Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co. Buchrezension

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Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co. Buchrezension
8.3 / 10 Bewertung
PRO
  • vielfältige hervorragende Bilder
  • viel Interessantes zu den verschiedenen Tierarten
  • klare Struktur
  • verständliche, leicht lesbare Sprache
  • umfangreiches Literaturverzeichnis
CONTRA
  • Titel und Untertitel beschreiben nur den zweiten Teil des Buches
  • Wandergebiete nirgends nach den vorwiegend beobachtbaren Tieren geordnet
Testurteil
Das Buch Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co. von Lorenz Heer erschienen im Haupt Verlag stellt nicht nur 50 Gebiete vor, wo Wildtiere in den Alpen und im Jura beobachtet werden können, sondern erzählt uns in gut verständlicher Sprache auch sehr viel Spannendes und Wissenswertes über die häufigsten Wildtiere in den Bergen. Hervorragend illustriert ist es zudem ein Bildband, den jeder Naturfreund immer wieder gerne in die Hand nehmen wird, sei es um neue Wander- und Beobachtungsideen zu sammeln oder sich an den tollen Aufnahmen zu freuen.
Struktur/Aufbau9.2
Preis-Leistung7.8
sprachlicher Stil8.9
Qualität9.2
Umwelt/Nachhaltigkeit6.5

Fakten

Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co., Autor Lorenz Heer, Haupt Verlag, ISBN: 978-3-258-07882-3

  • Auflage 2015
  • 208 Seiten
  • 260 Farbfotos
  • 36 Karten
  • gebunden, 23,5 x 26 cm, 1088 g
  • gedruckt auf FSC MIX-Papier

Angaben vom Hersteller:

Dieses Buch führt zu den besten Tierbeobachtungsgebieten in der Schweiz: von den Rothirschen in der Val Trupchun zu den Steinböcken am Creux du Van.

  • Ausführliche Porträts zahlreicher Tierarten, ergänzt mit Wandertipps und Kartenskizzen.
  • Ein ideales Geschenk für Naturfreunde: Großformat, hochwertig ausgestattet, reich bebildert.

Hirsche in der Brunft, balgende junge Murmeltiere oder Steinböcke, die kämpfen. Dieses Buch präsentiert die besten Gebiete der Schweiz, in denen aufregende Naturerlebnisse möglich sind und Tiere einfach und ohne sie zu stören beobachtet werden können. So können Naturfreunde im Justistal oder in der Val Trupchun zur Brunftzeit unvergleichliche Hirschbeobachtungen machen. Am Augstmatthorn nähern sich Steinböcke auf wenige Meter, oder in der Greina stören sich Murmeltiere kaum an vorbeigehenden Wanderern. Wer mit Kindern unterwegs ist, erlebt Eichhörnchen bei Arosa oder Murmeltiere bei Saas-Fee.

Mit vielen Fotos und Informationen zu Tieren und Landschaft, zahlreichen Wandervorschlägen – alle fern von störungsanfälligen Gebieten – bietet der prächtige Band Inspiration und Grundlage für eigene Entdeckungsreisen zu den Wildtieren der Schweiz.

Rezension Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co.

Mit grosser Neugierde habe ich das Buch Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co. in die Hand genommen. Schon der vordere Umschlag zeigt schöne und z.T. nicht alltägliche Bilder von einigen einheimischen Tieren der Alpen. Auf der Rückseite gibt’s mehr davon und der Untertitel „ Die besten Gebiete für Tierbeobachtungen in der Schweiz“ verspricht mir, dass ich bald weiss, wo ich diese Tiere selber gut beobachten kann. Ich kenne da schon selber ein paar Gebiete, sind diese wohl auch aufgelistet? Was erfahre ich Neues?

Beim ersten Durchblättern stelle ich etwas erstaunt fest, dass sich Titel und Untertitel eigentlich nur auf den zweiten Teil des Buches beziehen, wo insgesamt 50 Wandergebiete in den Schweizer Alpen und im Jura beschrieben werden, in denen Wildtiere beobachtet werden können. Die erste Hälfte des Buches, nämlich bis Seite 107, gibt uns zuerst allgemeine Informationen zu den Tieren in den Bergen und Wildtierbeobachtung und ausführliche Informationen zu acht ausgewählten Tieren. Sofort ins Auge stechen aber auch die vielen hervorragenden und sehr abwechslungsreichen Bilder von Tieren und Landschaften, die einem animieren, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen. Hervorragende Druckqualität und schöne Verarbeitung tragen zum guten Gesamteindruck bei.

Im ersten Teil finden sich sehr viele, gut strukturierte und leicht lesbare Informationen zu Murmeltier, Eichhörnchen, Rothirsch, Reh, Gämse, Steinbock, Hermelin und Fuchs. Der Text wird ergänzt durch Verbreitungskarten, Höhenverteilung und Lebenszyklus im Laufe des Jahrs und natürlich durch viele tolle Bilder. Die Informationen sind sehr gut recherchiert und geben auch Einblicke in neuere Forschungsergebnisse. Wer noch mehr dazu lesen will, findet ein umfangreiches Literaturverzeichnis am Ende des Buches.
Weshalb es gerade diese acht Tierarten sind, hat sich mir nicht erschlossen. Weshalb steht nichts über den Schneehasen? Weshalb ist der Birkhahn auf dem hinteren Umschlag abgebildet wie z.B. der Fuchs und das Eichhörnchen und ist dann doch nicht portraitiert? Fehlen diese zwei Arten, weil sie schwierig zu beobachten sind oder sie vor zusätzlichen Störungen geschützt werden sollen? Fehlt der Birkhahn, weil auch sonst keine Vögel, z.B. das Alpenschneehuhn, portraitiert sind?

Im zweiten Teil von Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co. werden zwei Gebiete im Jura und 48 in den Alpen vorgestellt, in denen die Chancen recht gut sein dürften, mit der nötigen Aufmerksamkeit und etwa Glück Wildtiere beobachten zu können. Der Teil über die Alpen ist nochmals aufgeteilt in westliche und östliche Voralpen, westliche und östliche Zentralalpen und Südalpen. Ein Text stellt jeweils das Wandergebiet vor. Dazu gibt es Angaben zu Wandermöglichkeiten inkl. Wanderzeiten und Schwierigkeitsgrad, Übernachtungsmöglichkeiten, allfällige Schutzgebiete und natürlich welche Wildtierbeobachtungen möglich sind. Illustriert wird dies von einer Übersichtskarte und weiteren hervorragenden Bildern. Wer nun aber wirklich raus will um die Tiere zu beobachten, tut gut daran, sich mit den entsprechenden Wanderkarten (1:25000 Karten sind bei jeder Wanderung angegeben) seriös vorzubereiten. Von der leichten einstündigen Wanderung bis zur anspruchsvollen mehrstündigen Bergwanderung ist alles dabei.

Eine Übersichtskarte der Schweiz ganz vorne im Buch hilft, ein interessantes Gebiet in einem bestimmten Teil der Schweiz zu finden. Schön wäre, wenn auch noch gleich die entsprechende Seitenzahl im Buch angegeben wäre. Aber dank der klaren Struktur des Buches bzw. des Inhaltsverzeichnisses finden sich die richtigen Seiten auch so recht schnell. Was ich sonst noch vermisst habe, ist ein Vergleich der Gebiete nach den v.a. zu beobachtenden Tieren. Wo könnte ich hingehen, wenn ich v.a. Rothirsche beobachten will? In welchem der 50 Gebiete habe ich besonders gute Chancen Hermeline zu sehen?

Sicherlich fragen sich viele, ob es denn sinnvoll sei, mit der Veröffentlichung von Karten über das Vorkommen von Wildtieren zu informieren und noch mehr Leute in diese Gebiete zu locken. Lorenz Heer diskutiert diesen Punkt im ersten Teil seines Buches und begründet auch, wie die Auswahl der Routen zu Stande gekommen ist. Sensibilisiert und mit zusätzlichem Wissen über die Wildtiere steht also einem Ausflug in die Berge, ausgerüstet mit Feldstecher und allenfalls Kamera, nichts mehr im Wege.

Preis

Das Buch Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock und Co. von Lorenz Heer erschienen im Haupt Verlag kostet 58.00 CHF.

Links

Verlag Haupt Verlag

Auskunft und Vertrieb über den Verlag

ÜBER DEN AUTOR

Anna-Barbara Utelli

Anna-Barbara Utelli testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – sie ist seit Kindsbeinen in den Bergen unterwegs, früher zwar nicht immer ganz freiwillig, aber ihre grosse Naturverbundenheit hat sie immer wieder dorthin zurückgeführt, v.a. für Wanderungen und schon seit 20 Jahren auch für Schneeschuhtouren. In der Natur findet die ausgebildete Biologin den nötigen Ausgleich zu ihrer täglichen Arbeit im Büro. Vor ein paar Jahren hat sie die Natur- und Landschaftsfotografie wieder für sich entdeckt und sie bringt spannende Natur- und Landschaftsbilder von ihren Reisen mit nach Hause. Wegen der schweren Fotoausrüstung werden die Touren nun oft kürzer, funktionale und leichte Bekleidung aber nicht weniger wichtig, denn tolle Aufnahmen entstehen oft bei nicht strahlendem Sonnenschein.

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