Test Crux AX35

9
Test Crux AX35
7.1 / 10 Bewertung
PRO
  • Robustheit/Strapazierfähigkeit
  • Gewicht
  • Schnitt
  • Komfort
  • Features
  • Verarbeitung
  • Design
CONTRA
  • Deckeltasche
  • Eingeschränkte Einsatzmöglichkeit bei halbleerem Inhalt
  • Preis
  • One Size
  • Unisex
  • Made in China
Testurteil
Crux AX35: Das Schwergewicht der Leichtgewichte, die fast gelungene Quadratur des Kreises mit einem robusten und strapazierfähigen Rucksack, der mit weniger als 1000 g einiges anzubieten weiss. Er ist sowohl für Hochtouren als auch für Klettern und fürs Wandern geeignet (m.E. vermutlichh auch für Skitouren), und somit ein perfekter Allrounder. Er ist preislich eher im hohen Segment angesiedelt, aber auf Grund der Verarbeitungsqualität scheint das Verhältnis Preis und Qualität zu stimmen, trotz einiger Kinderkrankheiten und Verbesserungspotential.
Funktion7
Qualität/Verarbeitung7.5
Gewicht/Packmass8
Umwelt/Nachhaltigkeit6
Preis-Leistung7

Fakten

Crux AX35, Farbe: Acid, Volumen 35 Liter, Onesize

  • Gewicht: 990 g nachgewogen
  • Material: 85 % Cordura, 15 % Dyneema 150 g/m2, ripstop, 9mm mal 1.5mm Titanium Rahmen

Angaben vom Hersteller:

Diagonale Kompressionsriemen mit Einschubtaschen für z.B. Skistockbefestigungen, für breite Ski geeignete Skischlaufen, 2 Pickelhalterungen, Deckeltasche mit Reissverschlüssen bei Aussen- und Innenfach, Zentrale Tragschlaufe, Huftgurt und Brustgurt, Features für Trinksystem, Verstärkter Fond, Rückenpolster mit ausnehmbaren Titanrahmen, Regenschutz unter der Deckeltasche

  • Made in China
  • Garantie: lebenslange auf Material und Verarbeitung

Praxistest Crux AX35

Für mich ist ein leichter Rucksack nichts anderes als DER Rucksack. Seit mehreren Jahren ist in meinem Ausrüstungsfundus kein Rucksack mehr zu finden, der mehr als 1200 Gramm auf die Waage bringt. Alles was über 1300 Gramm für einen 45-Liter-Lastesel wiegt, ist für mich ein No-go. Dass dann gewisse Nachteile (kürzere Lebensdauer, weniger strapazierfähig) hinzunehmen sind, ist eine Tatsache. Die Quadratur des Kreises hat aus meiner Sicht bis heute noch kein Hersteller geschafft. Ob dies Crux AX35 schafft? Als ich den Crux AX35 erhalte, bin ich sehr gespannt. Sofort stelle ich die hohe Qualität der Verarbeitung fest, das angenehme Material … und das etwas höhere Gewicht fest. All das im Vergleich zu meinen zwei liebsten Weggefährten aus verschiedenen Herstellerfirmen (Tagesrucksack mit 900 g für 30-35 Liter, und Wochenendenrucksack mit 850 g für 40-45 Liter).

Getestet habe ich den Crux AX35 während sechs Tagen, drei Tage davon als Tagesrucksack. Erste Runde: dreitägige Ausbildung auf der Tierberglihütte: Rucksack randvoll (Steigeisen, Helm, Seil, Gurt, Karabiner, Kleider, Essen, 2 Liter Wasser, Pickel, Stöcke), mit Klettereien und Hochtouren. Zweite Runde: Tagestouren in Zermatt. Theodulhorn, Schwarzgrat, und Hörnlihütte.

Was vorab zu sagen ist: Der Crux AX35 ist ein perfekter puristisch angehauchter Allrounder, ohne unnötige Features, mit schmalem Schnitt. Der Tragkomfort ist wirklich sehr gut; Tragriemen und Rückenteil sind wenig gepolstert, was für einen dauerhaften Komfort zu bürgen scheint, im Gegensatz zu den stark gepolsterten Modellen, deren ursprünglichen Komfort nach einem Jahr nur eine entfernte Erinnerung ist. Was den Hüftgurt anbelangt, ist die robuste Metalschnalle hervorzuheben, und die vorgesehenen Löcher für das Anbringen von Befestigungsmöglichkeiten. Der Alpinrucksack Crux AX35 ist sehr stabil, auch wenn er vollgeladen ist. Durch seinen schmalen Schnitt ist eine hohe Bewegungsfreiheit gewährleistet, insbesondere beim Klettern, auch die Ventilation beim Rücken ist als gut einzustufen, und vor allem: Das gewählte Material für den Rückenpolster trocknet sehr schnell.

Was die Einstellungen anbelangt, ist hinzuweisen, dass Tragriemen, Hüftgurt- und Brustgurt bedienungsfreundlich und präzis sind. Auch die diagonalen Kompressionsriemen sind sehr gut und durchdacht, wobei sich mit der Zeit zeigen wird, ob die kleinen Plastikschnallen doch nicht zu schwach sind. Auch die Pickelhalterungen sind recht gut, wobei die Schnurschlaufe beim Fond nicht ganz überzeugend wirkt, im Gegensatz zu denjenigen vom AK37. Aber auch da gilt es abzuwarten, was mit der Zeit passiert. Problematischer sind hingegen die festgenähten Schlaufen beim Deckelabschluss, die nicht erlauben, den Rucksack auch bei wenigem Inhalt optimal zu nützen. Dies umso mehr, wenn man berücksichtigt, dass der Deckel fest angenäht ist. Anderseits ist wieder erstaunlich, wie der Deckel schön nach vorne positioniert werden kann, was erlaubt, alles Mögliche unter dem Deckel zu stauen, sogar ein Helm. Was den Deckel anbelangt, ist er aus meiner Sicht etwas knapp geraten; insbesondere zeigt sich dies, wenn der Crux AX35 sehr voll ist. Hervorzuheben ist im Übrigen die fantastisch verarbeitete und grosszügige Zentralschlaufe, beinahe einzigartig bei leichten Rucksäcken.

Während des Tests hatte ich das “Glück”, zwei Gewitter zu erwischen, ein happiges auf dem Weg zur Hörnlihütte. In dieser Hinsicht ist festzuhalten, dass der Kletterrucksack Crux AX35 zu überzeugen wusste (ohne Regenschutz selbstverständlich, direkter Wasserkontakt). Das Material scheint mir sowieso exzellent zu sein, insbesondere bezüglich Strapazierfähigkeit und Robustheit. Bei meinen anderen Rucksäcken bin ich fast nach jedem Tour mit kleinen Risse und Löcher konfrontiert, was hingegen beim Crux AX35 keinerlei vorgekommen ist. Gerade in Hinsicht Robustheit und Strapazierfähigkeit scheint mir der Rucksack, sich von allen anderen Konkurrenten hervorzuheben.

Beim Crux AX35 handelt es sich um einen sehr guten Allrounder, mit Neigung zur Exzellenz, abgesehen von einigen negativen Punkten, deren Verbesserung meines Erachtens durchaus prüfenswert sind:

  • Die Schlaufen vorne beim Deckelabschluss sollten mobil sein, damit der Rucksack auch bei begrenztem Inhalt optimal verpackt werden kann.
  • Die Schnallen vorne beim Deckel sind fest eingenäht: wenn eine ersetzt werden muss, dann ist grosse Arbeit angesagt.
  • Der Deckel ist festgenäht. Einen mobilen Deckel mit Schlaufen fände ich besser, trotz leichter Gewichtszunahme.
  • Ein Hüftgurt als breite Schlaufe ohne Polsterung würde Gewicht einsparen.
  • Schlaufen unter dem Deckel fehlen mir; nützlich z.B. für Seilbefestigung, wenn die diagonalen Kompressionsriemen schon für Skis oder Stöcke belegt sind.
  • Skibefestigung ggf. einstellbar und zu öffnen.

Last but not least: Es drängt sich die Frage auf, warum ein Crux AX35 entwickelt wurde, wenn ein AK37 existiert? Der AX35 ist etwas leichter  und weist eine exklusive Konstruktion in Cordura mit Ripstop Dyneema von 3 mm auf, der genäht statt geklebt ist. Dazu ist der Titaniumrahmen von 9 mm flexibler und leichter. Ansonsten weist der Crux AX35 die gleichen Eigenschaften der anderen AK-Modelle auf, bis auf den Preis, der um einiges günstiger ist als der AK37, jedoch etwas höher ist als diejenigen der Konkurrenz, vor allem wenn man berücksichtigt, dass der Rucksack in China hergestellt wird. Anderseits: Die Konkurrenz stellt auch in China her, und der Crux AX35 verspricht aus meiner Sicht eine hohe Lebensdauer. Ein Test über das von mir getestete Exemplar und andere der Konkurrenz nach drei Jahren Benützung dürfte der Preis von Contra zum Pro werden lassen.

Preis

Der Crux AX35 kostet 169 €.

Händlersuche/Storefinder > Stockists

Links

Hersteller Crux

Auskunft und Vertrieb über den Hersteller

ÜBER DEN AUTOR

Walter Maffioletti

Walter Maffioletti, Skilehrer Swiss Snowsport Varianten und Touren (Schneesportschule Brigels), JS-Leiter Bergsteigen und Skitouren, Mitglied ARS und Kommission Ausbildung & Sicherheit SAC . Verschiedene Touren in den Alpen und im Ausland

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