Lawinengefahr auf Schneeschuhtouren?!

Schneeschuhtour - 5

Ja. Tief verschneite Wälder, weisse Gipfel und unberührte, glitzernde Hänge verlocken zum Aufenthalt draussen weit weg vom Trubel des Alltags. Wieso nicht einmal auf eine Schneeschuhtour gehen? Aber Achtung: Auch hier herrscht Lawinengefahr! Sich über die Lawinengefahr und das Wetter zu informieren, eine sorgfältige Tourenplanung, die richtige Ausrüstung und eine gute Ausbildung helfen mit, Lawinenunfälle zu vermeiden.

In den Schweizer Alpen sterben jährlich ein bis zwei Schneeschuhsportler in Lawinen, wobei ein zunehmender Trend feststellbar ist. Lawinenunfälle passieren im freien Gelände abseits der gesicherten Pisten und gesicherten Pfade. Schneebrettlawinen sind dabei für Wintersportlerinnen und Wintersportler besonders gefährlich – mehr als 90 % der tödlich verunfallten Personen haben ihre Lawine selber ausgelöst. Auch in den Voralpen, im Jura und im lichten Wald können Lawinen durch Schneeschuhsportler ausgelöst werden, also in dem Gelände, wo sich Schneeschuhwanderer wohl fühlen. Sommerwege können im Winter lawinengefährdet sein.

Um das Lawinenrisiko auf einer Schneeschuhtour auf ein akzeptables Mass zu reduzieren, sind präventive Verhaltensmassnahmen nötig. Das SLF empfiehlt deshalb Schneeschuhläuferinnen und Schneeschuhläufern, sich über die aktuelle Lawinengefahr und über das Wetter zu informieren, sich richtig auszurüsten (u.a. Standardnotfallausrüstung: LVS, Schaufel, Sonde), im Gelände lawinenrelevante Beobachtungen zu machen und sich den Verhältnissen entsprechend zu verhalten. Im freien Gelände ist Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr nötig. Deshalb sollte man einen Lawinenkurs besuchen, um danach eigenverantwortlich eine Tour zu unternehmen. So wird die Schneeschuhtour zu einem möglichst sicheren, unvergesslichen Erlebnis.

Verhaltensregeln auf Schneeschuhtouren 

  • Unerfahrene bleiben besser auf offenen Schneeschuhrouten.
  • Nie alleine auf Schneeschuhtour gehen.
  • Einen Lawinenkurs besuchen.
  • Das Lawinenbulletin und die Schneesituation vor jeder Tour konsultieren.
  • LVS, Sonde und Schaufel (Notfallausrüstung) auf sich tragen.
Das Lawinenbulletin gibt eine Einschätzung der Lawinengefahr.

Informationskanäle

  • Lawinenbulletin: Es erscheint im Winter zwei Mal täglich und enthält als wichtigste Information eine Prognose der Lawinengefahr.
  • Die App White Risk: White Risk ist die App für alle, die sich im winterlichen Gebirge abseits gesicherter Pisten aufhalten. Sie informiert mit dem Lawinenbulletin und Schnee- und Wetterdaten über die aktuelle Schnee- und Lawinensituation in der Schweiz. Zudem bietet die White Risk – App nützliches Hintergrundwissen zur Beurteilung der Lawinengefahr. 
  • Das White Risk Portal: White Risk ist eine webbasierte und interaktive Lawinenpräventions-Plattform. Die Plattform sensibilisiert für die Lawinengefahr abseits gesicherter Pisten und vermittelt umfassendes Wissen zum Thema Lawinenkunde und Lawinenprävention. Mit dem Tourenplanungs-Tool TOUR können Touren vollständig geplant und mit der gleichnamigen App verknüpft werden.

Quelle: WSL und SLF

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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