Mehr und mehr Hersteller setzen auf Lawinen Airbag

Foto: BCA

25 Jahre gibt es das Airbagsystem am Markt. So lange hat es gedauert, bis der Lawinen Airbag scheinbar seinen endgültigen Durchbruch schafft. Es ist und bleibt momentan das einzige System, was eine Verschüttung verhindern kann.

Noch dieses Jahr bringt Mammut einen Airbag-Rucksack auf den Markt. Er basiert auf dem erfolgreichen Rucksackmodell Nirvana. Eine ganze Linie soll Winter 2012/2013 folgen. Dabei setzt man auf den Partner Snowpulse, der das Airbagsystem liefert.

Auch Salewa bringt ein Modell mit Airbag auf den Markt. Das Modell heisst Mountain Guide 38 ABS Carbon. Salewa bringt seinen Mountain Guide 38 Rucksack mit einem Airbagsystem der Firma ABS heraus.

Ebenso wird The North Face ein Modell bringen. Auch Evoc, im Freeridebereich durchaus bekannt, bringt ABS-Rucksäcke. Und nicht zuletzt kommt Back Country Access (BCA) mit einem eigenen System, dem Float 30 Avalanche Airbag. Der 150 Liter große Mono-Airbag-Rucksack ist bereits in den USA erhältlich. Der europäische Markteintritt ist wohl davon abhängig, wann die europäischen Zulassungen erfüllt werden.

Angesichts der zunehmenden Anzahl an Herstellern, die auf das System setzen, müssten die hohen Preise für einen Airbag-Rucksack eigentlich langsam mal nach unten gehen. Davon ist allerdings noch nicht wirklich etwas zu sehen. Auch die neuen Modelle sind saftig im Preis, der BCA ist zwar günstiger als ein ABS, soll aber immer noch ca. 600 € kosten.

Update 21.03.2011: Der K-Tipp hat den Airbag von ABS sowie Snowpulse einem Test unterzogen. Resultat: Die beiden Airbagmodelle schneiden gut ab. Einen kleinen Vorteil bescheinigen sie dem Snowpulse-System:

Ein weiteres Resultat des Tests: Der Snowpulse-Airbag kann allenfalls vor Verletzungen im Nackenbereich schützen. Darauf deuten die Messungen mit Sensoren hin. Seine Airbags kommen nicht seitlich am Körper zu liegen, sondern legen sich um Hals und Kopf. Die Gefahr, das Bewusstsein zu verlieren, kann beim Snowpulse geringer sein als beim ABS-Airbag und beim Lawinenball.

Nachteil ist laut Tester, dass die Systeme von Hand ausgelöst werden müssen. Was dabei nicht erwähnt wird, ist, dass es für das ABS-System auch eine Fernsteuerung gibt. Die sogenannte ABS Wireless Activation.

Im selben Test wurde auch der Lawinenball getestet. Dieser kann natürlich keine Verschüttung verhindern und erhält dafür Minuspunkte. Das hätte man auch ohne Test wissen können. Schade zudem, dass nicht klar gezeigt wird, wo der Unterschied zwischen der am Markt erhältlichen Sicherheitsausrüstung liegt. So unterscheidet man LVS plus Schaufel und Sonde vom Airbag, Lawinenball, Avalung sowie Recco hinsichtlich der Kriterien: 1. verhindert Verschüttung, 2. Ortung möglich und 3. Aktivierung nötig. Vermutlich sollte ich das noch in einem Beitrag ausführlich erklären …

Salewa Lawinen Airbag
Foto: Salewa
Foto: BCA Lawinen Airbag
Foto: BCA

Nachtrag Lawinen Airbag – Februar 2012:

Auch Ortovox setzt ab 2013 auf den Partner ABS und wird einen eigenen Rucksack herausbringen. Das ist durchaus erstaunlich. Zum einen springt Ortovox relativ spät auf den Airbag-Zug auf, zum anderen gehört Ortovox seit einiger Zeit zu Deuter. Hier hätte ich eigentlich erwartet, dass Rucksack-Know-How plus Lawinensicherheitsausrüstungs-Know-How auch zu einem neuen oder wirklich eigenen System hätte führen können. Dem ist nicht so. Vorerst zumindest.

Nachtrag Lawinen Airbag – März 2012:

Neuer Artikel zum Thema: News Sicherheitsausrüstung: Airbag Übersicht 2012/2013 (Kritik, Erfolg, Hersteller)

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Ratgeber: Grundlagen Lawinen-Airbag-Rucksack

Nachtrag Lawinen Airbag – April 2014: 

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Nachtrag Lawinen Airbag – November 2014:

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ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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