Fischer
Die erfolgreiche Geschichte der Skifabrik Fischer beginnt in einer bescheidenen Holzhütte in der Rieder Ufergasse 4. Dort mietet Josef Fischer am 18. April 1924 im Haus von August Schuldenzucker eine zweiräumige Wohnung für die Familie und eine danebenliegende Holzhütte mit Waschküche als Werkstätte. Der Hausherr verlangt nicht nur 125 Goldkronen als Jahresmiete, sondern bedingt sich auch aus, dass immer ein bestimmter Betrag an Bargeld vorhanden sein muss. Das Geld dafür borgt sich Fischer von Verwandten, Innviertler Bauern, aus. Am 18. Juli 1924 meldet Josef Fischer bei der Bezirkshauptmannschaft Ried im Innkreis das Gewerbe der „Wagnerei und Holzwarenerzeugung“ zur Ausübung an. Die Betriebsstätte wird am 10. September von der Bezirkshauptmannschaft kommissioniert. Eine Woche später wird Josef unter einer Reihe von Auflagen die Erlaubnis erteilt, seine „Betriebsanlage zur Ausübung des Wagnergewerbes mit maschinellem Betriebe“ zu nutzen. Da das Geld von den Verwandten nicht ausreicht, sucht sich der Wagnergeselle einen „Compagnon“. Dies hätte zuerst sein Cousin Rachbauer werden sollen, der dann darauf verzichtet, aber dennoch für Fischer arbeitet. Statt des Cousins wird ein „Fremder“ Partner von Josef: Georg Grösslbauer, ebenfalls ein Wagner und ehemaliger Arbeitskollege aus der Wagnerei Schmied. Jahrzehntelang heisst das Unternehmen deshalb „Skifabrik Fischer & Grösslbauer“. Im Jahr 2014 feierte das Unternehmen sein 90-jähriges Jubiläum, zu welchem nebst den Eigentümern, dem Aufsichtsrat und der gesamten Belegschaft zahlreiche Ehrengäste geladen waren, die dem Ruf des oberösterreichischen Familienunternehmens mit Freude folgten. Als der Wagnergeselle Josef im Jahr 1924 eine Wagnerei in einem Holzschuppen in Ried im Innkreis gründete, hätte er es sich wohl nicht im Geringsten träumen lassen, dass sein Unternehmen im Jahr 2014 zu einem der erfolgreichsten Familienunternehmen Österreichs gehört und alleine am Firmenstandort Ried rund 460 Mitarbeiter beschäftigt. Heute ist es sein Sohn und Inhaber KR Josef Fischer, der stolz auf das Lebenswerk seiner Familie blickt. In der Firmenchronik von Fischer Sports sagt er: „Um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft richtig einzuschätzen, ist der Blick zurück und das Betrachten der Geschichte unabdingbar. Besonders für Unternehmen. Die Tradition und die gewachsenen Strukturen sind das Fundament, auf denen die Gegenwart und die Zukunft aufbauen.“