Lawinenunfall Aeschiried 24.01.2016

Lawinenunfall Aeschiried

Wann ist es passiert?

Am Sonntag, den 24. Januar 2016.

Wo ist es passiert?

Die grosse Lawine ging im Berner Oberland im Gebiet der Lücke zwischen First und Latrejespitz ab. Das Anrissgebiet liegt auf 2340-2380 m. Das Gebiet Aeschiried gehört zur Gemeinde Aeschi bei Spiez. Der Lawinenniedergang ereignete sich in einem Nordwesthang.

Die Skitourengeher waren laut Kantonspolizei im Aufstieg zum Gipfel des Latrejespitz 2436 m. Dieser Gipfel ist selten begangen – er liegt zwischen dem Dreispitz und dem First. Der Aufstieg bis zum Anrissgebiet folgt der Skitourenroute Nr. 150a «Aus dem Suldtal über die NW-Flanke» auf den Gipfel des First (Skitouren Berner Alpen Ost, SAC Verlag):

«(skitechniche) Schwierigkeit: ZS-; Traverse zum Höchstbode 30°, Hänge darüber 32°, Ausstieg zur Lücke zwischen First und Latrejespitz 39° […] Bemerkung: Nur bei stabilder Schneelage, Lawinengefahr im oberen Teil der Tour.»

Welche Gefahrenstufe war dort gemeldet?

Gefahrenstufe 2 mässig, alle Expositionen ab 1800 m.

Gefahrenbeschrieb: Am Samstag entstanden teils leicht auslösbare Triebschneeansammlungen. Anzahl und Grösse der Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu.

Zudem können stellenweise Lawinen in bodennahen Schichten ausgelöst werden und mittlere Grösse erreichen. Diese Gefahrenstellen sind selten aber kaum zu erkennen. Besonders ungünstig sind Übergänge von wenig zu viel Schnee, vor allem an sehr steilen West-, Nord- und Osthängen oberhalb von rund 2200 m.

Was ist passiert?

Am Sonntag ist es in Aeschiried zu einem Abgang einer grossen Lawine gekommen. Ein Mann konnte nur noch tot geborgen werden, zwei andere mussten verletzt ins Spital geflogen werden.

Kurz vor 13:00 Uhr ging bei der Kantonspolizei Bern die Meldung ein, wonach in Aeschiried drei Personen von einer Lawine erfasst worden waren. Gemäss ersten Erkenntnissen waren sie im Rahmen einer Skitour im Aufstieg zum Latrejespitz gewesen, als sich ein Schneebrett gelöst und die Männer mitgerissen hatte. Einem der Männer gelang es in der Folge, sich selber befreien und die Rettungskräfte mit seinem Mobiltelefon zu alarmieren.

Diese konnten sowohl den verletzten Melder wie auch die beiden anderen verunfallten Personen lokalisieren. Einer der Männer konnte nur noch tot geborgen werden. Es handelt sich dabei um einen 29-jährigen Schweizer aus dem Kanton Bern. Die beiden Verletzten wurden mit Rettungshelikoptern ins Spital geflogen.

Im Einsatz standen neben Gebirgsspezialisten der Kantonspolizei Bern mehrere Mitarbeiter der SAC-Rettungsstation Kiental, zwei Helikopter der Rega sowie ein Helikopter der Swiss Helicopter AG – dieser flog zusätzlich die Retter des Schweizer Alpen-Club SAC und einen Lawinenhund an den Einsatzort. Weiter wurde das Care Team des Kantons Bern beigezogen.

Die Kantonspolizei Bern hat Untersuchungen zum Unfall eingeleitet.

Quellen: Kantonspolizei Bern, Rega (Bilder), SLF
Bild Karte Quelle: map.geo.admin.ch, Copyright geodata © swisstopo

Wichtige Hinweise

Die Daten (alle von Kantonspolizei/SLF/Rettung) können Fehler und Ungenauigkeiten enthalten – besonders kurz nach Unfällen sind die verfügbaren Informationen meist nur lückenhaft und relativ ungenau. Sobald genauere Informationen vorliegen, werden diese möglichst aktualisiert.

Der genaue Unfallhergang wird von der Polizei analysiert, was in der Regel mehrere Monate dauert. Die daraus resultierenden Erkenntnisse (z. B. genaue Unfallstelle, Unfallhergang) fliessen anschliessend in die Unfallberichte sowie die Unfalldatenbank des SLF sowie in die Übersicht der letzten 20 Jahre des SLF ein.

Leider ist es ein sehr trauriger Anlass, diese Zeilen zu schreiben. Aus Respekt gegenüber den Verunfallten ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir hier nur Fakten/Informationen liefern wollen. Und keinerlei Schuldzuweisungen, Mutmassungen oder Vermutungen anstellen. Jeder muss sich sein eigenes Bild machen. Informationen können helfen, sein eigenes Verhalten zu hinterfragen (Ziel Prävention).

Den Angehörigen und Familien der Verunglückten möchten wir mitteilen, dass wir Ihren Verlust zutiefst bedauern und sprechen unser aufrichtiges Mitgefühl aus.

ÜBER DEN AUTOR

Urs Winkler

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