. Oben angekommen, erreicht man nach einem kurzen Fussmarsch die erste mögliche Unterkunft.

Ausgeruht und vom Frühstück gestärkt, geht es am nächsten Morgen über Gigi hoch zum Haldigrat. Dies ist einer der schönsten Wegabschnitte. Danach führt ein Zick-Zack-Weg mit grandioser Aussicht runter zur Haghütte und weiter zur Bannalp. Danach geht es auf dem bekannten Walenpfad der Alp Oberfeld entgegen, dem Ziel des zweiten Tages.

Am dritten Tag geht es weiter auf dem Walenpfad Richtung Brunnihütte. Bei der Brunnihütte angekommen, wandern Sie runter bis Ristis und weiter zurück zum Ausgangspunkt Bahnhof Engelberg. Wem es bis nach Engelberg zu weit ist, entscheidet sich für die bequeme Variante und nimmt ab Brunnihütte den Sessellift und die Luftseilbahn.

Ein Bähnlipass, fünf Fahrten

Mit dem Bähnlipass hat mein gleich die Tickets für fünf Bahnen. Der praktische Bähnlipass kostet 28 CHF und man spart einige Franken gegenüber dem Einzelkauf. Vergünstigungen gibt es keine, auch nicht mit Halbtax oder GA. Kinder bezahlen am besten direkt bei der Bahn. Den Bähnlipass kann man im Tourist Center oder sogar vorab im Webshop kaufen.
Nicht inklusive sind die optionalen Seilbahnfahrten am dritten Tag von der Brunnihütte runter nach Engelberg.

Zusammengefasst, mein Urteil

Die Buiräbähnli-Safari ist eine sehr gute Idee. Sie verbindet fünf Kleinseilbahnen auf einer sehr schönen Wanderung. Je nach Bedarf kann man die Tour sportlicher nehmen oder sich mehr Zeit lassen und so einiges über die Region und deren Menschen erfahren. Aufgrund des Konzeptes verbindet die Route mehrere Seilbahnen und führt dadurch auch mal im Talgrund an weniger attraktiven Teilstrecken entlang. Schade fand ich, dass alle Seilbahnen am ersten Tag benutzt werden und es am zweiten und dritten Tag keine Buiräbähnli mehr gab. Dafür bleibt man an Tag zwei und drei eben in der Höhe, was landschaftlich deutlich beeindruckender ist. Alles kann man also nicht haben an einem Tag. DAher ist es gut, dass die Tour zwei bis drei Tage dauert – es lohnt sich.

Fakten zur Wanderung Buiräbähnli-Safari

  • Zeit: 2 oder 3 Tage, auch Tagesetappen sind möglich
  • Route: Engelberg – Egendössli – Mettlen – Grafenort – Büelen – Diegisbalm – Wolfenschiessen – Brändlen – Haldigrat – Bannalp – Brunni – Engelberg
  • Schwierigkeit: mittel bis schwer, T3
  • Höhenprofil: es geht von 511 bis 2177 m; Höhenmeter bergauf zu Fuss gesamt: ca. 2700 m
  • beste Saison: Juni bis September

Links zur Buiräbähnli-Safari

Karten und sämtliche Infos
Info-Broschüre mit Übersichtskarte
GPS-Tracks Buiräbähnli-Safari

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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