- bequemer Rucksack
- Hauptfach per Reissverschluss am Rücken zugänglich
- gut durchdachte Anzahl und Grössen der Fächer
- abnehmbare Deckeltasche
- optimales Platzangebot für Mehrtagestouren
- guter Halt bei der Abfahrt
- Rücken zu weich
- keine Schlauchdurchführung für die Trinkblase
- Hüft- und Brustgurt schlecht bedienbar mit Handschuhen
- Notpfeife kopfüber montiert
- Fach für Lawinenschaufel und -sonde zu klein
Fakten
Osprey Soelden 42, Farbe black, #1-160-BL01
- Gewicht: 1480 g nachgewogen (xxx g laut Hersteller)
- Masse: 68 x 32 x 31 cm
- Hauptmaterial: 100 % Polyamid (High Tenacity Nylon Shadowbox, 210-Denier), dauerhaft wasserabweisend imprägniert (DWR), frei von perfluorierten und polyfluorierten Chemikalien (PFC, PFOS, PFOA)
Angaben vom Hersteller:
Große Skitouren erfordern Planung, die richtige Ausrüstung und schnellen Zugriff auf die wichtigste Lawinenschutzausrüstung. Der Soelden 42 ist unser größter, technischer Skitouren-Rucksack, der speziell für Hüttentouren konzipiert ist. Dieser großvolumige Skirucksack bietet sowohl Ski- als auch Snowboard-Trageoptionen. Die hochwertigen Materialien sorgen dafür, dass dieser Rucksack auch bei den anstrengendsten Aufstiegen kein Gramm zu schwer ist. Bei anspruchsvollen Abfahrten bietet die gute und stabile Passform dynamische Bewegungsfreiheit. Eine leicht zugängliche Fronttasche ermöglicht schnellen Zugriff auf deine Lawinenschutzausrüstung, Oberseite und Rückenplatte bieten Zugriff auf das trockene Hauptfach. Dieser Rucksack verfügt über eine feuchtigkeitsabweisende, PFC-freie DWR-Imprägnierung.
- Zugang zum Hauptfach über die Rückenplatte
- Diagonale und seitliche Skihalterung
- FlapJacket™ Abdeckung zur Verwendung ohne Deckel
- Handschuhfreundliche Schnallen
- Internes Trinkblasenfach
- Interner Schlüsselclip
- Vertikale und horizontale Snowboardhalterung an der Rückenplatte
- Deckelfach mit Reißverschluss-Zugang
- Brustgurtschnalle mit Signalpfeife
- Reflektierende Grafiken
- Schneller Zugriff zum Sicherheitsausrüstungsfach mit Fächern für Sonde und Schaufelstiel
- Internes Kompressionsriemensystem für Stabilität im oberen Teil des Rucksacks
- Materialschlaufen am Hüftgurt
- Abnehmbare Deckeltasche mit zwei Fächern
- Deckelfach mit integrierter Seilfixierung
- Gestanzter EVA Schultergurt
- Zwei verstaubare Eisaxt-Schlaufen
- Sehr beständiges und wasserabweisendes Material
- Kompatibel mit der Hydraulics™ Trinkblase
- Innenfach für Trinkflaschen
- Fach für ein Funkgerät
- Helmnetz im vorderen Fach
- Gepolsterter Hüftgurt
- Tragegriff oben
- Verstaubare Ski-/Snowboardbefestigungen
- Einzelne Reißverschlusstasche am Hüftgurt
- Made in Vietnam
- Garantie: All Mighty Guarantee
Praxistest Osprey Soelden 42
Pünktlich vor dem ersten Schnee der Saison erhielt ich den Osprey Soelden 42. Laut Beschreibung des Herstellers der ideale Begleiter für Mehrtagestouren mit Tourenski oder Snowboard. Da diese zu Beginn der Saison nicht anstanden, begleitete der Rucksack mich auf beinahe jeder Skitour als Tagesrucksack. Entfernt man das zusätzliche Deckelfach (der Deckel kann dann mit einem integrierten, einschichtigen Deckel ohne Fach verschlossen werden) wirkt der Rucksack schon nicht mehr zu gross.
Der Rucksackinhalt des Osprey Soelden 42 kann durch das grosszügige Hauptfach gut verteilt werden und ist durch das grosse Rückenfach einfach und schnell zugänglich. Wo bei meinem Freeriderucksack Tetris an der Tagesordnung stand und die Jacke oft aussen befestigt werden muss, ist beim Osprey Soelden 42 ausreichend Platz für Kleidung, Helm, Powerriegel, Schaufel, Sonde, Trinkwasser und die Suppe inkl. Kocher für die Gipfelbelohnung. Der Helm könnte mittels der mitgelieferten Lasche aussen befestigt werden, aber passt (bei wenig Material) auch hervorragend in den Rucksack und stört dadurch weniger.
Das separate Aussenfach des Osprey Soelden 42 für Schaufel und Sonde ist eher knapp bemessen, jedoch ausreichend. Die kleine Tasche am Hüftgurt erweist sich immer wieder als praktisch – der Riegel für zwischendurch ist so immer griffbereit.
Die seitlichen Befestigungen für die Ski halten diese stabil am Ort, auch wenn der Rucksack mal nicht voll gefüllt ist. Die Laschen für die Pickel lassen sich im Aussenfutter versorgen.
Das absolute Highlight am Osprey Soelden 42 ist jedoch seine grosse Rückenöffnung zum. Sie kann mit einem Reissverschluss schnell geöffnet werden. Der Rucksack kann also auf die Aussenseite in den Schnee gelegt und geöffnet werden, sodass der gesamte Inhalt zugänglich ist, ohne dass die Organisation durcheinander gebracht wird oder Schnee beim Wiederanziehen am Rücken klebt. Auch kommt man auf diese Weise ans Hauptfach, auch wenn Ski, Snowboard oder Schneeschuhe am Rucksack befestigt sind.
Besonders interessant: das Hauptfach ist geringfügig grösser als die Reissverschlussöffnung am Rücken. Dadurch bietet das Hauptfach von oben durch den Deckel zusätzlichen Platz für beispielsweise ein Jacke oder den Helm.
Die allermeisten Verschlüsse des Osprey Soelden 42 sind ausgeklügelt und lassen sich (nachdem man das System verstanden hat) auch mit den dicken Berghandschuhen bedienen. Lediglich Brust- und Hüftgurt wurden mit herkömmlichen Schnallen und der Brustgurt mit einer auf dem Kopf stehenden Pfeife versehen. Auf eine Öffnung für den Trinkschlauch wurde leider verzichtet. Obwohl ein Trinksystem bei sehr kalten Temperaturen obsolet wird, wäre diese Erweiterung für Frühlingstouren durchaus wünschenswert.
Mit der fortschreitenden Saison konnte ich den Osprey Soelden 42 in seinem Fachgebiet – auf Mehrtagestouren – testen. Die oben genannte Deckeltasche bietet genügend Platz für Zahnbürste, Stirnlampe und Ersatzsocken sowie einen Hüttenschlafsack. Geschickt gepackt, haben die zusätzlich benötigten Kleider problemlos im Hauptfach Platz und notfalls wird der Helm aussen am Rucksack befestigt. Selbst mit Helm bleibt noch genügend Platz für Seil und Pickel an den vorgesehenen Befestigungspunkten. Mit aufwändigem Sicherungsmaterial (Stichwort Skihochtouren) wird der Platz allmählich knapp. Aber spätestens, wenn man den Kocher wieder auspackt, passt alles rein.
Alles in allem ist der Osprey Soelden 42 optimal geeignet für Hüttentouren, kann aber auch für Mehrtagestouren mit einem (kompakten) Zelt und sehr gut für Tagestouren verwendet werden. Einzig für sehr sportliche und minimalistische Touren kann ein kleiner Freeriderucksack eine gute Alternative sein. Den Zugang über den Rücken des Soelden möchte man bestimmt nie mehr missen und die Verarbeitung wurde sehr hochwertig ausgeführt, sodass nach einer intensiver Skitourensaison ohne Rücksicht auf das Material keinerlei Abnutzungserscheinungen sichtbar sind.
Verbesserungswürdig? Das Fach für die Lawinenschaufel und -sonde könnte ein bisschen grosszügiger bemessen werden (das Material spannt sich ziemlich bei gefülltem Rucksack). Die Notsignalpfeife und Schnallen am Brust- und Hüftgurt scheinen, verglichen mit den Spezialschnallen bei den restlichen Befestigungen, ein Fehlgriff zu sein. Ein Trinksystem mit Schlauch könnte mit einer vorgesehener Öffnung besser genutzt werden (durchs Deckelfach geführt ist er teilweise zu kurz). Zu guter Letzt sollte die Platte zur Verstärkung des Rückens noch kräftiger sein, damit man Unebenheiten beim Packen nicht so stark bemerkt. Der letzte Punkt lässt sich mit einer halbwegs schlauen Packtechnik mühelos beheben.
Der Winterrucksack Osprey Soelden 42 ist als (Mehrtages-) Skitourenrucksack klar empfehlenswert, ist allerdings auch sehr spezifisch auf diese Sportart ausgerichtet und somit als multifunktionaler Rucksack eher ungeeignet.
Preis
Der Osprey Soelden 42 kostet 239 CHF.
Links
Hersteller Osprey
Auskunft und Vertrieb in der Schweiz über NEW ROCK SA












