Unbekannte Marke Monserat

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Willkommen zu unserem Interview mit Jens Eisele, dem Gründer und CEO der innovativen Bike Wear Marke Monserat. Mit seiner Leidenschaft für Radfahren und seinem Hintergrund im Textildesign hat Jens zusammen mit Freunden Monserat gegründet, um Radfahrern hochwertige und stylische Bekleidung zu bieten, die sowohl auf der Strasse als auch im Gelände perfekt funktioniert. Lasst uns herausfinden, wie Jens die MTB Fairwear Company Monserat aufgebaut hat und was ihn antreibt, die Zukunft der Bike Wear zu gestalten.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Monserat zu gründen?

Zu der Zeit als wir das erste mal die Idee für Monserat hatten, waren farbige Trikots sehr weit verbreitet. Da wir aber lieber etwas Schlichtes tragen wollten und auf der Suche nach einem einfarbig schwarzen Trikot nicht fündig wurden, dachten wir: “Na dann machen wir das eben selbst.”

Also haben wir mit der Recherche begonnen, wie man Sportbekleidung produziert. Wir haben zwar davor schon gewusst, dass die meisten Kleidungsstücke unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt werden, aber in unserer Recherche mussten wir feststellen, dass Produktionsbedingungen häufig noch viel schlechter waren, als wir vermutet hatten.

Wir wollten aber keine Firma sein, die Menschen ausbeutet und es war uns auch nicht egal, aus welchen Materialien unsere Produkte hergestellt werden. Also haben wir uns die Zeit genommen, einen Prozess aufzubauen, in welchem wir unsere Stoffe selbst auswählen und in enger Partnerschaft mit einer Schneiderei hochwertige Produkte produzieren können.

Nach circa drei Jahren Recherche, vielen Prototypen mit unterschiedlichen Schneidereien waren wir 2020 endlich soweit und konnten unser erstes Produkt auf den Markt bringen.

In dem Namen steckt einiges – könnt Ihr ihn kurz erklären?

Wir wollten einen Eigennamen entwickeln, der an sich neutral ist und für sich selbst steht. Die Idee ist uns während eines Urlaubes gekommen. Wir waren eine Woche in Lapoma am Dirtspot und sind anschliessend über die Pyrenäen nach Zarautz gefahren. Auf der Strecke fährt man direkt am Kloster Montserrat vorbei und da wir unsere damalige Website mit der gleichnamigen Schriftart aufgebaut hatten, fiel uns der Name direkt ins Auge.

In den restlichen fünf Stunden Autofahrt entwickelte sich der Name in unseren Köpfen weiter. Wir strichen ein “T” und ein “R”. Monserat erinnert uns an diesen Urlaub, in dem wir eine sehr gute Zeit, tolle Freunde um uns hatten und viel Fahrrad gefahren sind. Das sind Werte, die wir unter anderem sehr eng mit Monserat verbinden und kommunizieren möchten.

Für wen ist die Bike-Bekleidung von Monserat gedacht und gemacht?

Unsere Bekleidung ist für Menschen, für die Biken Teil ihres Lebens ist. Für Menschen, die bei jedem Wetter auf dem Rad sitzen und am Ende eines langen Radtages am liebsten noch mal auf den Berg wollen, um eine weitere Abfahrt zu machen. Für Bike-Nerds, wie wir es eben selbst sind. 🙂

Wer steckt hinter der Firma/Marke? Wie habt ihr das finanziert?

Wir sind ein kleines Team aus Freunden, die gemeinsam die Idee gestartet haben. Hauptberuflich bin ich (Jens) für Monserat verantwortlich. Aber wir entwickeln gemeinsam Ideen für neue Produkte. Wir arbeiten sehr eng mit einer Schneiderin und unserer Schneiderei zusammen. Finanziert haben wir Monserat selber und sind unabhängig von Investoren.

Worauf seid Ihr besonders stolz?

Besonders stolz sind wir auf unseren Produktionsablauf. Wir haben sehr viel Zeit und Mühe investiert, um jedes Detail an unseren Produkten selbst definieren zu können. Wir entscheiden nicht nur über Stoff, Schnitt und Design, sondern auch, welchen Faden wir nutzen, welche Nahtart wir an bestimmten Stellen benötigen und aus welchem Material unser Care-Label produziert wird. (Natürlich aus recyceltem Material …)

Was hat Monserat in Zukunft vor in Bezug auf die Produkte?

Wir planen unser Sortiment weiter auszubauen. Geplant sind urbane Tech-Produkte, also Bekleidungstücke, die man in der Freizeit genauso tragen kann wie für die Endurorunde. Wir haben schon die ersten Prototypen ausprobieren können und freuen uns riesig, bald die ersten Produkte zu launchen.

Wo bekomme ich Produkte von Monserat derzeit? Was ist in Sachen Vertrieb geplant?

Unsere Produkte vertreiben wir direkt über unseren Online-Shop. Durch den direkten Vertrieb können wir besser steuern, wie viele Stückzahlen wir von einem Produkt produzieren müssen. Wir möchten keine Überproduktion eines Produktes und möchten unsere Kunden in den Produktionsprozess einbeziehen.

Wir produzieren zuerst nur eine geringe Stückzahl eines Designs und lassen den Kunden entscheiden, welches Produkt und welches Design erneut produziert wird. Mit diesem Prinzip verhindern wir unnötig produzierte Bekleidung, die ungetragen auf den Müll wandert.

Wo produziert Ihr?

Unsere Stoffe beziehen wir aus Italien, Spanien und bald auch aus Portugal. Mit unserer Näherei in Polen produzieren wir unsere Radbekleidung zu 100 % in Europa. Bis 2023 werden wir auch unsere T-Shirts und andere Freizeitbekleidung nach demselben Prozess produzieren, sodass wir unser gesamtes Sortiment ausschliesslich in Europa produzieren.

Euer Design ist sehr reduziert und dezent – viel schwarz und ein klein wenig Farben oder Prints. Wie wichtig ist Euch Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist für uns ein Grundprinzip – es ist das Fundament, auf dem wir ein gutes Produkt aufbauen. Aber damit das funktioniert, muss man Nachhaltigkeit für ein Unternehmen definieren und Parameter festlegen, die eingehalten werden müssen.

Uns ist es beispielsweise wichtig, dass unsere Lieferketten so kurz wie möglich sind, dass wir ökologisch korrekt angebaute, oder recycelte Stoffe nutzen und das unsere Produkte langlebig sind – in der Haltbarkeit, sowie im Design.

Nachhaltigkeit bedeutet aber nicht automatisch, dass Näher*innen fair behandelt werden! Wir möchten niemanden unfair behandeln, egal ob im privaten oder im beruflichen Kontext. Deshalb ist es uns mindestens genauso wichtig, unter welchen Umständen unser Produkt erzeugt wird, wie die Materialien, mit denen wir produzieren.

Unserer Meinung nach müssen Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen in Symbiose zueinander stehen und die Grundlage einer Produktion für jedes Unternehmen bilden. Diese Symbiose muss offen gelebt werden und ehrlich kommuniziert werden.

Danke für das Interview.

Vielen Dank an euch! 🙂

Links

Monserat Products

Monserat Philosophy

Quelle: Fotos ©Monserat

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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