Ticino Gravity enthüllt die Schönheit des Boulderns

Alex Fuchs_2024_01_12_Brione_00364

Ticino Gravity: Ein Bouldering-Abenteuer im Tessin

Black Diamond lädt Dich ein, eines der schönsten Bouldergebiete der Welt zu entdecken – das Tessin in der Schweiz. Der neue Film Ticino Gravity bietet einen tiefen Einblick in das Wesen des Boulderns und beleuchtet die Geschichte sowie die Hintergründe dieses faszinierenden Sports. Schon seit Jahrzehnten zieht diese magische Region Kletterer aus der ganzen Welt an, darunter Legenden und Pioniere, die in den Tessiner Boulderblöcken nicht nur persönliche Herausforderungen finden, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur und zur Klettercommunity.

Ticino Gravity: Mehr als nur Bouldern

«Ticino Gravity» ist mehr als nur ein Film; es ist ein Aufruf, dieses einzigartige Naturjuwel zu schützen und zu erhalten. Er begleitet die Black Diamond Athleten bei einer neuen Erstbegehung und zeigt die Vielfalt des Tessins. Die Anziehungskraft der Tessiner Boulderblöcke ist unbestreitbar. Schon in den 80er Jahren war die Schweizer Region für Kletterer wie Richi Signer, einen Sportkletterer und Boulderer der ersten Stunde, unwiderstehlich: «Mir stachen die unzähligen Blöcke mit feinster Oberflächen-Textur ins Auge. Meine Herzfrequenz erhöhte sich augenblicklich, meine Augen galten nur noch dem enormen Bouldermöglichkeiten.»

Heute geht es Black Diamond Athlet Kim Marschner ähnlich: «Ich verliebte mich sofort in das Tessin und wusste, dass ich in diesem Bouldergebiet Zeit verbringen wollte.»

Für unsere Athleten Kim Marschner und Ambassadorin Kaddi Lehmann ist das Tessin fast zu einer zweiten Heimat geworden. Sie zeigen, woher ihre Liebe zu diesem Gebiet kommt, und nehmen Dich mit auf eine Reise in eines der besten und bekanntesten Bouldergebiete der Welt – das Tessin.

Die Faszination Tessin: Ein Paradies für Boulderer

Mit seinen Weltklasse-Bouldergebieten wie Chironico, Cresciano, Callanca, Brione und Valle Bavona, wo Bouldergeschichte geschrieben wurde, tritt man in die Fußstapfen von Claudio Cameroni, Fred Nicole, Bernd Zangerl und Thomas “Steini” Steinbrugger. Deshalb trafen sich unsere Athleten auch mit Richi Signer, einem der ersten Visionäre, der das Potenzial des Boulderns in Chironico erkannte.

Die Herausforderungen und die Schönheit des Boulderns im Tessin

«Ticino Gravity» ist nicht nur eine Hommage an das Tessin und das Bouldern, sondern auch ein Aufruf zum Handeln, um mehr über die heiklen Zugangsprobleme, die örtliche Kultur und über unsere eigene Klettercommunity zu erfahren. Ziel ist es, diese schönen Plätze zu bewahren.

Kletterregeln für das Tessin

Um die Natur und die lokale Kultur zu respektieren, sind folgende Regeln zu beachten:

  • Kein offenes Feuer
  • Örtliche Zugangs- und Kletterregeln beachten
  • Parkregeln und Parkgebühren beachten
  • Die Natur respektieren
  • Keine Privatgrundstücke betreten
  • Respektvoller Umgang mit Einheimischen und anderen
  • Griffe und Tritte nicht beschädigen
  • Tick Marks und Chalk wegbürsten
  • Keinen Müll hinterlassen
  • Lokale Unternehmen unterstützen (lokal einkaufen)
  • Hunde bitte an die Leine

Persönliche Reisen in die Frühzeit des Boulderns im Tessin

Richi Signer, ein Pionier des Sportkletterns und Boulderns, wurde 1958 in der Schweiz geboren. Auch im Ruhestand verbringt er die meiste Zeit seiner Freizeit mit Klettern oder der Suche nach neuen Bouldern. Er war einer der ersten Kletterer, der das enorme Potenzial des Boulderns im Tessin erkannte. Die Einfachheit dieser Aktivität fasziniert ihn. Lies hier seine persönliche Geschichte über das Tessin:

Ein Kletterfreund lud mich 1982/83 ein, ihm in die sonnige Schweiz zu folgen. Dort gab es ein riesiges Potenzial für neue Kletterrouten und er konnte immer eine helfende Hand beim Bohren gebrauchen. Bei einer Inspektion einer Wand oberhalb von Cresciano fielen mir die vielen Blöcke mit ihrer feinen Oberflächenstruktur auf. Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen und meine Augen waren nur noch auf die zahlreichen Boulder-Möglichkeiten gerichtet.

Nur wenige Wochen später tauchte ich endgültig in diese Welt ein, die nur von ein paar Ziegen gestört wurde. Keine Namen, keine Markierungen, einfach nur eine persönliche Spielwiese. Es gab nur zwei Bewertungen: Entweder schaffst du es hoch oder eben nicht. Es gab nichts Schöneres, als den Wald von Cresciano mit nur einem Paar Kletterschuhen, einem Lappen und einem Chalkbag zu erkunden.

Nur zwei Jahre später entdeckte ich durch Zufall Chironico, ein weiteres Block-Paradies. Beim ersten Boulder brach ein Griff ab und ich landete unsanft auf dem Boden. Zu dieser Zeit gab es noch keine Crashpads (die erst Ende der Neunziger zum Standard wurden) und auch keine Spotter, was die Situation unangenehm machte. Die Erfahrung mit abbrechenden Griffen und ungünstigen Sturzräumen führte dazu, dass ich Chironico nur noch selten besuchte. Meine Präferenz lag nach wie vor eindeutig bei Cresciano. Ein guter Absprung und im Winter mehr Sonne – der Winter war definitiv meine Hauptbesuchszeit.

Auch nach vierzig Jahren gehört eine Runde mit rund fünfzig Bouldern durch das gesamte Gebiet zu meinen Lieblingszielen. Gegen Ende der achtziger Jahre entdeckte ich in Cresciano fremde Magnesiaspuren, was bedeutete, dass noch jemand anderes hier unterwegs war.

Anfang der Neunzigerjahre war Fred Nicole mit Freunden und Einheimischen in Cresciano, auch zum Sportklettern. Auch er erkannte sofort das Potenzial für Bouldern und die guten Absprungmöglichkeiten. Im benachbarten Osogna gelang ihm 1994 mit “Rêve de Mario” der erste 8a Boulder im Tessin. Mit der Namensgebung wurde mir auch das Rätsel um die geheimnisvollen Chalkspuren gelöst. Mario Ferrari war offensichtlich schon in den achtziger Jahren vom Boulder-Fieber gepackt. Bereits 1985 eröffnete er mit der “Traverse di Mario” einen 7a+ Quergang in Osogna.

1996 kehrte ich mit Andreas Luisier nach Chironico zurück und erkundete auch den unteren Teil, der heute “Rah Plats Plats” genannt wird. Andreas markierte einige “neue” Boulder mit kleinen Pfeilen, wie er es aus dem Basler Jura kannte. Diese Pfeile erregten einige Jahre später die Aufmerksamkeit der Gebrüder Tresch und über meine Bekanntschaft mit Fred Nicole schloss sich der Kreis wieder. Die Boulder-Szene war relativ klein, man kannte sich und traf sich immer wieder. Die erste Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum erfolgte im Jahr 2000 (Rotpunkt Magazin 3/2000), im französischsprachigen Raum bereits 1999 (Rock n’ Wall).

Spätestens mit diesen Veröffentlichungen, der internationalen Präsenz und dem Aufkommen von Crashpads kannte die Erschließung ab dem Jahr 2000 keine Grenzen mehr. Weitere Top-Boulder-Destinationen im Tessin wie Brione, Calanca und Bavona folgten und das Potenzial scheint nach wie vor unerschöpflich zu sein.

Leider sind Konflikte mittlerweile auch in vielen Gebieten an der Tagesordnung. Bouldern ist weltweit, auch dank der Kletterhallen, zu einem Breitensport geworden und in vielen Gebieten ist es mit der Ruhe vorbei. Es ist schön, wenn Menschen ihren Lieblingssport in der freien Natur ausüben, aber das Verhalten Einzelner kann problematisch sein. Respektlosigkeit gegenüber der Natur, dem Bouldern und der lokalen Bevölkerung sollte vermieden werden.

Ticino Gravity: Die Verbindung von Sport, Natur und Kultur

Das Tessin bietet nicht nur atemberaubende Boulder, sondern auch eine einzigartige Kulisse, die Kletterer aus aller Welt anzieht. «Ticino Gravity» verdeutlicht die Wichtigkeit, dieses Paradies für zukünftige Generationen zu erhalten und verantwortungsvoll zu genießen.

Entdecke mit «Ticino Gravity» die Magie des Boulderns im Tessin und lass Dich von der Geschichte, den Menschen und der unvergleichlichen Natur dieser Region inspirieren. Es ist eine Reise, die zeigt, wie sehr Bouldern mehr ist als nur ein Sport – es ist eine Lebenseinstellung, die tief mit der Achtung vor der Natur und der Gemeinschaft verwurzelt ist.

Weitere Informationen, Quelle Ticino Gravity: Black Diamond Equipment
Fotos: © Black Diamond Equipment, Titelbild: Alex Fuchs Adam / Black Diamond

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

Exped Alpinrucksack in alpiner Landschaft

Exped Alpinrucksack News

Columbia OutDry Extreme Wyldwood Shell Jacke

OutDry Extreme News

Saldurseen umgeben von Gipfeln im Matscher Tal auf der Bergsteigerdörfer Weitwanderung

Bergsteigerdörfer Weitwanderung

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

MELDE DICH FÜR UNSEREN NEWSLETTER AN

Nach oben scrollen