Test Klymit Inertia X-Frame
Die Klymit Inertia X-Frame ist eine spartanische Isomatte für Leichtgewichtsfreaks. Am besten packt man sie in den Schlafsack rein. Die Idee, nur die Zonen zu «polstern», wo es wirklich notwendig ist, ist gut. In der Praxis ist die Matte aber nicht bequem genug.
Ich-liebe-Ausrüstung-Bewertung
5.9 Punkte
Pro
- sehr schnell aufgeblasen und wieder verpackt
- sehr leicht, sehr klein verpackbar
- extrem gutes Ventil
- robustes Material, gute Verarbeitung
Contra
- passt nicht für jede Körpergrösse
- auf Dauer unbequem
- für Seitenschläfer nicht geeignet
- Gewicht im Verhältnis zum Komfort: zu schwer
Fakten
Klymit Inertia X-Frame
- Gewicht: 255 g nur Matte, nachgewogen (258 g laut Hersteller)
- Im Lieferumfang sind eine kleine Dry-Air-Pumpe, ein Packsack und ein Reparaturset enthalten.
Angaben vom Hersteller:
- Masse: 180 cm x 45 cm x 3.81 cm
- Packmasse: 3″ x 6″, 76mm x 152 mm
- Material: ripstop 30d top and coated 75d bottom
- Typ: Inflatable Sleeping Pad
Praxistest Klymit Inertia X-Frame
Getestet habe ich die Klymit Inertia X-Frame während 3 Wochen Trekking auf La Réunion. Dort war ich mit Zelt und einem Schlafsack (Yeti Passion Three) unterwegs.
Die Matte Klymit Inertia X-Framenimmt verpackt im Packsack kaum 0.5 l Volumen ein, sie ist wirklich klein im Packmass. Ausgepackt fällt das Material und die Verarbeitung gleich sehr positiv auf. Das Material ist insgesamt robuster als das der neuen Therm-a-Rest NeoAir XLite. Ein Pluspunkt für die Klymit Inertia X-Frame.
Auch ist die Klymit Inertia X-Frame (255 g nachgemessen) im Vergleich zur Therm-a-Rest NeoAir XLite (Grösse Regular: 352 g nachgewogen) leichter.
Die Klymit Inertia X-Frame Schlafmatte ist sehr schnell aufgeblasen. Es braucht nur 3 bis 5 Luftstösse. Noch schneller ist die Luft wieder draussen und die Matte wieder verpackt. Dabei fällt das extrem gute Ventil auf. Da man die Matte recht fest aufblasen muss, hilft das Ventil. Es braucht nur eine halbe Drehung und ist sicher geschlossen. Damit konnte ich nach kurzer Zeit die Matte mit einer Drehung und dem Ventil im Mund schliessen.
Ich denke zwar nicht, dass ich die Klymit Inertia X-Frame wirklich im Winter einsetzen würde, aber für den Fall liegt eine kleine Handpumpe bei, die man (ähnlich wie bei einem Trinkbeutel der Marke Source) per Klick anschliessen kann. Damit kann man die Matte aufpumpen, ohne dass Feuchtigkeit ins Innere gelangt, die gefrieren könnte. Natürlich kann man die Pumpe auch verwenden, um die Matte im Normalbetrieb noch fester aufzublasen.
Die Idee der Klymit Inertia X-Frame ist, sie eigentlich in den Schlafsack reinzupacken. In den freien Bereichen hat dann die Daune des Schlafsacks Platz, was die Isolation bringen soll (Klymit nennt das “Loft Pocket”). Im Gegensatz zur Normalität, wo man eigentlich den Boden des Schlafsacks und damit die Isolation flachdrückt. Soweit die Theorie – in der Praxis spürte ich kaum eine Isolation. Es war eher kühl bis kalt von unten.
Ich muss auch dazusagen, die Klymit Inertia X-Frame passt nicht für jede Körpergrösse. Der Abstand zwischen Kopf, Schultern und Becken sollte schon plusminus zum Design der Matte passen. Klymit nennt das “Body Mapping”. Ich bin 185 cm gross und bei mir passte es. Martin mit 204 cm oder Daniela mit 165 cm Körpergrösse passt die Matte aber nicht.
Ich habe sie nicht immer in den Schlafsack gepackt, da es dann unbequem eng wurde. Ausserhalb hat die Matte den Nachteil, dass das Aussenmaterial recht rutschig ist. Da man bei der Klymit Inertia X-Frame aber möglichst das Becken auch auf dem dafür vorgesehen Ort platziert, um nicht auf dem Boden zu liegen, ist hier viel Koordination und so einiges Zurechtrücken in der Nacht gefordert.
Für Seitenschläfer ist die Matte nicht wirklich geeignet. Aber selbst auf dem Rücken ist die Matte auf Dauer nicht besonders bequem. Vergleiche ich den Gewichtsvorteil der Klymit mit dem Kofortnachteilen, geht für mich das Verhältnis nicht ganz auf. Minimalisten mögen aber im Sommer ihren Spass mit der Matte haben.
Preis
Die Klymit Inertia X-Frame kostet CHF 129.-.
Links
Hersteller Klymit