Test Black Diamond Deploy 3

Braucht viel Platz
Test Black Diamond Deploy 3
5.6 / 10 Bewertung
PRO
  • Verhältnis von Grösse zu Gewicht ist gut
  • Stielform bietet gute Führung beim Zusammenbau
CONTRA
  • nicht ausziehbarer Stiel, zu kurz
  • Material und Verarbeitung wenig überzeugend
  • schlechte Blattform, sowohl Kante als auch Trittrand sind übel
  • keine Löcher/Aussparungen für Schneeanker/Rettungsschlitten
  • schlechter Griff
  • keine Hackfunktion
  • grosses Staufach erforderlich, schlechtes Packmass
Testurteil
Die Lawinenschaufel Black Diamond Deploy 3 sieht kompakt aus, braucht aber in Wirklichkeit mehr Platz im Rucksack! Es ist optisch eine schöne Schaufel, die aber wenig funktional ist.
Funktion4.1
Qualität/Verarbeitung7
Gewicht/Packmass5.8
Umwelt/Nachhaltigkeit6
Preis-Leistung5

Fakten

Black Diamond Deploy 3 Shovel, Artikelnummer

  • Gewicht: 575 g (565 g laut Hersteller)
  • Material: Aluminium
  • Blattgrösse: 27,5 x  21,5 cm (Volumen Schaufelblatt 1,14 l laut Hersteller)
  • Stiel: kein Teleskopstiel, rechteckig/oval, stark gebogen, 43,5 cm lang, Abdeckkappen an allen Öffnungen gegen eindringenden Schnee
  • Griff: T-Griff
  • Arbeitslänge (Blatt plus ausgezogener Stiel): 63 cm
  • Griffigkeit: –
  • Umstellung auf Hacke: nein
  • Schaufelblatt-Oberkante: keine Trittfläche, Schaufelblatt ist stark abgerundet
  • Ausnehmungen für Sicherungs- und Rettungstechniken: nein

Angaben vom Hersteller:
Black Diamond gibt eine Garantie von einem Jahr.

Praxistest Black Diamond Deploy 3

Im besten Fall braucht man eine Lawinenschaufel nur, um sich einen bequemen Platz für eine Pause zu bauen oder das Auto nach der Tour auszubuddeln. Der eigentliche Zweck aber wäre, einen Verschütteten aus der Lawine auszugraben. Die Black Diamond Deploy 3 aber verwendet man am Ende doch lieber nur für den Pausenplatz oder zum Autoausgraben. Ich habe die Deploy 3 über drei Monate lang in verschiedenen Lawinenkursen und auf Touren getestet.

Die Black Diamond Deploy 3 hat nicht wirklich einen ovalen, sondern mehr trapezförmigen und gebogenen Stiel, der in das Schaufelblatt geschoben wird. Insgesamt bietet das System eine sehr gute Führung. Man kann den Stiel relativ einfach ausziehen und muss dank der Führung nicht lange den Punkt suchen, an dem der Senkknopf einrastet. Der Stiel ist bei der Deploy 3 nicht verlängerbar. Insgesamt ist der Stiel deutlich zu kurz.

Vom Schaufelblatt hängt ab, wie leicht man in den Schnee eindringen kann und wie viel Schnee man damit befördern kann. Bei der Deploy 5 ist durch den stark gekrümmten Stiel der Winkel nicht ideal – weder zum Einstechen, noch zum Schaufeln. Die Schaufel hat zudem keine gerade Kante, sondern ist leicht abgerundet bzw. fast dreieckig, was ungünstig ist zum Einstechen. Eine rutschfeste Beschichtung o.ä. gibt es an dem Stiel der Deploy 3 leider nicht.

Einen Trittrand hat die Lawinenschaufel Black Diamond Deploy 3 nicht. Möchte man sie mit dem Schuh in den Schnee drücken, rutscht man ab. Insgesamt sind die Ränder auch zu scharfkantig und das Material zu weich. Das genaue Material der Schaufel ist leider unbekannt. Die Verarbeitung ist zu grob – die gestanzten Teile haben zu scharfe Kanten.

Eine Hackfunktion weisst die Lawinenschaufel Black Diamond Deploy 3 nicht auf. Die Löcher im Schaufelblatt taugen nicht zum Bau einen Rettungschlittens oder als Schneeanker.

Auch der T-Griff der Lawinenschaufel Black Diamond Deploy 3 überzeugte überhaupt nicht. Er liegt nicht gut in der Hand und ist für viele zu klobig in der Mitte.

Der Zusammenbau funktioniert leider nicht so einwandfrei, wie man vermutet. Um die Schaufel im Notfall einsatzbereit zu machen, drückt man den Federstift des Schnellverschlusses nach innen und zieht den integrierten Stiel heraus. Um die Schaufel wieder zusammenzulegen, drückt man den Federstift erneut und schiebt den integrierten Stiel in das Schaufelblatt zurück. Dabei schiesst man schnell über das Ziel hinaus.

Nicht überzeugt hat uns das Design der Lawinenschaufel Black Diamond Deploy 3 auch in Sachen Packmass. Der trapezförmige, gebogene Schaft wird im Schaufelblatt aufbewahrt. Auf den ersten Blick sieht die Schaufel Black Diamond Deploy 3 zwar kompakt aus, sie nimmt aber letztendlich deutlich mehr Platz in Anspruch bzw. passt nicht in jeden Rucksack.

Zur Pflege. Black Diamond empfiehlt die Federstifte regelmässig mit Silikon-Spray einzusprühen, damit sie nicht einfrieren. Wenn die Schaufel mit Salz in Berührung gekommen ist, sollte man sie am besten mit klarem Wasser säubern und trocknen, bevor man sie wieder verstaut.

Preis

Die Lawinenschaufel Black Diamond Deploy 3 ist in der Schweiz erhältlich für CHF 89.90.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Black Diamond Equipment

Auskunft und Vertrieb über den Hersteller

Funktion0
Qualität/Verarbeitung0
Gewicht/Packmass0
Umwelt/Nachhaltigkeit0
Preis-Leistung0

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – der ausgebildete Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbands (SBV) sowie Wanderleiter mit eidg. Fachausweis führt professionell Touren. Im Winter leitet er Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Dazu gibt der Lawinenexperte Kurse und Vorträge. Auch Kurse mit Zertifikat leitet er als Ausbildner des Swiss Mountain Training vom Schweizer Bergführerverband. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Viele seiner Touren führt er in Zusammenarbeit mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber durch. Ehrenamtlich leitet er zudem Touren für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Berge sind etwas Wunderbares für Rüdiger. Für ihn sind es Orte, denen er sich verbunden fühlt, an denen er sich wohlfühlt. Und davon gibt es einige. Er geniesst es draussen unterwegs zu sein. Privat ist er viel mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, unternimmt aber gerne auch Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern und was man sonst noch so draussen anstellen kann. Als Guide will er aber vor allem eins – schöne Erlebnisse teilen und ein Stück seiner Begeisterung weitergeben. Bei seinen Touren legt er besonderen Wert auf die Sicherheit – neben einer guten Vorbereitung bildet er sich ständig weiter. Neben der Aus- und Fortbildung achtet er darauf, dass, wenn immer möglich, bei seinen Touren die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur möglichst nicht beeinträchtigt wird. Über die Jahre hat Rüdiger ein grosses Interesse und Know-how im Bereich Ausrüstung entwickelt. Er hat ich-liebe-berge.ch gegründet.

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