Test adidas Terrex Climaheat Ice Jacket

Test adidas Terrex Climaheat Ice Jacket
6.5 / 10 Bewertung
PRO
  • ausgezeichnete Isolation, auch bei Nässe
  • nicht zu wuchtig
  • sehr guter Schnitt, viel Bewegungsfreiheit
  • lange Ärmel
  • durchdachte Kapuze
CONTRA
  • schmutzemfindliche Farbe
  • deutlich schwerer als vom Hersteller angegeben
  • preislich eher hoch angesiedelt
Testurteil
Die adidas Terrex Climaheat Ice Jacket ist mehr als nur eine Daunenjacke: erstmals wurden hochwertige Daunen kombiniert mit PrimaLoft eingesetzt. Das Resultat überzeugt! Die Winterjacke bietet viel Isolation bei vernünftigem Volumen und ist dazu weniger empfindlich gegen Nässe und Feuchtigkeit als reine Daune. Eine Wohlfühljacke!
Funktion8.2
Qualität/Verarbeitung7.5
Gewicht/Packmass6.5
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung5.5

Fakten

adidas Terrex Climaheat Ice Jacket, Farbe mid grey heather / semi solar green, Grösse M/M(50), Artikelnummer: M38973

  • Gewicht: 790 g nachgewogen (665 g laut Hersteller)
  • Material: aussen 72 % Polyamid, 28 % Polyester
  • Füllung: 30 % Polyester und 70 % Daune (PrimaLoft® Gold Down Blend, 700+ cuin Bauschkraft; Daune 90/10)

Angaben vom Hersteller:

  • isolierte Sretchzonen für optimale Bewegungsfreiheit und vollen Wärmeschutz
  • partielles Cocona Lining für optimales Feuchtigkeitsmanagement
  • Formotion – spezielle Schnittführung für optimalen Tragkomfort bei jeder Bewegung
  • komplett verstellbare Kapuze

Praxistest adidas Terrex Climaheat Ice Jacket

Schon lange kämpfen die zwei Isolationsmaterialien Daune und Kunstfaser (dazu zählt PrimaLoft) um die Vorherrschaft im Outdoorbereich. adidas sagt sich daher: warum nicht alle Vorteile zusammennehmen und eine Hybridisolation kreieren? Für die Climaheat-Linie bedeutet das im O-Ton von adidas:

«Unser bisher Allerwämstes. Die Climaheat Technologie wurde entwickelt, um die Hohlfasern eines Polarbär Pelzes zu imitieren, um die Wärme einzufangen und schneller zu trocknen.»

Will adidas mir da einen Bären aufbinden? Wohl kaum. In deradidas Terrex Climaheat Ice Jacket steckt das Highend-Produkt PrimaLoft Gold Down Blend. Es besteht zu 70 Prozent aus hochwertiger, wasserabweisend behandelter Gänsedaune und 30 Prozent aus ultrafeinen Synthetikfasern. Diese werden miteinander vermischt und verbunden. Das schafft folgende Vorteile: die Jacke hat eine Wärmeleistung wie eine 750er Daune, ist atmungsaktiv, komprimierbar, leicht, wunderbar weich und dazu wasserabweisend. Im Inneren der Jacke findet man dann noch das Etikett «-30°C» und das Symbol «gehen». Was will ich da noch mehr? Ja klar, ein paar höllisch kalte Tage zum Testen, denn -30°C wird es bei uns ja in Zeiten warmer Winter nicht mehr.

Was mich schon beim Auspacken positiv überraschte, war das Volumen. Knüllt man die adidas Terrex Climaheat Ice Jacket zusammen, braucht sie erstaunlich wenig Platz im Rucksack. Im Vergleich etwa so viel wie ein durchschnittlicher Skihelm.

Beim Gewicht schummelt adidas allerdings erheblich, die Nachmessung ergab 19 Prozent Mehrgewicht. Trotzdem, durchaus akzeptabel.

Beim Anziehen der Jacke war ich dann das zweite Mal positiv überrascht. Nix mit Michelin-Männchen-Look, keine wulstigen Polster als würde man auf dem Everest stehen. Nein, eher eine schicke urbane Erscheinung, das könnte auch ein Vater auf einem Spielplatz tragen, ohne aufzufallen … Mein Spielplatz ist jedoch weiter oben, da musste sich die Jacke jetzt bewähren. Aufstiege und Gipfelraste im beissenden Wind, lange Gleitschirmflüge bei tiefen Minusgraden, Warten auf bessere Bedingungen im Schneegestöber – die letzten drei Monate setzte ich die Jacke den Bedingungen aus, für die sie entwickelt wurde. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Eigentlich bin ich ja ein «Gfrörli», doch mit dieser Jacke konnte ich die garstigen Temperaturen gut wegstecken. Was mir besonders gefiel: sobald Bewegung ins Spiel kam, zeigte die Jacke ihre ausgezeichnete Atmungsfähigkeit. So erübrigte sich oft ein mehrfaches An- und Ausziehen wie bei meiner bisherigen Jacke.

Auch die angepriesene Bewegungsfreiheit der adidas Terrex Climaheat Ice Jacket kann ich voll bestätigen. Man fühlt sich kaum behindert, ein toller Schnitt und das weiche Material machen es möglich.

Da die Jacke sehr gut imprägniert ist, blieb ich vor Durchnässung bisher verschont, denke aber, dass die Isolation auch dieser Herausforderung gewachsen ist, da zumindest die teilnasse Jacke sehr schnell wieder trocken war. Positiv zu erwähnen ist auch die Kapuze, hier wurde mit zwei Verstellkordeln und zusätzlich formbaren Draht im vorderen Teil ein ausgezeichneter Wärmeschutz geliefert. Kombiniert mit dem hohen, gut schliessenden Kragen sorgt sie damit für einen kapitalen Wärmeboost.

Ebenfalls toll sind die langen Ärmel der adidas Terrex Climaheat Ice Jacket. Sie reichen weit über das eigentliche Abschlussbündchen und überdecken so meistens die halbe Hand. Handschuhe kann man getrost darüber oder darunter tragen. Das ist zwar etwas Fummelei, macht aber wärmetechnisch Sinn. Die Daunenjacke ist eher lang geschnitten und lässt sich am unteren Ende mit einer integrierten Kordel gut körpernah anschliessen.

Nach drei Monaten intensivem Einsatz ist es jetzt aber soweit: die hellen Farben fordern ihren Tribut. Obwohl Winter, war es kaum vermeidbar, dass zumindest die überlangen Ärmel verschmutzten. Auch an anderen Stellen kommen beim Trocknen jetzt deutliche Schmutzränder zum Vorschein. Gäbe es die adidas Terrex Climaheat Ice Jacket in einer anderen Farbe, würde ich sicherlich etwas unempfindlicheres als «mid grey heather» wählen! Und jetzt gehe ich waschen, ich brauche die Jacke nämlich übermorgen wieder. 🙂

Preis

Die adidas Terrex Climaheat Ice Jacket kostet 450 CHF.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller adidas

Auskunft und Vertrieb über den Hersteller

ÜBER DEN AUTOR

Stefan Hollenstein

Stefan Hollenstein testet für ich-liebe-berge.ch – mit Bruder und Schwester wuchs er in einer naturverbundenen Familie in Chur auf. Von klein auf in den Bergen unterwegs, der Vater eher botanisch, die Mutter eher alpin interessiert, bald schon aktiv in der JO-Rätia des SAC. Rasch wurden die Touren schwieriger und extremer – Sportklettern, Skitouren, Mixed … Und dann immer mehr das Umdenken, die Einsicht, dass  «schwieriger» nicht automatisch «schöner» bedeutet. Parallel dazu die Gleitschirm-Ausbildung, und die liess ihn nicht mehr los. Schon 1992 erwarb er Doppelsitzer- und Fluglehrer-Brevet, seit 1994 leitet er das Flugcenter Grischa, zuerst in Davos, Klosters und heute in Fanas. Draussen sein, Berge und Sonne geniessen, die Passion wurde mit dem Beruf verbunden. Nach wie vor ist er sehr viel zu Fuss unterwegs, sei dies beim Trailrunning, bei mehrtägigen Speedhike- Biwak- und Trekkingtouren im In- und Ausland, gerne natürlich mit der leichtesten Gleitschirmausrüstung um sich die Abstiege zu ersparen … Ob zu Fuss oder in der Luft, eine optimale Ausrüstung ist ihm wichtig. Priorität haben dabei ganz klar die Funktionalität und die Qualität, Optik und Label sind eher weniger entscheidend.

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