Test Valandre Bloody Mary

Valandre Bloody Mary 52
Test Valandre Bloody Mary
7.8 / 10 Bewertung
PRO
  • sehr aufwendig und gut verarbeitet
  • guter, anatomischer Schnitt
  • leicht, super Wärme-Gewichts-Verhältnis
  • Aussenmaterial wasserabweisend
  • Herkunft der Daune klar, gute Infos
CONTRA
  • billiger Low-Tech-Packsack passt nicht zu High-End-Schlafsack
Testurteil

Der Valandre Bloody Mary bietet wenig (Gewicht). In seiner Klasse ist er herausragend in Sachen Wärme im Vergleich zum Gesamtgewicht. Die Materialien und Verarbeitung sind top, auch die Herkunft der Daune geht klar. Bis ca. -15°C ist dieser Schlafsack der richtige Begleiter für Frühjahr, Sommer und Herbst, für alle, die bereit sind, für so viel Qualität auch etwas auszugeben.

Funktion7.5
Qualität/Verarbeitung7.4
Gewicht/Packmass8.5
Umwelt/Nachhaltigkeit8
Preis-Leistung7.8

Fakten

Valandre Bloody Mary, Grösse M (185 cm, -6°C)

  • Lieferumfang: Schlafsack, Kompressions-Packsack, Aufbewahrungssack
  • Gewicht: 1257 g inkl. Kompressionssack nachgewogen (1180 g laut Hersteller)
  • Grösse M: Länge aussen 215 cm, Länge innen (bis Körpergrösse) 185 cm; Schulterumfang 159 cm, Hüftumfang 141 cm, Fussumfang 99 cm
  • Volumen komprimiert: 7 l

Angaben vom Hersteller:

Als Gewinner des 2009 Outdoor Industry Gold Preises, hat dieser drei Jahreszeiten Schlafsack nur das beste von Valandre zu bieten: das bequeme Tubular Bell System, die austauschbaren Kragen, und die High-End Gänsedaune der fetten, französischen Graugans. Eines der Highlights dieses Schlafsackes sind die drei verschiedenen Stufen des Wärmeschutzes. Zur Auswahl stehen 1145g (2lbs 8.4oz), 2lbs 1073g (2lbs 5.85oz) oder wenn es mal zu warm wird 2lbs 1040g.(2lbs 4.7oz)

Wie von Valandres Tubular Bell System gewohnt, hat der Schlafsack 83 einzeln geschnittene Abschnitte und Kammern die sich ergonomisch an den Körper schmiegen. Gefüllt mit Valandres High-End Daune heben sich die Kammern, und bieten das beste Wärme-Gewicht Verhältnis auf dem Markt.

  • Komfortbereich : 23°F/ -5.4°C
  • Extrembereich : -25°F/ -32.2°C
  • unterer Grenzbereich : 11°F/ -12.2°C
  • mit mehr als 30 Jahren Erfahrung bei der Produktion und Vertrieb von Daunenprodukten meinen wir, dass -15°C (5°F) im unteren Grenzbereich liegt
  • Aussenmaterial: 100 % Polyamid (Nylon 6-6 Ripstop 40.7 g/m², DWR-behandelt, Asahi-Kasei)
  • Innenmaterial: 100 % Polyester (40.8 g/m², DWR-behandelt, Asahi-Kasei)
  • Füllgewicht: 620 g Daune
  • Kammer-System: 18 durchgehende Kammern, konzipiert nach der Tubular Technik der zweiten Generation von anatomisch vorgeschnittenen und geraden H-Kammer-Wänden
  • Daunenqualität: 800+ CUIN (EU NORM); gefüllt mit unserer 95/05 “fetten” Graugans aus dem Südwesten Frankreichs. Eine einzigartige und komplett ausgereifte Daune mit einer Füllkraft von 800+ CUIN (EU Norm), oder 850+ (US Norm). Eine strapazierfähige, hochqualitative Daune, die extrem feuchtigkeitsabweisend ist.

Praxistest Valandre Bloody Mary

Man liebt ihn oder man hasst ihn und angeblich hilft der Bloody Mary sogar gegen einen Kater. Er ist eine Legende und gehört zu den Klassikern. Gemeint ist natürlich der Cocktail, der mit Tomatensaft, Wodka und Gewürzen zubereitet wird. Da ja mit zunehmender Höhe das Aromaempfinden beim Menschen sinkt, man Tomatensaft aber eben so stark würzen kann, dass er auch in der Höhe noch am Gaumen kitzelt, soll er bei Flugpassagieren so beliebt sein.

Das ist ein Testbericht des Schlafsacks Valandre Bloody Mary. Wie es zu dem Namen kam, liegt nun auf der Hand – entweder war der Designer des Schlafsacks in der Höhe oder er hat sich ein paar Cocktails zu viel gegönnt oder beides zusammen?  Jedenfalls ist der Schlafsack aussen richtig schön rot.

Getestet habe ich den Valandre Bloody Mary im Frühjahr und Sommer auf Touren mit Zelt und Biwaksack. Er ist als richtiger 3-Jahreszeiten-Schlafsack gedacht und hierfür auch ideal. Das heisst, er hat einen sehr breiten Einsatzbereich und taugt für die meisten Anwendungen, ausser, wenn es zu kalt wird – wie im Winter oder in grosser Höhe.

Den Valandre Bloody Mary aus seiner Hülle zu befreien, ist jedes Mal eine Wohltat. Die verwendeten Materialien und vor allem auch die Verarbeitung sind hervorragend. Das Aussen- wie auch das Innenmaterial fassen sich angenehm an und sind auch auf der Haut angenehm.

Ganz anders die beiden Packsäcke – während der Mesh-Aufbewahrungssack noch okay ist, ist der Kompressionspacksack einfach nur unwürdig und schrecklich. Hier sollte unbedingt etwas Besseres her.

Die lange Erfahrung von Valandre in der Daunenverarbeitung merkt man auch dem Schlafsack Bloody Mary an. Er hat nicht einfach Kammern, die mit Federn gefüllt sind, sondern 83 einzeln geschnittene Abschnitte, die mit feinster Daune gefüllt sind. 95/05 und 800+ cuin sagt dem Kenner schon viel – es heisst, dass mindestens 95 Prozent aus Gänsedaunen bestehen und nur 5 Prozent aus Entenfedern. Dabei haben die Daunen eine Bauschkraft von 800 cuin oder mehr (nach US-Norm 850 cuin), was an der obersten Grenze ist. Die Daune weist also eine extrem gute Qualität auf. Sie stammt aus dem Südwesten Frankreichs – die Herkunft ist also klar und garantiert nicht aus Lebendrupf. Die Informationen zum Thema Herkunft auf der Hersteller-Website sind gut!

Valandre betont dabei, dass die Daune von Natur aus feuchtigkeitsabweisend ist – jetzt wo bald alle auf hydrophob-/wasserabweisend-behandelte Daune setzen, sicher ein guter Hinweis. Hier reicht die Kraft der Natur aus – ich habe den Schlafsack auch zwei Nächte bei Regen benutzt. Dabei schlafe ich aber ja nicht unter freiem Himmel. Sondern mit einem Zeltdach über meinem Kopf. Ich hatte bis dato keinerlei Probleme mit dem Daunenschlafsack in Kombination mit Feuchtigkeit.

Den Valandre Bloody Mary habe ich bei Temperaturen zwischen -8°C und +14°C getestet und verwendet. Mir war mit dem Schlafsack nie zu kalt oder viel zu heiss. Der Schlafsack kommt mit einem Wärmekragen, der sich sogar herausnehmen lässt. Er ist sehr aufwendig konstruiert. Mir war er zu kompliziert. Sobald ich ihn nicht benötigte, was meist der Fall war, habe ich ihn rausnehmen müssen, da er sonst stört. Der Wärmekragen ist sicher gut gemeint, aber man braucht ihn eigentlich nur in Extremfällen, wenn man wirklich alle Luken schliessen muss, da es verdammt kalt wird. Sonst reicht der Schlafsack ohne gut aus. Ich habe den Wärmekragen schon nach der ersten Testtour entfernt und von da an zuhause gelassen. Der Hersteller gibt einen eigenen Grenzwert von -15°C an – will man an diese Grenze gehen, ist der Wärmekragen hilfreich. Sonst, wie gesagt, stört er eher – Klettverschlüsse und Zugkordeln verfangen sich überall.

Die angegebene Grösse – Grösse M innen 185 cm – passte mir mit Körpergrösse 184 cm ideal. Der Schnitt ist wirklich ausgezeichnet und es gibt keine kalten Stellen. Auch die Bedienung per Reissverschluss ist einwandfrei. Aus Gewichtsgründen geht dieser aber nicht über die volle Länge – eine Kopplung mit einem zweiten Schlafsack ist damit eher ungünstig.

Insgesamt ein hervorragend gemachter Schlafsack, der sich als Allrounder von Frühjahr bis Herbst bewährt. Geeignet für alle, die auf höchste Qualität setzen und dafür bereit sind, auch etwas auszugeben – der Valandre Bloody Mary kostet fast 500 Euro. Dafür bekommt man sehr wenig … Gewicht, aber sehr viel Wärme – gerade auch im Vergleich zu anderen Schlafsäcken dieser Kategorie ist er sehr leicht.

Preis

Der Valandre Valandre Bloody Mary kostet 489 €.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Valandre

Auskunft und Vertrieb über Valandre Deutschland, info@valandre.de

Funktion0
Qualität/Verarbeitung0
Gewicht/Packmass0
Umwelt/Nachhaltigkeit0
Preis-Leistung0

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – der ausgebildete Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbands (SBV) sowie Wanderleiter mit eidg. Fachausweis führt professionell Touren. Im Winter leitet er Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Dazu gibt der Lawinenexperte Kurse und Vorträge. Auch Kurse mit Zertifikat leitet er als Ausbildner des Swiss Mountain Training vom Schweizer Bergführerverband. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Viele seiner Touren führt er in Zusammenarbeit mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber durch. Ehrenamtlich leitet er zudem Touren für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Berge sind etwas Wunderbares für Rüdiger. Für ihn sind es Orte, denen er sich verbunden fühlt, an denen er sich wohlfühlt. Und davon gibt es einige. Er geniesst es draussen unterwegs zu sein. Privat ist er viel mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, unternimmt aber gerne auch Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern und was man sonst noch so draussen anstellen kann. Als Guide will er aber vor allem eins – schöne Erlebnisse teilen und ein Stück seiner Begeisterung weitergeben. Bei seinen Touren legt er besonderen Wert auf die Sicherheit – neben einer guten Vorbereitung bildet er sich ständig weiter. Neben der Aus- und Fortbildung achtet er darauf, dass, wenn immer möglich, bei seinen Touren die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur möglichst nicht beeinträchtigt wird. Über die Jahre hat Rüdiger ein grosses Interesse und Know-how im Bereich Ausrüstung entwickelt. Er hat ich-liebe-berge.ch gegründet.

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