Backcountry Access (bca), US-Hersteller für Sicherheitsausrüstung, bietet für den Winter 2012/2013 nicht wahnsinnig viel Neues bzw. nichts Entscheidendes. Die mittlerweile eigentlich veralteten Modelle Tracker DTS und Tracker 2 bleiben unverändert. Man arbeitet zwar an einem neuen Gerät, dem Tracker 3, welches dann endlich auch eine Markierfunktion haben soll. Aber mehr auch nicht. Änderungen gibt es auch bei Gewicht und Größe: Das Neue ist um 20 Prozent kleiner und leichter. Für den europäischen Markt sind das eher trübe Aussichten, kommen sie damit an Geräte wie Mammut Pulse oder Pieps Vector auch dann noch nicht heran. Das Tracker 3 wird aber wohl zum Winter 2012/2013 noch nicht fertig sein.
Cool sind aber die Airbag-Rucksäcke von bca. In Nordamerika sind es die meistverkauften Airbags. Auf der anderen Seite habe ich eben gehört, dass genau dort die wenigsten überhaupt mit Sicherheitsausrüstung am Start sind, also auch nicht mit Airbag. bca Airbags blasen sich hinter dem Kopf und Nacken auf. Damit soll der Kopf oben bleiben – in Tests hat sich übrigens gezeigt, dass der Kopf zwar oben, vielfach so aber mit dem Gesicht im Schnee liegen bleibt. Die Amerikaner bauen einen 150 Liter grossen Ein-Kammer-Airbag ein. Er hat eine mechanische Auslösevorrichtung. Der Druckluftzylinder ist jeweils auf 186 bar (2700 psi) gefüllt und kann in einem Tauchgeschäft wieder befüllt werden oder beim bca-Fachhändler gegen einen vollen getauscht werden. Speziell ist bei bca sicher, dass sie neu auch ein Refill Kit und Refill Center Kit anbieten, womit die Patronen gefüllt werden können. Fraglich, ob das so einfach auch zuverlässig funktioniert? Überzeugend ist aber der Preis. Die Rucksäcke sind ab unter 500 Euro erhältlich.
Aber zum Rucksack selber, dem Float. Die Dinger gibt es kommenden Winter wieder in verschiedenen, aber neuen Grössen: Float 22 und Float 32. Laut Hersteller ist es das leichteste Airbag-System. Nehme ich aber den Float 22 mit 22 Litern, wiegt er mit Patrone satte 2495 Gramm. Zum Vergleich wiegt der Mammut Ride R.A.S. mit 22 Litern und Airbag-System nur 2350 Gramm. Also täuscht sich da bca. Auch der Snowpulse Lite 35 ist trotz seiner Grösse deutlich leichter als beispielsweise der Float 32 mit 2313 Gramm. Wie bei Mammut ist die Airbag-Einheit herausnehmbar und kann in verschiedene bca-Rucksäcke integriert werden.
Schaufeltechnisch setzt bca weiter auf die Bomber Shovels. Sie hat einen ovalen Schaft, T-Griff oder D-Griff. Das Schaufelblatt bieten sie in 3 Grössen an. Am Ende kommt die B-1 als kleinste Schaufel raus (525 g). Darauf folgt die B-1 Ext mit ausziehbarem Griff (595 g). Die B-2 Ext mit grösserem Schaufelblatt und ausziehbarem Griff (723 g). Sowie das Arbeitstier, die B-52 mit dem grössten Blatt und ausziehbarem Schaft mit D-Griff (963g). Daneben gibt es die Arsenal Shovel mit mittelgrossem Blatt und integrierter Säge (935 g). Und die zur Hacke umbaubare Dozer Hoe Shovel (936 g). Sie hat dafür auch rutschfeste Griffe an Schaft und Schaufel.
Einen Versuch wert wären die Sonden von bca. Mit dem sog. Stealth Quick-Lock zieht man einfach an einem Griff, bis das Spannsystem einrastet. Der Vorteil ist, dass keine Kabel und Schnüre rumhängen. Und die Sonden sind sehr kompakt. Der Nachteil ist evtl., dass man die Sonde relativ schnell auch wieder lösen kann und so wird aus dem Quick-Lock schnell ein Quick-Unlock.
Die Sonden gibt es in Aluminium in 3 Längen (240, 270 und 300 cm) plus eine Carbon-Sonde mit 260 cm Länge. Die Stealth 240 wiegt 255 Gramm. Die Stealth 260 Carbon ist 213 Gramm leicht.
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