Test Arva Reactor 32

Test Arva Reactor 32
7.4 / 10 Bewertung
PRO
  • bequem
  • leicht
  • viel Platz
  • gute Kompression
  • viele Befestigungsmöglichkeiten
  • guter Schutz bei aufgeblasenen Airbags
  • robust
  • vergleichweise gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Reactor-System ausbaubar
CONTRA
  • -
Testurteil
Der Arva Reactor 32 ist ein Lawinenrucksack der Sonderklasse. Mit einem Doppelairbag (Total 150l) sorgt er für Sicherheit und höhere Überlebenschancen im Extremfall. Trotz allem ist der Rucksack sehr leicht und bequem, sodass man ihn wirklich auf jeder Tour mitnehmen kann. Da das Reactor-System ausgebaut werden kann, kann man es in verschieden grosse, kompatible Rucksäcke wieder einbauen. Ein toller Lawinenrucksack, der auch in Sachen Ausstattung, Qualität und Funktion überzeugt.
Funktion7.8
Qualität/Verarbeitung7.5
Gewicht/Packmass7.6
Umwelt/Nachhaltigkeit6.5
Preis-Leistung7.7

Fakten

Arva Reactor 32, Farbe black-blue, Volumen 32 l, #AIR1REAC32 / EAN 37005079077211

  • Gewicht: 2850 g nachgewogen mit Cartridge (2130 g laut Hersteller ohne Cartridge)
  • Materialien: 100 Polyamid (Double-Ripstop, Cordura®, 210-Denier); 100 % Polyester (Ripstop, 450-Denier)

Angaben vom Hersteller:

Reactor, sein Ursprung heisst Erfahrung: In den letzten 15 Jahren hat ARVA® dank der engen Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Geschäftspartnern eine wichtige Rolle in der Vermarktung, Entwicklung und Herstellung von Lawinen-Airbag-Systemen gespielt. Gestützt auf diese Erfahrung und nach Untersuchung von mehreren Hundert realen Lawinenunfällen ist ARVA® zu dem Entschluss gelangt, in diesem speziellen Bereich eine innovative Lösung zu entwickeln. Nach einer zweijährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist ARVA® nun stolz darauf, den leichtesten, kompaktesten und effizientesten Doppel-Airbag-Rucksack am Markt vorzustellen.

Das REACTOR-System: Bei dem mit einem Doppelairbag von 150 l (2×75 l), kombiniert mit einem doppelten Aufblassystem, ausgestatteten REACTOR stehen Sicherheit und Zuverlässigkeit an erster Stelle. Form und Positionierung der Airbags sind so konzipiert, dass sie einen maximalen Auftriebseffekt in der Lawine gewährleisten. Dank des speziell entwickelten Aufblassystems sind wir in der Lage, ein kompaktes, leichtes (790 g) Produkt mit optimalen Leistungseigenschaften im praktischen Einsatz anzubieten. Die Innovationen sind durch 3 Patente geschützt. Das REACTOR -System kann ebenfalls aus dem Rucksack ausgebaut und in einen anderen, mit dem REACTOR -System kompatiblen, Rucksack eingebaut werden.

Die Gaskartuschen: Die Kartuschen sind aus hochwertigen Materialien gefertigt und für einen Innendruck von über 300 bar ausgelegt. Sie sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt und dürfen nur von ARVA wiederbefüllt werden. Die Stahlkartuschen entsprechen der Richtlinie 2010/35/EU für Europa und den DOC/TC Vorschriften für Nordamerika. Die Carbonkartusche entspricht der Norm ISO 11119-3.

Der R32 im alpinen Stil ist hervorragend für längere Bergtouren geeignet. 

  • Orientierbarer und höhenverstellbarer Griff
  • Sicherheits-Schrittgurt
  • Anatomisch geformter Gurt mit Materialschlaufe + Tasche
  • Vorderöffnung mit Rundbogen-Reissverschluss
  • Kartentasche
  • Touring Back System Rückenbelüftung
  • Mehrzweckbefestigungssystem Twist Hook
  • Brillentasche und Stauraum für persönliche Gebrauchsgegenstände
  • Kompatibel mit Trinksystemen
  • Größe: 3D fit technology adjustment
  • Farbe: Blau, Orange pro model, Schwarz / BlauHolster: Ski / Snowboard / Eispickel
  • Made in France

Praxistest Arva Reactor 32

Den Arva Reactor 32 habe ich den ganzen Winter 20162017 über testen können. Seit der ersten Tour an hatte ich immer diesen Lawinenrucksack dabei.

Mit dem Rucksack wurden mir zwei Patronen mitgeliefert und eine Bedieungsanleitung. Nach sorgfältigem Durchlesen habe ich dann anhand der Anleitung die Patrone in das Airbagsystem geschraubt, die weiteren Schritten erledigt und alles nochmals kontrolliert. Was mir während dieser Arbeitsschritte aufgefallen ist, dass die Patrone und die Airbags quasi im grossen Hauptfach angebracht sind und nur mit einer Art Netz vom Inhalt (was man selber im Rucksack mitnimmt) getrennt sind. Je nachdem, was ich min auf Tour nahm (z.B. spitze Gegenstände wie Steigeisen oder auch Harscheisen,) habe ich gut darauf geachtet, dass sie nicht an die Airbags kommen oder besser gesagt habe ich solche Gegenstände sicherheitshalber nicht im Hauptfach gepackt sondern in das zusätzliche Fach, welches vorne am Rucksack angebracht ist. Im Hauptfach habe ich demzufolge nur z.B. die Wärmejacke, Wechselkleider, Essen & Trinken verstaut.

Mit wenigen Handgriffen kann man den Lawinenrucksack Arva Reactor 32 relativ schnell auf die eigene Grösse/Statur anpassen. Der Rucksack hat mit 32 Litern viel Platz – ideal für Zweitagestouren, aber auch für Tagestouren. Am Rucksack sind zwei Schnallen befestigt, mit welchen man das Snowboard oder die Ski gut und schnell befestigen kann. Diese Riemen sind auch sehr robust und die Schnallen aus Metall! Mit diesen Riemen kann man den Rucksack auch gut komprimieren, wenn man mal weniger dabei hat. Es besteht die Möglichkeit noch weitere Riemen und Bändel zu platzieren, wenn man noch mehr Kompression wünscht oder andere Befestigungsmöglichkeiten braucht. An diesen Halterungen kann man auch sonst viel Material befestigen und für die Stöcke hat es noch spezielle Halterungen mit Gummizug.

An der vorderen Seite des Arva Reactor 32 hat es einen Brustgurt und einen Hüftgurt mit einer kleinen Tasche. Das Handy oder die Kamera kann dort problemlos verstaut werden. Wiederum ist der Hüftgurt sehr robust und mit einer Aluschnalle versehen, die sich nicht von alleine öffnen lässt (im Falle eines Lawinenabgangs). Einzig nach einiger Zeit im Laufmodus muss man den Hüftgurt wieder etwas anziehen, da er sich jeweils  etwas ausweitet.

Der Lawinenrucksack Arva Reactor 32 ist mit einem Gewicht von 2850 Gramm relativ leicht und dementsprechend auch bequem zu Tragen. Dieses gute Trageempfinden beim Reactor 32 lässt sich aber auch auf die gut gepolsterte Rückenplatte zurückführen. Wie man auf den Bildern sehen kann ist die Rückenplatte kachelartig gepolstert und dies sehr stark. Somit liegt der Winterrucksack wirklich sehr gut und bequem auf. Auch die Träger sind sehr angenehm.

Wie bereits erwähnt hat es auch sehr viel Platz. Neben dem Hauptfach verfügt der Airbag-Rucksack vorne über ein nochmals fast so grosses seperates Fach. Zudem ein kleines Fach an der oberen Seite und noch an ganz kleines seitlich. So kann man die diversen Utensilien wirklich gut aufteilen. Sehr cool ist auch, dass das Reactor-System aus dem Rucksack ausgebaut werden kann und in einem anderen kompatiblen Lawinenairbagrucksack wieder eingebaut. So kann man z.B. auch weitere Rucksackgrössen zu Hause haben und je nach Situation die entsprechende Grösse auswählen!

Der Auslösegriff des Arva Reactor 32 kann man einklappen, wenn er nicht gebraucht wird. Sonst wird er aufgeklappt und hat mit fast 8 cm „Spannweite“ eine gute Grösse um ihn mit Handschuhen gut zu erreichen. Ein kräftiger Zug wird dann aber benötigt um den Airbag auszulösen.

Bei der Testauslösung hat dann alles bestens funktioniert. Die Airbags waren relativ schnell aufgeblasen und ich habe mich „zwischen“ den aufgeblasenen Airbags auch sehr sicher gefühlt. Die Airbags entfalten sich seitlich und sind daher sehr körpernah. Auch der Kopf ist gut durch die Airbags gut geschützt. Da die Airbags so körpernah und straff sind, hatte ich ein wenig Mühe den Rucksack wieder auszuziehen. Um mit den Armen aus den Träger zu kommen musste ich diese grösser machen, sonst hätte ich den Arva Reactor 32 gar nicht mehr ausziehen können. Dies ist dann aber wohl nicht als negativ zu werten sondern als weiteren postivien Aspekt der Sicherheit.

In der Bedieungsanleitung war das Zusammenfalten der Airbags etwas schlecht ersichtlich, sodass ich auf diese Videoanleitung von Arva gekommen bin. Mit diesem Video konnte ich dann die Airbags wieder richtig verstauen und die neue Patrone einsetzten.

Was ich bis zur Fertigstellung des Testberichts noch nicht in Erfahrung bringen konnte, ist eine Liste der Händler in der Schweiz. Damit man auch wieder zu Patronen kommt und sich bei allfälligen Problemen an den Händler wenden kann. Ich werde dies so rasch wie möglich hier ergänzen.

Wie man an der Bewertung sehen kann bin ich mit dem Lawinenrucksack Arva Reactor 32 vollkommen zufrieden und konnte eigentlich keine Contrapunkte finden. Ich werde ihn auch in Zukunft weiter tragen und kann ihn deshalb nur weiterempfehlen. Vor allem für Sicherheits- und Gewichtsfanatiker oder Sparfüchse ist der Reactor 32 von Arva eine sehr gute Lösung.

Preis

Der Arva Reactor 32 kostet 739 CHF. Dazu kommt entweder eine Stahlpatrone für 89 CHf oder eine Carbonpatrone für 179 CHF.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Arva

Auskunft und Vertrieb über Pro Import Castella SA

ÜBER DEN AUTOR

Romina Negrini

Romina Negrini testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – die gelernte Kauffrau sucht als Ausgleich zu ihrem Beruf Zuflucht in den Bergen. Sie ist an jedem freien Tag sportlich in der Natur unterwegs. Ihr Herz schlägt für die Natur und vor allem für die Berge. Zu Ihren Leidenschaften gehören das Snowboarden und das Bergsteigen. Im Winter macht sie zahlreiche Touren mit dem Splitboard und nur selten ist sie bei den Menschenmengen auf den Pisten zu finden. Auch im Sommer vergeht kein Tag, an dem sie nicht mit dem Bike, am Seil, mit den Trailrunningschuhen, den Wanderschuhen oder auch mit den Steigeisen auf Berge steigt. Ihr "Spielplatz" beginnt direkt vor der Haustür inmitten des Kantons Graubünden, wo sie noch viele Berge auf Ihrer „to-do-List“ hat und diese fleissig abarbeitet.

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