- sehr leicht
- kompakt
- Schweizer Entwicklung (ETH)
- einfacher Gebrauch
- Fluor- und BPA-frei
- auf Flasche schrauben und direkt daraus trinken möglich
- Geschmacksneutralisation
- kurze Lebensdauer
- kein Ersetzen der Filtermembran möglich
- Flasche mit passendem Gewinde nötig
- je leerer die Flasche, desto mühsamer das „Pumpen“ (Luftkomprimierung statt Wasserausdücken)
- Entnahme direkt aus Gewässern nicht möglich
Fakten
Novamem DrinkPure Waterfilter, Farbe: hellblau
- Gewicht: 140 g nachgewogen (unter 150 g laut Hersteller)
- Material: Kunststoff, Membran
- Grösse: 14 x 14 x 14 cm (Verpackung)
Angaben vom Hersteller:
- Lightweight
- Simple Use
- High Throughput
- BPA-free
- Fluorine-free
- Outdoor and Travel use
- Designed in Switzerland
Praxistest Novamem DrinkPure Waterfilter
Ein Schweizer Produkt testet man immer gerne – speziell wenn es gleich auch in Zürich erfunden und zusammengesetzt wurde. Umso besser, wenn man den ETH-Absolventen vom Spin-off Novamem gleich vor Ort dabei zuschauen darf und die Innovation hinter dem Produkt erst richtig erkennt.
Das Kernstück des Novamem DrinkPure Waterfilter ist eine Membran mit kleinen Nano-Löchern. Diese Löcher entstehen in einem Säurebad, das ein Pulver aus der Membran löst und so kleinste Durchlässe hinterlässt. Danach kann mit dem Filter Wasser mechanisch von Verunreinigungen gesäubert werden. Für die Geschmacksneutralisation und chemische Filterung ist ein Aktivkohlefilter zuständig und komplettiert wird der vierstufige Filter durch zwei Stabilisationsflies. Durch diese Kombination von Aktivkohlefilter und der Membran extrahiert der Filter die Schadstoffe, Verunreinigungen und krankmachende Bakterien aus verschmutztem Wasser und produziert Trinkwasser nach WHO-Standards.
Das Design des Novamem DrinkPure Waterfilter ist durchaus aussergewöhnlich – im Vergleich zu herkömmlichen Filtern. Der Wasserfilter verzichtet auf einen mitgelieferten Pumpmechanismus, sondern lässt sich auf eine PET-Flasche schrauben, die dann als Pumpe genutzt wird. Meiner Meinung nach ist dies allerdings auch der grösste Schwachpunkt des Produkts. Hat man nicht gerade eine PET-Flasche zur Hand, ist der Filter wertlos. Gerade im Ausland, wo viele Flaschengewinde erfahrungsgemäss nicht perfekt passten, ging so Wasser durch die ungenügende Abdichtung verloren – deshalb verliert der Filter etwas seine Legitimation für den Einsatz in Dritte-Welt-Ländern.
Durch das Design kann man den Gewässern auch nicht direkt Wasser entnehmen, sondern muss es erst in eine PET-Flasche abfüllen. Eine kleine Handpumpe mit Flaschengewindeadapter könnte das Problem lösen – einerseits wäre man dann nicht mehr auf die Flasche angewiesen, andererseits könnte man direkt Wasser von Gewässern entnehmen.
Das Design des Novamem DrinkPure Waterfilter hat aber auch Stärken. So kann man direkt aus einer Flasche mit verschmutztem Wasser trinken – und wer bewusst immer eine Flasche dabei hat, der profitiert praktisch nur von Vorteilen. So ist er kompakter und leichter als viele vergleichbare Wasserfilter. Die 150 Gramm machen im Rucksack kaum einen Unterschied – so nimmt man den DrinkPure auch auf Reisen mit, obwohl man nicht ganz sicher ist, ob man ihn brauchen wird.
Speziell beim Trinken direkt aus der Flasche profitiert man von der vergleichsweise grossen Durchflussrate durch den Filter. Zwar ist das nicht vergleichbar mit dem Trinken direkt aus der Flasche, aber es reicht doch für ein angenehmes Trinktempo. Persönlich filterte ich allerdings meistens das Wasser direkt in eine neue Flasche – damit beim grossen Durst dann auch schnell getrunken werden kann… Um 1 Liter Wasser zu filtern, dauert es im Endeffekt ca. 1-2 Minuten – passt das Flaschengewind nicht ganz (wie es mir beim Test in Nepal bei diversen Flaschen passierte), kann es aber ein Vielfaches länger dauren.
Der Filtermembran und der Aktivkohlefilter begrenzen die Lebensdauer des Produkts. So kann die Membran je nach Wasserqualität schon nach 200 Litern bei stark verschmutztem Wasser das Lebensende erreichen. Grundsätzlich sollte der Filter nach einem Jahr ersetzt werden, da sich die Bakterien nach dem ersten Gebrauch zu vermehren beginnen. Leider lässt sich der Filter nicht einfach austauschen, sondern das ganze Produkt muss ersetzt werden. Setzt man den Filter aber v.a. in der Schweiz ein (z.B. für das Filtern von Brunnenwasser, das ja nach neuen Erkenntnissen nicht immer ganz bedenkenlos ist), dürften gar über 600 Liter drin liegen.
Die Technologie hinter dem DrinkPure verspricht viel. Noch bleiben einige Mängel zu beheben bis zur hundertprozentigen Kaufempfehlung. Aber bereits heute sticht der Filter aus der Masse hervor und kann v.a. beim Trekking oder Reisen mit geeigneter PET-Flasche überzeugen.
Preis
Der Novamem DrinkPure Waterfilter kostet 79 CHF.
Links
Hersteller Novamem
Auskunft und Vertrieb über den Hersteller