Test adidas TERREX Agravic Rucksack

Test adidas TERREX Agravic Rucksack
6.4 / 10 Bewertung
PRO
  • gute Grösse, bequem
  • robust und trotzdem leicht
  • durchdachte Details
  • gut verstellbar
CONTRA
  • optisch eher unvorteilhaft
  • zusätzliche Befestigungsmöglichkeit fehlt
  • Nässe dringt durch den Rückenteil
  • Flaschen zu weich
Testurteil
Der adidas TERREX Agravic Rucksack unterscheidet sich in seiner Form deutlich von vergleichbaren Trailrunning-Rucksacken und Westen. Was optisch etwas seltsam aussieht, funktioniert aber ausgezeichnet und das Verhältnis Stauraum-Sperrigkeit ist wirklich gut. Das Feuchtigkeitsproblem stört leider den positiven Gesamteindruck nicht unerheblich, während der Tragkomfort dank breiten Trägern und guter Verstellbarkeit gewährleistet ist.
Funktion6.6
Qualität/Verarbeitung7.5
Gewicht/Packmass5.5
Umwelt/Nachhaltigkeit6
Preis-Leistung6.4

Fakten

adidas TERREX Agravic Rucksack, Farbe: solar red /black, Grösse: one size, Artikelnummer: #S99658 / EAN 4058023230276

  • Gewicht: 350 g nachgewogen, ohne Flaschen (keine Angabe vom Hersteller)
  • Material: Polyamid und Polyester

Angaben vom Hersteller:

Ein strapazierfähiger Rucksack mit jeder Menge Stauraum. Mit diesem ultraleichten Outdoor-Rucksack legst du noch ein paar Kilometer oben drauf. Er ist aus robustem, reissfestem Ripstop-Nylon und ein Einsatz aus Mesh sorgt für einen angenehm trockenen Rücken. Mit den Verstellriemen vorne und an der Seite lässt sich die Passform individuell regulieren und in der Innentasche ist Platz für eine Trinkblase mit Schlauch.

  • Von oben befüllbares Hauptfach mit Reissverschluss
  • Reissverschlusstasche in der Verschlussklappe
  • 2 Flaschenhalter auf der Vorderseite mit 400-ml-Trinkflaschen
  • Innentasche für Trinkblase mit Schlauchführung
  • Rückeneinsatz aus offenporigem Mesh für maximale Belüftung
  • Verstellbare Schulterriemen mit Brust- und Taillengurt
  • In den Reissverschlussschieber integrierte Trillerpfeife für Notfälle
  • Vorne und an den Seiten verstellbar für optimale Passform
  • Masse: 9 cm x 35 cm x 44 cm
  • Reflektierende Details
  • Made in Vietnam
  • Garantie 2 Jahre

Praxistest adidas TERREX Agravic Rucksack

Fünf Uhr, es ist noch dunkel und nieselt leicht. Ich nehme mir die Zeit, in der Hütte meinen adidas TERREX Agravic gut zu packen. Nachdem er sich bereits auf vielen kürzeren Trips bewährt hat, ist heute der Tag X: Sentiero Bove in einem Tag. Weit über 3000 Höhenmeter, sehr viel unwegsames Gelände, ich rechne mit über 12 Stunden. Somit zählt jedes Gramm! Beide mitgelieferten Hydrapack-Trinkflaschen sind gefüllt, eine mit dem passenden Katadyn BeFree-Filter versehen. Das reicht für die ersten Stunden, dann muss eine Tankstelle gefunden werden. Ins Hauptfach kommt die Rettungsdecke und ein Verbandszeug, eine Landkarte, ein leichter Fleece, ausreichend Essen. «Jede Menge Stauraum» relativiert sich so schnell – kleiner dürfte der Rucksack auf keinen Fall sein! Die Leki-Faltstöcke aussen montieren – geht nicht. Ich schiebe sie horizontal in den unteren Mesh-Teil und hoffe, dass sie halten und nicht stören.

Ich laufe los. Schon ein etwas seltsames Gefühl mit so wenig Gepäck auf eine 3-Tages-Trekkingtour in absoluter Wildnis zu starten, immer mit dem Wissen, dass man vor Einbruch der Nacht zurück von der Rundtour sein sollte, da nix zum Schlafen dabei. 🙂 Während ich von Block zu Block über den Grat vorwärtskomme, bemerke ich den adidas TERREX Agravic Rucksack auf meinen Schultern kaum mehr. Das Stockproblem stört in engen Passagen etwas, da könnte man eine schönere Lösung finden. Ansonsten: ausgezeichneter Tragkomfort. Das Rein- und Rausfummeln der schmalen, weichen 400-Milliliter-Flaschen an den Trägern ist allerdings etwas nervig, ich mag da lieber 0.5 PET-Flaschen.

Beim kurzen Rasten stelle ich fest, dass ich den adidas TERREX Agravic Rucksack jeweils gar nicht mehr abnehme, so gut sitzt er. Das Allerwichtigste lässt sich in den Schulterträgern verstauen, das spart Zeit. Erst bei der ersten «längeren» Rast stelle ich fest, dass ich suboptimal gepackt habe: die Landkarte, direkt am Rücken, ein grosser Fehler! Da der Rückenteil nur aus Mesh besteht, behält man zwar einen recht trockenen Rücken, aber die ganze Nässe dringt dafür ungehindert in den Rucksack und durchnässt alles. Somit ist Karte zerstört. Eigentlich ein NoGo. Auch in den Schultertaschen das gleiche Problem, GPS und MP3 feucht und beschlagen. Egal, weiter geht’s!

Im einfacheren Gelände mache ich Tempo, auch da sitzt der adidas TERREX Agravic Rucksack prima. Je später, desto leichter wird er, war doch der Proviant das Hauptgewicht. Am frühen Nachmittag realisiere ich, dass das Timing und die Kondition aufgehen könnten und nehme mir etwas Zeit, den Trailrunning-Rucksack zu analysieren. So stelle ich fest, dass die Verstellbarkeit der Grösse recht viel Gewicht ausmacht und nicht viel bringt. Man sollte dann doch lieber zwei Grössen produzieren.

Trotz viel Gestrüpp und Felsen in der vergangenen Saison ist der adidas TERREX Agravic Rucksack bis heute top erhalten. Also ist er robust genug gebaut, um nicht nur einen Wettkampflauf zu halten. Die kleine Reissverschlusstasche im Innern ist perfekt für Geld/Schlüssel, die fehlende Zusatztasche am Bauchgurt kann man nachrüsten. Die breiten Mesh-Schultergurte geben einen guten Halt, die Verstellbarkeit der Riemen funktoniert gut und hält in der gewünschten Position einwandfrei. Nix ist zuviel, ein zusätzlicher Gummizug zur Befestigung eines Kleidungsstücks wäre allenfalls eine Idee. Das Fach für die Trinkblase benötige ich persönlich nicht, wäre aber vorhanden.

Bei Sonnenuntergang stehe ich glücklich auf dem letzten Gipfel, bei Einbruch der Dunkelheit erreiche ich die Hütte, es ist geschafft. Der adidas TERREX Agravic Rucksack hat in diesen 14 Stunden eindrücklich bewiesen, dass er ein rundum durchdachtes Produkt ist und dementsprechend seinen doch eher hohen Preis wert ist.

Preis

Der adidas TERREX Agravic Rucksack kostet 129.95 CHF.

Händlersuche/Storefinder

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Hersteller adidas TERREX

Auskunft und Vertrieb über den Hersteller

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ÜBER DEN AUTOR

Stefan Hollenstein

Stefan Hollenstein testet für ich-liebe-berge.ch – mit Bruder und Schwester wuchs er in einer naturverbundenen Familie in Chur auf. Von klein auf in den Bergen unterwegs, der Vater eher botanisch, die Mutter eher alpin interessiert, bald schon aktiv in der JO-Rätia des SAC. Rasch wurden die Touren schwieriger und extremer – Sportklettern, Skitouren, Mixed … Und dann immer mehr das Umdenken, die Einsicht, dass  «schwieriger» nicht automatisch «schöner» bedeutet. Parallel dazu die Gleitschirm-Ausbildung, und die liess ihn nicht mehr los. Schon 1992 erwarb er Doppelsitzer- und Fluglehrer-Brevet, seit 1994 leitet er das Flugcenter Grischa, zuerst in Davos, Klosters und heute in Fanas. Draussen sein, Berge und Sonne geniessen, die Passion wurde mit dem Beruf verbunden. Nach wie vor ist er sehr viel zu Fuss unterwegs, sei dies beim Trailrunning, bei mehrtägigen Speedhike- Biwak- und Trekkingtouren im In- und Ausland, gerne natürlich mit der leichtesten Gleitschirmausrüstung um sich die Abstiege zu ersparen … Ob zu Fuss oder in der Luft, eine optimale Ausrüstung ist ihm wichtig. Priorität haben dabei ganz klar die Funktionalität und die Qualität, Optik und Label sind eher weniger entscheidend.

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