Test Nathan VaporAir

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Test Nathan VaporAir
7.3 / 10 Bewertung
PRO
  • leicht
  • sitzt sehr gut
  • bietet die Möglichkeit zum Verstauen von Stöcken und einer Jacke
  • sehr gut verarbeitet
  • gut ventiliertes Tragesystem
CONTRA
  • teuer
  • Brustgurt-Bänder etwas lang
  • Stockfixierung braucht viel Fingerfertigkeit
Testurteil
Der Nathan VaporAir ist eine für den versprochenen Zweck bestens geeignete „Ultra-Light Race Vest“, die durch gute Verarbeitung, durchdachte und sinnvoll realisierte Features sowie einen sowohl für Läufer als auch (Mountain-)Biker geeigneten Tragekomfort punktet: mit einer 2-Liter Trinkblase und weiteren Flaschen- und Geltaschen lassen sich auch lange Trails flüssigkeitstechnisch durchstehen, Halterungen für Jacke/Helm und Stöcke sowie genug Taschen für das übliche Trio Handy, Geld & Schlüssel sind vorhanden. Allerdings spielt der Nathan VaporAir nicht nur in Sachen Qualität und Ausstattung, sondern auch hinsichtlich des stolzen Preises in der 1. Liga.
Funktion8.5
Qualität/Verarbeitung8.5
Gewicht/Packmass8.5
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung6

Fakten

Nathan VaporAir™; Farbe: electric blue lemonade; Grösse: S/M, Volumen: 7 Liter (Trinkblase: 2 Liter), Artikelnummer: 4532N

  • Gewicht: 400 g nachgewogen (264 g laut Hersteller)
  • Material: 80 % Polyester, 20 % Polyamid (20 g/m², 20-Denier)

Angaben vom Hersteller:

  • 7 l Volumen (davon 2 l Trinkblase)
  • ausgestattet mit einer 2 l Trinkblase
  • Schlauchverbindungen mit Schnellverschluss
  • Tragsystem verhindert ein Hin- und Herrutschen
  • atmungsaktive Materialien
  • leicht zugängliche Trinkflaschentaschen vorne
  • Geltaschen
  • wasserabweisende Reißverschlusstasche
  • Reißverschlusstasche im Frontbereich für Telefon
  • reflektierende Details für mehr Sichtbarkeit
  • Made in Philippines
  • Garantie: unbegrenzt

Praxistest Nathan VaporAir

Der Nathan VaporAir ist ein sehr leichter, hochfunktionaler Westenrucksack mit Trinkblase für Läufer, eignet sich aber durchaus auch für sportliches (Berg-)Radeln. Entsprechend wurde der Rucksack vor allem bei langen und höhenmeterintensiven Bergläufen (auch bei höheren Temperaturen) sowie beim Mountainbiken getestet.

Der Nathan VaporAir beinhaltet eine 2-Liter Trinkblase und bietet darüberhinaus viele Möglichkeiten, diverse hilfreiche Dinge – Handy, Geld und Schlüssel, aber auch für einen Energieriegel und eine kleine Tube Sonnencreme ist Platz – mitzunehmen: auf den Trägern jeweils eine Trink- und Geltasche, eine Reissverschlusstasche im linken Trägerbereich oben sowie jeweils eine an den Seitenteilen. Die Trinkblase liegt gut am Rücken an, darüber gibt es eine weitere, vertikal zu öffnende Reissverschlusstasche.

Auf der Ruckseite bietet der Nathan VaporAir zudem Stockhalterungen (was ja bei einem Rucksack dieser Gewichtskategorie und Grösse nicht selbstverständlich ist), und Befestigungsmöglichkeiten für Helm oder (eine leichte) Jacke.

Der Rucksack sitzt exzellent und lässt sich mittels zweier Brustgurte horizontal, mittels zweier über die Schulterzone der Träger laufenden Züge vertikal individuell einstellen. Da er wirklich leicht und das Material geschmeidig ist merkt man nach kurzer Zeit kaum mehr, dass man einen Rucksack trägt – natürlich ist das auch abhängig vom Füllzustand der Trinkblase und der Menge an sonstigem mitgenommenen Material. Das gilt auch in Bewegung: beim Laufen – vor allem auch im Gelände – wackelt nichts (zum Thema Stöcke siehe unten).

Beim Praxistest festigte sich schnell der Eindruck, dass hier ein Hersteller äusserst erfahrungsbasiert sehr genau weiss was er tut: eigentlich alles an diesem Rucksack lässt sich sinnvoll nutzen und ist entsprechend funktional platziert – und wenn man einige der Features mal nicht braucht (wie die Zusatztaschen für Flaschen oder Gels) stören sie nicht.

Etwas unpraktisch ist die gleichzeitige Befestigung von Jacke und Stöcken, dazu braucht es etwas Fingerfertigkeit. Apropos Stöcke: aufgrund der kompakten Aussenmasse des Nathan VaporAir (die Rückenpartie ist 40 cm lang)) sollte man leichte Stöcke mit möglichst kleinem Packmass verwenden, ansonsten können sich die Spitzen störend in der Taille bemerkbar machen bzw. die Stöcke sich beim Laufen lockern. Und: Die Befestigungsbänder für die Brustgurte sind mit jeweils zwölf Zentimetern relativ lang und mit einer mehrfach-Verspannung ausgestattet. Geht man von einem für die S/M-Grösse üblichen Brustumfang aus, muss man also stark anziehen und es bleiben relativ lange Enden hängen, diese aufzufädeln und in der aufgenähten Lasche nachhaltig zu fixieren ist ebenfalls ist lästig.

Der Trinkschlauch wird in 98 cm Länge geliefert, 71 cm davon stehen bei eingepackter Trinkblase noch zur Verfügung – für meinen Gebrauch zu viel, aber man kann da ja einfach wunschlängengemäss kürzen. Der Trinkschlauch kann mittels Magnetclip am linken Trägergurt fixiert werden – auch das Geschmackssache: bei langem Schlauch und Geländelauf mit Sprüngen etc. gerät dieses Haltesystem an sein Grenzen. Das Mundstück selbst funktioniert gut und hält auch im „offenen“ Modus relativ dicht, sodass man nicht wie schon erlebt langsam einnässt, wenn der Zugang auf standby bleibt. Die Reinigung der Trinkblase ist nicht aufwendiger als bei vergleichbaren Produkten, aber auch nicht weniger aufwendig …

Insgesamt hat Nathan mit dem Nathan VaporAir eine für den versprochenen Zweck bestens geeignete (allerdings auch teure) „Ultra-Light Race Vest“ entwickelt, die eine sehr gute Verarbeitung, durchdachte und sinnvoll realisierte Features sowie für Läufer und (Mountain-)Biker beste Trage- und Nutzungsfunktionalität bietet.

Preis

Der Nathan VaporAir kostet 210 CHF.

Händlersuche/Store-Locator

Links

Hersteller Nathan Sports

Auskunft und Vertrieb über Bisesti Sport Equipment GmbH

ÜBER DEN AUTOR

Jens Badura

Jens Badura testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – und schreibt dort wie anderswo regelmässig über alpine Belange diverser Art. Er ist Mitglied der Österreichischen Bergrettung (Ortsstelle Salzburg), Tourenleiter für Berg- und Alpinwandern beim Schweizer Alpenclub (SAC) und Bergwanderführeranwärter beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer/Union of International Mountain Leader Association (UIMLA). Er leitet das berg_kulturbüro in Berchtesgaden, führt für die Bergsteigerschule Watzmann und ist Mitglied im Kernteam der Bergwanderakademie „ready to go“ der Bergschule „Alpine Welten“. Er lebt mit seiner Familie und einer Herde Alpiner Steinschafe am Walserlehen in Marktschellenberg.

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