Test Haglöfs L.I.M. Susa 30

Test Haglöfs L.I.M. Susa 30
7.6 / 10 Bewertung
PRO
  • sehr leicht und recht clean
  • guter Tragkomfort
CONTRA
  • helle Farbe wird schnell unansehlich
  • Stockhalterung nicht funktional
  • steht nicht
Testurteil
Zumindest in dieser Farbkombination wirkt der Rucksack irgendwie nicht erwachsen, wertig oder Hightech, sondern hat etwas von einem günstigen Schüler-Daybag. Befasst man sich aber mit dem Verhältnis von Platz zu Gewicht zu Komfort, dann vermag der Haglöfs L.I.M. Susa 30 durchaus zu punkten und lässt manche Konkurrenz hinter sich! Ob er allerdings damit das Zeug zum Lieblingsrucksack hat, wage ich zu bezweifeln.
Funktion7.5
Qualität/Verarbeitung7.5
Gewicht/Packmass9
Umwelt/Nachhaltigkeit7.1
Preis-Leistung7

Fakten

Haglöfs L.I.M. Susa 30, Farbe: dynamite/sun, Grösse: 30 Liter, Artikelnummer: 336430

  • Gewicht: 604 g nachgewogen (ca. 600 g laut Hersteller)
  • Material: 100D HT Robic™ (bluesign®), 420D HD Oxford Polyamid

Angaben vom Hersteller:

Der Haglöfs L.I.M. Susa 30 ist ein klassischer Rucksack der in den Bergen sein Zuhause gefunden hat. Er ist einer der leichtesten der L.I.M.-Serie und für kurze Wander- oder Bergtouren bestens geeignet.

  • schnell trocknender Rückenteil aus atmungsaktivem Mesh
  • perforierte Polsterung in den Schultergurten
  • Befestigungsschlaufen am linken Schulterträger
  • schnelle und einfache Befestigung von Stöcken
  • Trinkfach im Inneren
  • verstellbarer Hüftgurt mit integrierter Tasche
  • Fronttasche aus elastischem Webmaterial
  • Sicherheitspfeife am Brustgurt
  • Deckeltasche mit Schlüsselhalter
  • verstecktes Kompressionssystem an der Vorderseite
  • große Mesh-Tasche vorne
  • Ringschlaufen an der Vorderseite
  • Reflektoren und Logo
  • Made in Vietnam
  • Garantie: keine Angabe vom Hersteller

Praxistest Haglöfs L.I.M. Susa 30

L.I.M. – was steht hinter diesen drei Buchstaben? Nein, nicht wie etwa vermutet die Abkürzung für„Limited“ sondern für „Less is more“, also „weniger ist mehr“. Eine Philosophie, der ich mich gerne anschliessen kann und die bei Haglöfs eine ganze Produktepalette umfasst. Mit dem Ziel die Grundfunktionen bei möglichst wenig Gewicht zu erhalten und dabei auf alles zusätzliche zu verzichten. Die schwedische Firma Haglöfs ist Mitglied der Fair-Wear Foundation und Bluesign und legt grossen Wert auf ihr Motto “Take care”.

Nun gut, 600 Gramm für einen 30-Liter-Rucksack sind eine Ansage, aber taugt das Teil auch was? Der Haglöfs L.I.M. Susa 30 verfügt, der Philosophie treu bleibend, nur über wenige Details. Umso gespannter bin ich, ob diese dann auch wirklich durchdacht funktionieren. Ueber die Farbe Dynamite-Sun kann man denken wie man will, auf jeden Fall verliert man ihn so sicher nicht. Während das Hauptmaterial robust und langlebig wirkt, bin ich gespannt, wie lange das eher feine Stretch der Aussentasche, der Träger und des Hüftgurts halten, insbesondere an belasteten Nähten!

Der halbsteife, lange Rückenteil mit der eher zurückhaltenden Polsterung liegt flächig auf dem Rücken auf, gut Packen lohnt sich, Schwitzen ist trotz Ventilation nicht vermeidbar … Im Innern gibt es nicht viel zu entdecken. Vorbereitet für Trinkblase, Kordelschnürung, geräumige Deckeltasche mit Schüsselanhänger. Die mit gelochtem Schaumstoff gepolsterten Schultergurte sind mit einem leicht verstellbaren Brustgurt ausgerüstet, die beworbene Pfeife daran gibt es allerdings nicht. Am linken Gurt ist zudem die Stockhalterung angebracht, auf dem rechten eine Art Daisy Chain zur Befestigung von Zubehör und die Durchführung für das Trinksystem.

Die breit bemessenen, belüfteten Hüftgurt-Flügel sind mit Schnelljustierung, kleiner Tasche rechts und verstaubarer Stockhalterung links bestückt. Durch die 1:2 Übersetzung beim Hüftgurt resultieren allerdings sehr lange Gurt-Überstände, Schlanke werden zur Schere greifen müssen. Der Hüftgurt ist beim Haglöfs L.I.M. Susa 30 nicht demontierbar, muss er auch nicht, bei Speed braucht man ihn ja!

Auf dem Rücken fällt die grosse Stretch-Aussentasche auf, sie ist nicht verschliessbar. Dahinter, im Sack unauffällig integriert, gibt es eine Kordelschürung zur Kompression des Rucksacks – interessant gelöst aber optisch zweifelhaft. Zudem leidet dann die Funktion der Aussentasche. Links und rechts gibt es noch gelochte Bänder, die als Befestigungspunkte für zusätzliche Ausrüstung genutzt werden können.

Beim Packen fällt zuerst die extrem spitz zulaufende Form unten auf. Da muss man Umdenken und zuerst kleinere Sachen oder Kleidung verstauen, sonst wird es unschön. Weiter oben dann ist es geräumig genug für Grösseres. Durch diese Form ist es allerdings unmöglich, den Rucksack auf den Boden zu stellen. Somit liegt er immer auf dem Rückenteil oder dem feinen Stoff der Fronttasche … Trotz angestrebtem Minimalismus – gut gepackt ist der Rucksack auch mit eher schwerem Gewicht (getestet mit 8 kg) erstaunlich angenehm zu tragen. Mission erfüllt!

Nun zum einzigen Gimmick: der Stockhalterung. Da sage ich: L.W.M. – weniger wäre mehr. Die Riemchen mit Kunststoffringen im Hüftgurt vermögen die Spitzen der Stöcke bei schnellen Bewegungen nicht zu halten, der verstellbare Gummistrap mit der Schnalle auf dem Schultergurt ist ungünstig positioniert – das Ganze funktioniert zwar bei gemächlichem Gehen auf breiten Wegen, aber bei Speed im Gelände hat man keine Freude daran, ebensowenig beim Bedienen. Da muss dringend nachgebessert werden, ansonsten weg damit.

Preis

Der Haglöfs L.I.M. Susa 30 kostet 150 CHF.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Haglöfs

Auskunft und Vertrieb über Montana Sport

ÜBER DEN AUTOR

Stefan Hollenstein

Stefan Hollenstein testet für ich-liebe-berge.ch – mit Bruder und Schwester wuchs er in einer naturverbundenen Familie in Chur auf. Von klein auf in den Bergen unterwegs, der Vater eher botanisch, die Mutter eher alpin interessiert, bald schon aktiv in der JO-Rätia des SAC. Rasch wurden die Touren schwieriger und extremer – Sportklettern, Skitouren, Mixed … Und dann immer mehr das Umdenken, die Einsicht, dass  «schwieriger» nicht automatisch «schöner» bedeutet. Parallel dazu die Gleitschirm-Ausbildung, und die liess ihn nicht mehr los. Schon 1992 erwarb er Doppelsitzer- und Fluglehrer-Brevet, seit 1994 leitet er das Flugcenter Grischa, zuerst in Davos, Klosters und heute in Fanas. Draussen sein, Berge und Sonne geniessen, die Passion wurde mit dem Beruf verbunden. Nach wie vor ist er sehr viel zu Fuss unterwegs, sei dies beim Trailrunning, bei mehrtägigen Speedhike- Biwak- und Trekkingtouren im In- und Ausland, gerne natürlich mit der leichtesten Gleitschirmausrüstung um sich die Abstiege zu ersparen … Ob zu Fuss oder in der Luft, eine optimale Ausrüstung ist ihm wichtig. Priorität haben dabei ganz klar die Funktionalität und die Qualität, Optik und Label sind eher weniger entscheidend.

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