Test Casco GAMS

Casco_Gams (5)
Test Casco GAMS
5.3 / 10 Bewertung
PRO
  • robust
  • isolierender Wintereinsatz verfügbar
  • innovativer Verschluss
  • detaillierte Video-Dokumentation online
CONTRA
  • für keine Sportart richtig geeignet
  • zerkratzt schnell
  • unnötige, austauschbare Fashion-Streifen („mystyle“)
  • ungeeignetes Montagesystem für Stirnlampen/Schneebrille
  • hohes Gewicht
Testurteil
Der Casco Gams ist der ultimative Allrounderhelm, der für vier verschiedene Sportarten eingesetzt werden kann. Das verbreitete Problem bei Allrounderprodukten trifft aber auch den Gams: so richtig passen tut er zu keiner Sportart. Deshalb ist der Casco Gams nur für Sportler zu empfehlen, die explizit einen Allroundhelm suchen und auch mit Abstrichen im Vergleich zu spezialisierten Helmen leben können.
Funktion4.6
Qualität/Verarbeitung7
Gewicht/Packmass4
Umwelt/Nachhaltigkeit6.5
Preis-Leistung4.5

Fakten

Casco Gams, Farbe: signal-orange, Grösse: M (56–59 cm), Artikelnummer: 3343 + Winterausstattung komplett

  • Gewicht: 488 g nachgewogen (450 g laut Hersteller)

Angaben vom Hersteller:

Der Multi-Helm fürs Skitourengehen erfüllt die Bergsport-, Wassersport-, Fahrradhelm- und Skihelmnorm (DIN EN 12492, 1385, 1078 und 1077).

  • Anpassung: Casco Disk-Fit-System ist ein Kopfband mit Drehverschluss. Es ermöglicht eine stufenlose Anpassung an die Kopfform und -größe und sorgt so für einen perfekten Sitz. Der Kinngurt kann jederzeit angepasst werden, auch während des Tragens
  • RECCO-System zur Ortung Lawinenverschütteter
  • Monocoque in mold Combi: Ermöglicht einen der kleinsten und leichtesten Wintersporthelm mit enormen Sicherheitsfaktor. Der Helm wird unter Verwendung unterschiedlicher Segmente hergestellt und mit Edelstahlvernietung verstärkt
  • AIRfit: Garantiert einen hervorragenden Sitz des Helmes. Die ständig umströmenden Luft sorgt für effizienten Wärmeabtransport und erhöht den Tragekomfort.
  • Casco Loc: schnelles, einhändiges öffnen des Verschlusses. Einfaches und komfortables Einstellen der Riemen.

Praxistest Casco Gams

Das Konzept des Casco Gams klingt eigentlich bestechend: Mit einem Helm kann man gleich alle Bergsportarten im Winter und Sommer plus Wassersport und Fahrradfahren gemäss den entsprechenden Normen abdecken. Ob der Multisporthelm diesen Erwartungen auch gerecht werden kann?

Was ziemlich schnell auffällt, ist die Anlehnung des Casco Gams an Hartschalenhelme, die aus dem Klettersport bekannt sind. Allerdings ist der Casco Gams deutlich schwerer als vergleichbare Helme. Nach der ersten Klettertour mit dem Helm musste ich zudem ernüchtert feststellen, dass die Farbe des Helms vom Fels bereits in arge Mitleidenschaft gezogen wurde. Andere Kletterhelme machten da bisher eine bessere Figur.

Der Casco Gams ist so konzipiert, dass keine Steinchen durch die Luftschlitze auf den Kopf treffen können und bietet so ein Plus an Sicherheit. In Sachen Belüftung ist er durch diese Konstruktion aber kein Held. Das zeigt auch der Testeinsatz als Fahrradhelm. Hier fiel der Helm aus meiner Sicht total durch. Das liegt v.a. daran, dass der Helm kaum über Belüftungsschlitze verfügt. Als Fahrradhelm taugt der Helm vielleicht für Leute, die mit dem Fahrrad zum nächsten Klettergarten radeln – für ausgedehnte Touren aber klar nicht zu empfehlen. Vom propagierten AIRfit-System konnte ich nichts bemerken.

Als Skihelm wird der Gams von Casco als besonders leicht beworben. Verglichen mit anderen Skihelmen ist dies durchaus wahr – allerdings darf man den Helm bezüglich Komfort und Isolation nicht mit diesen vergleichen, sondern mit Bergsteigerhelmen. Und da kann der Helm vom Gewicht her nur schwer mithalten.

Ein interessantes Feature findet sich auf der Oberseite des Casco Gams. Lange fragte ich mich, was diese zwei längs über den Helm gespannten weissen Gummibänder bezwecken. Nun, ein Blick in die Spezifikationen des Helms klärt auf. Diese Gummis können ausgetauscht werden um neue Farbkombinationen zu kreieren. Ein Gummiband kostet allerdings knapp 10 Euro – doch ein ziemlich stolzer Preis für einen simplen Gummizug. Vor allem auch, wenn man bedenkt, dass für die Symmetrie immer zwei Bänder der gleichen Farbe nötig sind. Ein fragwürdiges Detail.

Nun, es gibt auch Gutes zu vermelden: Der Ein- und Ausbau des separat erhältlichen Wintereinsatzes ist nicht sehr kompliziert – und für diejenigen, die es nicht einfach so schaffen, gibt es sehr detaillierte Videoanleitungen auf der Webseite von Casco. Obwohl der Wintereinsatz etwas dünn wirkt, hält er erstaunlich warm und schützt die Ohren gut.

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus gelungen ist der Verschluss. Hier hat Casco Gams keinen herkömmlichen Klickverschluss verbaut, sondern einen Haken, den man in einem Ring einhängt. Vorteile bringt das wohl für Leute, die oft die Haare oder Haut in den Klickverschlüssen einklemmen. Es ist ein interessanter, innovativer Ansatz. Öffnen lässt sich die Schnalle auch gut mit Handschuhen.

Abschliessend lässt sich sagen, dass der Casco Gams nicht ein allmächtiger Helm ist. Er ist als robuster, etwas schwerer Bergsteigerhelm am ehesten geeignet. Für Leute, die mit Abstrichen leben können und nicht für jede Sportart einen einzelnen Helm kaufen wollen, kann man diesen Helm empfehlen. Spezialisierte Helme gibt es aber bessere.

Preis

Der Casco Gams kostet 180 CHF.

Händlersuche/Store-Locator

Links

Hersteller Casco

Auskunft und Vertrieb über die CASCO International GmbH

ÜBER DEN AUTOR

Thomas Hug

Thomas Hug testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – schon als Kind zog es ihn oft in die Berge. Damals noch zum Wandern von den Eltern überredet, steht nun das Sportklettern im Sommer im Vordergrund. Aber auch eine Hochtour ab und an gehört zum sommerlichen Pflichtprogramm. Die Snowboardtouren sorgen in der kalten Jahreszeit für seine verschriebene Ration Berge. Als Highlights prägen abenteuerliche Reisen in fremde Länder sein Leben. Für diese verschiedensten Aktivitäten testet Thomas gerne eine Vielfalt an interessanten Produkten. Besonders wichtig sind ihm neben der zwingenden Funktionalität aber die Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Produkte. Thomas freut sich, die neusten Innovationen für ich-liebe-berge.ch unter die Lupe zu nehmen.

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