Kick The Vik Eco Freeride Tour Bergün

Der erste Tour Stop der Kick The Vik Eco Freeride Tour (EFT) fand vom 28. Februar bis 2. März 2014 in Bergün auf der Keschhütte statt. Das Wochenende wurde von wechselhaftem Wetter geprägt. Am letzten Eventtag wurde bei guten Bedingungen der Freeride Contest ausgetragen. Bei den Frauen gewann die Bündnerin Linda Camathias, bei den Ski Herren siegte der Österreicher Simon Wohlgenannt und bei den Snowboardern Ruben Arnold (SUI).

Freitag – Aufstieg zur Hütte mit Pulverschnee Abfahrt

Vom pittoresken Dorf Bergün (GR) ging es per Sessel- und Skilift auf den Berg. Mit Fellen oder Schneeschuhen nahmen die Teilnehmer den weiteren Aufstieg zum Tschimas da Tisch (2872 m.ü.M) in Angriff. Von dort folgte eine vergnügliche Abfahrt mit bestem Pulverschnee ins Val Plazbi.

Der darauf folgende Aufstieg war deutlich länger. Bis zur Kesch Hütte SAC mussten die Teilnehmer 600, sich in die Länge ziehende, Höhenmeter überwinden. Insbesondere für die Fahrer mit sehr breiten und schweren Skis oder für diejenigen mit Schneeschuhen, wurde der Hüttenzustieg zu einem ersten konditionellen Test.

Da die EFT aus ökologischem Gesichtspunkt auf motorisierte Hilfsmittel verzichtet, waren die Organisatoren froh, dass sich einige Teilnehmer selbstlos bereit erklärten beim Tragen von Kameraequipment und Sponsorenbannern zu helfen.

Wer danach noch nicht genug hatte und bereit war weitere Höhenmeter auf sich zu nehmen, schloss sich den Fotografen für ein Fotoshooting an.

Beim anschliessenden Abendessen auf der Hütte konnten die verbrauchten Energiereserven wieder aufgefüllt werden. Zufrieden und erschöpft legten sich die Teilnehmer früh ins Bett.

Samstag – Downday

Aufgrund der negativen Wetterentwicklung gab es ausnahmsweise etwas später Frühstück. Der starke Wind vom Tag zuvor brachte neue, von den Bergführern zu beurteilende, Triebschneemengen. Schlussendlich musste der Contest auf den Sonntag verlegt werden. Als Alternative wurden verschiedene Programme angeboten. Die Teilnehmer konnten ihre Suchkenntnisse mit dem LVS (Lawinenverschütteten Suchgerät) auffrischen oder auf eine geführte Tour gehen. Andere genossen die Gemütlichkeit der Kesch Hütte und suchten den Meister im Brettspiel.

Am Abend gab es von Chef-Organisator Markus Boss und Hauptsponsor Outdoor Research einige Informationen bezüglich den ökologischen Aspekten bei der Eco Freeride Tour. Passend zum Thema wurde dies durch eine Vorführung des Filmes STEPS von „The ride greener Film“ ergänzt.!

Sonntag – Wettkampftag

Obwohl die Kesch Hütte noch im dicken Nebel verhüllt war, begaben sich die Bergführer um 7.00 Uhr auf eine Inspektion zum Piz Forun. Es zeigte sich schnell, dass die zähe Wolkendecke just bis zur Kesch Hütte reichte; oberhalb herrschte aber traumhaftes Wetter. Das Gelände am Piz Forun erwies sich als ideal, zwar eine kurze Abfahrt, dafür aber ein abwechslungsreiches und mit einzelnen Felsen durchsetztes Gelände. Dank dem warmen Wetter in der Vorwoche, herrschten gute Lawinenverhältnisse und in Nordost Hängen lag noch frischer Pulverschnee.

Dies zeichnet die EFT Events ebenfalls aus. Da nicht bereits im Vorfeld ein bestimmter Berg bzw. Hang festgelegt wird, können die Organisatoren zusammen mit den Bergführern spontan entscheiden welcher Hang bei den aktuellen Bedingungen die beste Wahl ist. Somit sind die Wettkämpfe sehr nahe am Tourenalltag, bei dem immer wieder die Planung angepasst werden muss.

Die spezielle Wettersituation mit der hoch liegenden Nebeldecke und der darüber herrschenden freien Sicht auf die Berge, bot den Teilnehmern ein besonderes Erlebnis. Den Fotografen Toni Brey und Jonas Blum bot dies eine perfekte Kulisse.

Contest

Weil Linda Camathias (SUI) die einzige Snowboarderin bei den Frauen war, musste sie bei den Skifahrerinnen mitfahren. Dennoch konnte sich die Bündnerin aus Laax gegen ihre Konkurrentinnen auf Skis durchsetzen und belegte dank einer spannenden Linie und einem sauber gelandetem Sprung den ersten Rang. Als Zweite platzierte sich die in Chur wohnende Simone Feyerabend (GER).

Bei den Snowboardern überzeugte der Boardercross-Fahrer Ruben Arnold (SUI) mit einem flüssigen und stylischen Lauf. Es war sein erster Freeride Wettkampf und er hatte sichtlich mehr Spass an der Abfahrt als am Aufstieg. Auf dem zweiten Platz positionierte sich Martin Haldner (SUI), gefolgt vom Laaxer Pascal Ardüser (SUI).

Bei den Skifahrern siegte der als letzter startende Outdoor Research Athlet Simon Wohlgenannt (AUT). Dieser fuhr sehr kontrolliert und stand mehrere Cliffs sauber. Auf den zweiten Platz schaffte es Eberli Robert (SUI) gefolgt von Koch Balz (SUI) und dem Österreicher Sönser Stefan, die einen Punktegleichstand erhielten.

Alle Abfahrten der Teilnehmer können auf der Webseite der EFT (ecofreeridetour.com) besichtigt werden.

Riders Judging für einmal nicht auf der Hütte

Normalerweise werden bei der EFT die Abfahrten am Abend nach dem Wettkampf auf einer Leinwand den Teilnehmern präsentiert. Diese bewerten anschliessend die Abfahrten selber und die Sieger werden gleich bekannt gegeben. Da der Wettkampf erst am Sonntag durchgeführt werden konnte und die Zeit für dieses aufwändige Judging fehlte, mussten die Teilnehmer zu Hause die Bewertungen vornehmen. Die Bewertungskriterien sind Linienwahl, Flüssigkeit, Kontrolle, sowie Sprünge und Landungen, welche am Ende einen Gesamteindruck der Abfahrt ergeben.

Frauen Ski/Snb

  1. Linda Camathias, Laax (SUI)
  2. Feyerabend Simone (GER)
  3. Pöham Daniela (AUT)

Männer Ski

  1. Simon Wohlgenannt (AUT)
  2. Eberli Robert (SUI)
  3. Koch Balz (SUI) / Stefan Sönser (AUT)

Männer Snb

  1. Ruben Arnold (SUI)
  2. Martin Haldner (SUI)
  3. Pascal Ardüser (SUI)

Allgemeine Informationen zur Kick The Vik EFT hier.

Am 14. März folgt der nächste Tour Stop im Schnalstal, Südtirol (IT), und dann ende März wie bereits in den letzten Jahren auf der Maighelshütte, Sedrun (CH).

Alle Bilder: von Toni Brey & Jonas Blum

Kick The Vik Eco Freeride Tour (EFT) – Kesch Review 2014 from VIKTOR on Vimeo.

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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