- KISS (Keep it simple and stupid)
- idiotensichere Bedienung bzw. Fehlbedienung fast ausgeschlossen
- sehr grosse Reichweite
- extrem schnell
- Nachlawinenumschaltung einstellbar
- -
Fakten
Arva Neo, Artikelnummer: ARNINEO
- Gewicht: 327 g LVS mit Batterie und Tragesystem nachgewogen (230 g laut Hersteller, ohne Tragesystem)
- Anzahl Antennen: 3
- Funktion Selbsttest und Signalanalyse: ja
- Funktion Gruppentest: ja
- Anzeige: Segment-Display
- Displaybeleuchtung: ja
- akustische Unterstützung: ja
- Kopfhörerbuchse: nein
- Benutzerführung: symbolisch
- Update-fähig: ja
- Batterien: 3 AAA-Batterien, ca. 250 h Sendebetrieb, ca. 40 h Suchbetrieb
- Besonderheiten: gleichzeitige Suche mit 2 Antennen
- mit “Clip & Safe Holster”-Tragesystem
- Garantie: 5 Jahre
Suche
- Empfangsfunktion: digital
- Reichweite/Suchstreifenbreite: 60 m laut Hersteller
- Analogton verfügbar: nein
- Anzeige mehrere Verschüttete: ja, 4 plus
- Markierfunktion: ja
- Markierung aufhebbar: ja, aber nur gesamt
- Verschüttetenliste: nein
automatische Umschaltung Nachlawine (von Suchen zu Senden)
- Umschaltung Nachlawine: ja, automatisch nach 2 oder 4 oder 8 Min. (programmierbar), auch deaktivierbar, aber ohne Bewegungssensor, rein zeitgesteuert
Praxistest LVS Arva Neo
Das Lawinenverschüttetensuchgerät Arva Neo habe ich im letzen Winter schon testen können. Zu Beginn des Winters 2013/2014 erhielt ich dann ein aktualisiertes Modell, das ich ausgiebig im Gelände testete. Dabei habe ich es nicht einem kurzen Test unterzogen, sondern bei vielen Touren und vor allem auch in meinen Lawinenkursen Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Dabei waren totale Anfänger, Fortgeschrittene wie auch Experten. Diese Erfahrungen fliessen in meine Bewertung mit ein. Bewertet und getestet wurde natürlich auch die Ausstattung bzw. der Funktionsumfang des Gerätes.
Das Arva Neo ist noch recht unbekannt. Anders sieht die Situation in Frankreich aus. Hier kommt die Marke her und dort ist man die Nummer eins. Mit dem Neo wird die Marke aber sicher bekannter werden, nicht zuletzt wurden viele auch durch den Ispo-award 2013 auf das LVS aufmerksam.
Grundsätzlich ist das Arva Neo ein total simples LVS. Gedacht und gemacht ist es für wirklich jedermann. Klarkommen sollen auch totale Anfänger, die das erste Mal ein LVS-Gerät tragen. Eine Fehlbedienung soll ausgeschlossen werden. Man kann das Gerät z.B. nicht “aus Versehen” ausschalten oder es vergessen einzuschalten. Das ist gelungen. Auch wenn das Gerät nicht in allen Punkten selbsterklärend ist, nach kurzer Einweisung klappt es sehr einfach.
Das fängt beim Tragesystem an. Es hat eine kurze Erklärung auf der Tasche aufgedruckt, wie es angelegt werden soll. Dabei ist das Anlegen gleich auch das Einschalten – am Ende des roten Hüftgurtes befindet sich nämlich ein Drehknopf, der als Bajonett-Verschluss dient. Sobald man den Verschluss einsetzt und 90 Grad gedreht hat, ist das Gerät angeschaltet.
Will man das Gerät auf Suchen umstellen, schiebt man den grossen grauen Schiebeschalter nach oben. Die Suche selbst ist mit die wichtigste Funktion eines LVS-Gerätes. Das Arva Neo hat genau hier seine Stärken. Es ist mit Abstand das LVS-Gerät mit der grössten Reichweite. Anfangs dachte ich, der Hersteller übertreibt, aber die Reichweite von 60 Metern oder mehr kann ich bestätigen. Dazu kommt, dass das Arva Neo unglaublich schnell ist. Kein anderes LVS schaltet sich so blitzschnell ein oder um. Während andere Geräte zum Beispiel nach dem Markieren viele Sekunden erst wieder neu rechnen müssen, kann man mit dem Arva Neo schon längst weitersuchen. In den Tests war das immer wieder beeindruckend. Insgesamt führt das Gerät solide durch den Suchvorgang. Sogar den 180°-Fehler kann es melden.
Wie macht Arva das? Zum einen, sagte mir der Hersteller, mit einer deutlich verbesserten Software. Zum anderen da das Gerät die beiden Antennen (zwei von drei werden zur Suche genutzt) “besser nutzt”.
Auch eine Markierfunktion hat das Arva Neo, leicht zu erkennen und zu finden, ist die Taste zentral auf dem Gerät angebracht. Das Display ist aufgeräumt und hell. Die Akustik deutlich genug. Beim Einschalten erscheint CH im Display. Drückt man jetzt die Markiertaste, schaltet sich der Gruppentest ein. Das funktioniert bestens. Auch die Nachlawinenumschaltung ist integriert, man kann sogar einstellen, nach wie viel Minuten sie aktiviert werden soll. Sie ist allerdings rein zeitgesteuert.
Einstellungen gibt es überaschenderweise sogar ein paar wenige beim Arva Neo. Zum einen kann man die Zeit der Nachlawinenumschaltung verstellen (0 – 2 – 4 – 8 Minuten), die Distanz der Markierungsfunktion (ab 3 oder 5 m) und den Gruppentest ein- und ausschalten. Mehr nicht, aber mehr braucht es auch nicht zwingend.
Wo ist der Haken? Schade ist, dass das Arva Neo nicht Update-fähig ist. (Geändert! Das Neo ist doch updatefähig, auch wenn schwer ersichtlich, denn der Hersteller kommuniziert es nahezu nicht. Aber es kann aktualisiert werden.) Das derzeitige Top-Modell von Arva, das Pro-W, kann zwar noch deutlich mehr (Bewegungssensor, W-link, Scrollen in der Verschüttetenliste etc.), hinkt aber bei der Reichweite dem kleinen Bruder Arva Neo sogar noch hinterher.
Das Arva Neo ist ein geiles LVS! Die Bedienung ist verdammt einfach und das Gerät ist der Konkurrenz in Sachen Schnelligkeit und Reichweite weit voraus. Eine klare Empfehlung für alle, die ein Gerät ohne komplizierte Einstellmöglichkeiten suchen und sich lieber mit etwas anderem als ihren LVS-Gerät beschäftigen wollen.
Preis
Das Arva Neo ist in der Schweiz erhältlich für 329 CHF.
Links
Hersteller ARVA
Auskunft und Vertrieb in der Schweiz über PRO IMPORT Castella SA
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