Test flying tent

Flying_Tent_Grasshopper-6
Test flying tent
7.3 / 10 Bewertung
PRO
  • Multifunktionell
  • Einfaches Aufstellen
  • Durchdachte Details
  • Gute Verarbeitung
  • Attraktiver Preis
CONTRA
  • Kein Leichtgewicht
  • Fehlende Tasche im Innenzelt für Kleinmaterial
  • Hängematten-Boden neigt zu Kondensbildung
Testurteil
Das flying tent ist ein Multitalent: Als Hängematte, Hängemattenzelt, kompaktes Zelt oder Poncho nutzbar. Das Produkt ist ausgereift und besticht durch ein rasches Setup. Einziger Wehrmutstropfen ist das relativ hohe Gewicht für eine 1-Personen-Lösung.
Funktion8
Qualität/Verarbeitung8
Gewicht/Packmass5.5
Umwelt/Nachhaltigkeit7
Preis-Leistung8

Fakten

Campfire Outdoor flying tent, Farbe grasshopper green, #000012 / 02-1600453 / EAN 9120078011218

  • Gewicht: 2’455 g nachgewogen inkl. Packsack (laut Hersteller: Gewicht inkl. Zubehör: 2’450 g, 2’130 g Hängemattenzelt, 2’040 g Biwakzelt, 1’120 g Hängematte, 860 g Regenponcho, 320 g Zubehör (4 Zeltheringe, 2 Karabiner, 2 Baumgurte, 2 Schnellspanngurte))
  • Material: Ripstop-Nylon, Ripstop-Polyester

Angaben vom Hersteller:

  • leichter und schneller Aufbau durch patentiertes Pop-up System
  • als Rucksackpack einfach zu tragen und sofort griffbereit
  • Baumgurte mit Schnellspannset
  • engmaschiges Moskitonetz
  • vollständig abnehmbares Regendach und Moskitonetz (auch einzeln)
  • Biwakzelt: Einstieg seitlich
  • Hängemattenzelt: entkoppelte Hängemattegurte und Baumgurte – Wasser zieht nicht seitlich hinein, Zeltplane mit Clips fixiert, kann einfach demontiert werden
  • Maximalgewicht Belastung: 120 kg
  • Personengrösse max. 200 cm
  • Hängematte: Kompletter Windschutz (Option für kalte Jahrezeiten: wärmeisolierendes flying tent® Underquilt 150), Baumabstand 4 – 7.5 m
  • Regenponcho: Längenverstellbar, mit Zugsystem, Schild an Kapuze, wasserdichte Innetasche
  • YKK-Reißverschluss, versiegelte Doppelnähte, Fiberglasstangen. Duraflex ®-Haken und -Clips
  • 100 % Ripstop-Nylon, Ripstop-Polyester, transparent PU beschichtet, DRW-Silikon-Finish; Ripstop-Nylon ist Öko-Tex® zertifiziert und phthalatfrei, Wassersäule: 5000 mm
  • Dimensionen:
    • aussen: 310 x 120 x 60 cm
    • innen: 270 x 110 x 55 cm
    • Hängematte: 270 x 145 cm
  • Zubehör: 2 Karabiner, 4 Zeltheringe, 2 Baumschlingen, 2 Schnellspannsysteme, wasserdichter Packsack
  • Packmass: 48 x 35 x 9 cm
  • Gewinner ISPO Brandnew Award 2017 (Hardware Summer)
  • Made in China, Gewebe sind Öko-Tex®-100-zertifiziert, keine Informationen zu fairen Produktionsbedingungen
  • Garantie: 2 Jahre

Praxistest flying tent

Das flying tent von Campfire Outdoors GmbH ist ein wirkliches Multitalent: Einerseits ist es eine Hängematte mit Regenschutz, andererseits kann es auch als 1-Mann Zelt aufgestellt werden. Zudem lässt sich der Boden aber auch in einen regendichten Poncho verwandeln. Kurz ein Verwandlungskünstler, welcher einem je nach Situation aus der Patsche helfen kann.

Ist der Boden uneben, verbuscht oder mit Steinblöcken übersäht, lässt sich das Hängemattenzelt flying tent ideal nutzen. Bei gutem Wetter lässt man die Seele in der Hängematte baumeln und entfernt kurzerhand den Zeltschutz. Wenn es keine (geeigneten) Bäume gibt, stellt man einfach sein Zelt auf. Gerade dieser Punkt hat mich schon davon abgehalten, mein (anderes) Hängemattenzelt mitzunehmen. Ist man nämlich an einem Ort ohne geeignete Bäume, dann ist man damit aufgeschmissen – mit dem flying tent stellt dies kein Problem dar. Und wenn man im Regen unterwegs ist, dann lässt sich der Boden mittels Reissverschluss einfach herausnehmen und als Poncho nutzen.

Insgesamt fällt auf, dass bei der Entwicklung des flying tent das Augenmerk auf ein schnelles Aufstellen gerichtet wurde: Die Zeltbögen sind direkt integriert, das Aufstellen als Zelt oder als Hängematte ist rasch erledigt, fast wie bei einem Wurfzelt. Es lohnt sich jedoch, zuhause die Anleitungsvideos anzuschauen (und es ggf. kurz auszuprobieren).

Aufgrund seiner Multi-Funktionalität ist das flying tent etwas komplexer als ein normales Zelt – es gibt da und dort einen Haken, eine Schnur oder einen Reisverschluss, den man beim Umbau kennen sollte, damit dies draussen dann auch flott vonstattengeht. Ich habe dies (natürlich) nicht gemacht, und prompt beim Versorgen des Zeltes dieses nicht mehr optimal in den Packsack reingebracht (siehe Anleitungsvideo). Man merkt beim Aufstellen und Umbau, dass das Prinzip sehr durchdacht ist. Bei der Produktentwicklung wurde auf funktionale Details und Qualität geachtet.

Das Hängemattenzelt flying tent ist rasch aufgestellt: Zuerst die drei Stangen los-clippen, das Zelt hinlegen, die Befestigung an den Bäumen fixieren, die Hängematte und danach das Aussenzelt spannen. Fertig. Die Zeltstangen sind bereits in das Innenzelt eingeführt, somit müssen diese nicht noch montiert werden. Der Einstieg ins Zelt funktioniert seitlich und ist genügend gross für einen bequemen Einstieg. Im Inneren ist das Hängemattenzelt flying tent erstaunlich geräumig: man liegt bequem. Es sind einige Schlaufen vorhanden, wo man etwas daran befestigen kann. Was mir (als Brillenträger) gefehlt hat: Ein kleines Fach, in dem ich für die Nacht mein Kleinmaterial sicher versorgen kann.

Das Dach verfügt über einen Lüftungsschlitz oben, zudem lassen sich die Öffnungen an den Enden regulieren. Somit ist die Durchlüftung des Zeltes gewährleistet. Was sich bei heissen Temperaturen aber bemerkbar gemacht hat, ist, dass die eigentliche Hängematte aus wasserfestem Material gefertigt ist (wird ja auch als Zeltboden und Poncho verwendet). So kann es passieren, dass es zwischen Schlafsack und Hängematte feucht wird. Bei einer «normalen» Hängematte passiert dies nicht oder weniger, da diese nicht wasserdicht sind. Auf der anderen Seite ist beim flying tent dadurch gewährleistet, dass man bei windigem Wetter nicht auskühlt. Bei sehr kaltem Wetter gibt es beim flying tent noch eine Option mit einer isolierten Hängematte (sog. Underquilt 150 – dies lässt sich auch als Combo mit dem Zelt erweben). Beim Hängemattenzelt lässt sich wahlweise das Regenzelt und auch das Moskitonetz entfernen.

Das Biwakzelt ist gleichermassen rasch aufgestellt. Auch hier lohnt es sich, das Erklärungsvideo kurz anzuschauen, damit man dies richtig macht (z.B sind die Abspann-Schnüre an einem anderen Ort anzubringen). Im Zelt ist es gemütlich, der seitliche Einstieg funktioniert gut. Da das Zelt keine Apsiden hat, ist es gut, dass es im Inneren genügend gross und lang ist. Verliebte, die nicht allzu gross sind, können hier die Nacht sogar zu zweit verbringen (dies haben wir ausprobiert). Da das Profil des Biwakzelts tief ist, ist es auch – obwohl es kein geodätische Zelt ist und trotz dünnem Gestänge – windstabil. Aufrechtes Sitzen ist je nach Körpergrösse in der Mitte knappp möglich.

Für die Verwendung des Ponchos wird der Zeltboden mittels Reissverschluss herausgetrennt. Für die Passform gibt es im Schulterbereich zwei Schnüre, die sich zusammenziehen lassen. Zum kann die Kapuzenöffnung justiert werden, die Kapuzengrösse jedoch nicht. Seitlich gibt es Druckknöpfe um den Poncho zu schliessen. Mein Fazit: Der Poncho des flying tent ist durchaus nutzbar und man bleibt dabei trocken. Für mich jedoch eine Backup-Lösung (z.B. wenn ich keine Regenhosen dabei habe). Das Zelt/die Hängematte ist bei der Verwendung des Ponchos nicht mehr funktionsfähig. Wenn ich bei Regen mein Zelt aufgestellt habe und noch etwas holen muss (oder beim Aufstellen des Zeltes), fehlt mir der Regenschutz.

Mit den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten erkauft man sich im Vergleich ein höheres Gewicht, das mit gut 2.4 kg zu Buche schlägt. Reine Ein-Personen-Zelte gibt es da natürlich viel leichtere. Die integrierte Hängematte schlägt hier natürlich mit einem deutlichen Zusatzgewicht zu buche. Man erhält dafür aber auch verschiedene Optionen, die ausgereift sind.

Zum Schluss wird wieder eingepackt. Hierzu gibt es einen wasserdichten Packsack. Das flying Zelt wird dann zusammen geklippt und mit einem Bändel verschnürt, bevor es in den flachen Packsack geschoben wird. Ideal ist der Packsack, um an der Aussenseite eines Rucksacks montiert zu werden.

Mein Fazit: Das flying tent ist ein ausgeklügeltes und gut verarbeitetes Produkt, welches für mich v.a. ein Problem löst. Ich möchte mit Hängematte unterwegs sein, bin aber nicht sicher ob dies geht. Es könnte regnen, Mücken haben oder schlichtweg an geeigneten Bäumen fehlen. Mit dem flying tent ist dies kein Problem und im Notfall hätte ich grad auch noch ein Poncho mit dabei. Zudem sei noch erwähnt, dass das flying tent Grasshoper mit seinem kräftigen grün auch gut ausschaut.

Preis

Das flying tent kostet 249 €.

keine Händlersuche/Storefinder, sondern Onlineshop

Links

Hersteller flying tent der Campfire Outdoors GmbH

Auskunft und Vertrieb direkt über den Hersteller

ÜBER DEN AUTOR

Christian Denzler

Christian Denzler testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – seit der Jugend haben den Soziologen und IT-Berater Outdoor und Bergsport begeistert. Dies können Hoch- und Klettertouren sein, Fahrrad- & Mountainbike-Unternehmungen. Mit seinen Kids ist er wandernd und mit Zelt unterwegs – oder übernachtet unter freiem Himmel. Und wenn der Winter kommt, dann ist sowieso Hochsaison: Die Tourenskis können ausgepackt werden.

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