Madrisa Trail Klosters 2023 Erfahrungsbericht

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Madrisa Trail Klosters 2023 – Trailrunning vom Feinsten oder hochalpines Abenteuer?

Was verspricht der Madrisa Trail Klosters?

Am 19. August fand die vierte Ausgabe des Madrisa Trail Klosters 2023 im wunderschönen Graubünden statt. Ich bin bei der T54 Strecke gestartet, während meine Partnerin die T24 Strecke in Angriff nahm. Versprochen wird Trailrunning in seiner reinsten Form. Aber entspricht das der Realität?

Beim T54 Trail summieren sich auf 54 Kilometer über 4’000 Höhenmeter, und das bei einem etwa 90 %-igen Trailanteil! Klingt nach einem Fest für alle Fans alpiner Trailruns. Etwas weniger anspruchsvoll, aber nicht minder attraktiv: der T24 Trail, ein wunderschöner Panorama-Trail über der Talsohle von Klosters. Der ideale Einstieg in die Welt des Trailrunnings – und für alle, die es gerne schnell mögen.

Die Anmeldung: Erster Schritt zum Abenteuer

Die Anmeldung erfolgte über die Website von Plan B, der Eventagentur hinter dem Madrisa Trail. Obwohl die Website weniger benutzerfreundlich als andere Plattformen wie Datasport ist, hat die Madrisa Trail Anmeldung problemlos geklappt. Ein kleiner Wermutstropfen war die Startliste, die etwas versteckt auf der Website lag.

Ankunft und Vorbereitungen: Das Gesamtpaket

Wir reisten am Freitag mit unserem Bus an und stellten uns auf den offiziellen Stellplatz bei der Madrisa Talstation. Dieser Platz ist gut eingerichtet und absolut empfehlenswert. Der einzige Nachteil: Das Startgelände befindet sich am anderen Ende des Dorfs.

Willkommen in Klosters: Startnummernausgabe und Streckeninfo

Am Freitag fand die Startnummernausgabe statt. Zusätzlich gab es einen Pastaplausch und Streckeninformationen. Schade hierbei fanden wir, dass dieser beim K24 nicht inklusive war und extra bezahlt werden musste. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert. Alles lief reibungslos ab, auch dank der Hauptsponsoren wie Lowa Trailrunning und einem regionalen Sportladen. Bei der anschliessenden Streckeninfo wurde speziell auf die K54-Route des Madrisa Trails eingegangen. Zusammen mit der Startnummer gab es noch einen Starter Bag, welcher die üblichen Goodies wie Werbeflyer, Gels und Pulver enthielt.

Der Raceday: Eine Herausforderung für Körper und Geist

Am Samstag, dem “Raceday”, begann der K54 bereits um 05:30 Uhr. Die Pflichtausrüstung wurde vor dem Start kontrolliert, was ich absolut angemessen finde. Der K54 des Madrisa Trail Klosters 2023 startete mit knapp 80 Teilnehmern, alle ausgestattet mit Stirnlampen. Der K24 startete um 09:00 Uhr. Auch hier wurde die Pflichtausrüstung kontrolliert.

K54: Ein tiefgehender Blick in die hochalpine Herausforderung

Der Madrisa Trail Klosters 2023 K54 ist, wie der Veranstalter betont, ein hochalpines Erlebnis par excellence. Der Lauf beginnt mit einem rollenden Trail in Richtung Monbiel, der geradezu ideal ist, um die Muskulatur aufzuwärmen und ein Gefühl für das Terrain zu bekommen. Dieser Anfangsabschnitt ist eine wunderbare Einstimmung, bevor die Strecke ihren Charakter ändert und komplexer wird.

Von Kies zu Technik: Die erste Herausforderung

Nachdem wir uns auf den angenehmen Trails warmgelaufen hatten, wechselte die Strecke zu Kiesstrassen und führte uns zum ersten technischen Downhill. Dieser Übergang war ein Weckruf: Jetzt ging es wirklich los! Die folgenden Waldtrails zeigten eine stetige Steigung und brachten uns schliesslich zur Madrisa Bergstation.

Das Herzstück: Alpstrassen, Alpwiesen und mehr

Von der Bergstation aus führte uns die Strecke in einem ständigen Auf und Ab über mehrheitlich flowige Trails, gemischt mit Alpstrassen und Wiesen. Wir überquerten zwei kleinere Gipfel und steuerten dann Richtung Gafja. Ab hier begann der ernsthaft hochalpine Teil der Strecke. Hier erlebte ich die Vielseitigkeit des Terrains in seiner vollen Pracht. Lange Aufstiege, Up- und Downhillpassagen wechselten sich ab, und das Gelände wurde schroffer und felsiger.

Der Gipfel der Anstrengung: Das Gargellerjoch und das Rätschenhorn

Nach einem besonders langen Aufstieg zum Gargellerjoch spürte ich die Müdigkeit. In vielen Passagen war an Rennen nicht mehr zu denken. Trotzdem war das Rätschenhorn, der höchste Punkt der Strecke, ein atemberaubendes Erlebnis. Ab hier ging es über einen technischen, aber wunderschönen Grat bergab mit Blick auf Klosters und das Ziel. Diese Phase erforderte hohe Konzentration, vor allem da die Erschöpfung ihren Tribut forderte.

Der letzte Akt: Vom Kies zur Ziellinie

Ab der Madrisa Bergstation ging es überwiegend auf Kieswegen steil bergab zur Talstation. Dieser Abschnitt war für meine müden Beine besonders herausfordernd. Die letzten drei Kilometer führten auf einem leicht ansteigenden Kiesweg entlang des Dorfes bis ins Ziel.

Ein kleiner Wermutstropfen: Jäggischhorn bis Eggberg

Einzig der Abschnitt zwischen Jäggischhorn und Eggberg, der über Alpstrassen verläuft, konnte nicht ganz mit dem Rest der anspruchsvollen Strecke mithalten. Aber bei einem so langen Lauf ist das wohl zu erwarten.

Schlussbetrachtung: Ein hochalpines Juwel

Insgesamt bietet der K54 des Madrisa Trail Klosters 2023 wirklich Trailrunning vom Feinsten. Wer nach einer intensiven, hochalpinen Erfahrung sucht, kommt hier voll auf seine Kosten. Die Vielseitigkeit der Strecke, kombiniert mit der atemberaubenden Landschaft, macht sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.

K24: Die Talvariante mit eigenem Charakter

Der Madrisa Trail Klosters 2023 K24 beginnt ähnlich wie sein “grosser Bruder”, der K54. Die ersten 15 Kilometer teilen sich beide Strecken und bieten damit einen guten Einblick in das, was den längeren Lauf auszeichnet. Doch dann setzt sich der K24 mit seinem eigenen Profil durch.

Ein gemeinsamer Start: Die ersten 15 Kilometer

Wie bereits beim K54 beschrieben, startet der Lauf mit einem rollenden Trail Richtung Monbiel. Die Strecke ist ideal, um sich aufzuwärmen und in den Lauf zu kommen. Wer den K54 kennt, wird hier keine Überraschungen erleben. Nach etwa 15 Kilometern kommt jedoch der entscheidende Abzweig.

Die Entscheidung: Im Tal bleiben

Anstatt wie der K54 Richtung Madrisa Bergstation aufzusteigen, bleibt die Route des K24 beim Madrisa Trail Klosters 2023 im Tal. Hier ändert sich das Charakteristikum der Strecke deutlich. Anstatt der hochalpinen Elemente dominieren hier schnellere und technisch anspruchsvolle Abschnitte. Die Strecke führt durch das Tal rund um Klosters und bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus schnellen und technischen Passagen.

Der krönende Abschluss: Sunnigberg Vertical Bergsprint

Das Highlight des K24 ist definitiv der Sunnigberg Vertical Bergsprint, der am Ende der Strecke wartet und eine eigene Wertung hat. Hier können die Teilnehmenden noch einmal alles geben und ihre Bergsprint-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es ist ein rasanter Abschluss für einen ohnehin schnellen und technischen Lauf.

Ein Lauf mit eigenem Flair, aber ohne alpinen Charakter

Obwohl der K24 viele Elemente des K54 teilt, vor allem im ersten Abschnitt, fehlt ihm der hochalpine Charakter, der den längeren Lauf so einzigartig macht. Das macht den K24 jedoch nicht weniger interessant. Er bietet eine hervorragende Möglichkeit, die Region rund um Klosters zu erleben, ohne sich den hochalpinen Herausforderungen stellen zu müssen.

Schlussbetrachtung: Ein lohnenswertes Erlebnis für Abwechslungssuchende

Wer nach einem abwechslungsreichen Lauf sucht und dabei weniger hochalpin unterwegs sein möchte, findet im K24 eine attraktive Alternative. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll und schnell, mit dem Sunnigberg Vertical als besonderem Leckerbissen. Ein toller Lauf für alle, die Abwechslung und Geschwindigkeit schätzen.

Fazit: Mein Madrisa Trail Bewertung

Mein Gesamteindruck des Madrisa Trail Klosters 2023 ist überaus positiv. Die Veranstaltung ist ein Highlight für jeden Trailrunner. Während der K54 ein Hochalpinerlebnis der Extraklasse bietet, ist der K24 technisch anspruchsvoll, aber weniger alpin. Beide Strecken haben ihren eigenen Charme, aber es wäre schön, das alpine Feeling des K54 auch in einer kürzeren Variante zu erleben.

Die Organisation ist top: gut markierte Strecken, strategisch platzierte Verpflegungsposten und motivierte Helfende entlang des Wegs. Ein freier Badi-Eintritt bei heißen Temperaturen rundet das Erlebnis ab.

Wer nach einem erstklassigen Trailrunning-Event in der Schweiz sucht, sollte den Madrisa Trail nicht verpassen. Ob erfahren oder Einsteiger, hier kommt jeder auf seine Kosten. Aber Vorsicht: Der K54 ist nicht für alle geeignet. Wer jedoch die alpine Herausforderung sucht, wird nicht enttäuscht sein.

Links Madrisa Trail Klosters 2023

ÜBER DEN AUTOR

Tim Frey

Als Outdoor Guide, Trailrunning Guide und Schneesportlehrer beschäftige ich mich oft mit verschiedenem Material, Kleidung und Ausrüstung. Daher konnte ich über die letzten Jahre viel Erfahrung mit unterschiedlicher Ausrüstung in diversen Bereichen sammeln. Persönlich bevorzuge ich funktionelle Produkte welche simpel, hochwertige Ausrüstung, welche auf das Wesentliche reduziert sind.

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