Test Helinox LB 135

Test Helinox Ridgeline LB135_9
Test Helinox LB 135
6.7 / 10 Bewertung
PRO
  • leicht
  • sehr praktisches Verschlusssystem
  • sehr stabil
CONTRA
  • relativ teuer
  • Winterteller werden nicht mitgeliefert
  • Spitzen sind nicht auswechselbar
Testurteil
Die Helinox LB 135 Trekking Poles bieten eine zwar relativ teure, dafür aber auch sehr gelungene Version des Alu-Teleskopstocks und konnten im Test in Sachen Gewicht, Solidität und Verschlussmechanismus voll und ganz überzeugen.
Funktion7.5
Qualität/Verarbeitung7
Gewicht/Packmass7
Umwelt/Nachhaltigkeit5.5
Preis-Leistung6.5

Fakten

Helinox LB 135 (Ridge Line/Ridgeline Serie), Farbe: blau-schwarz, Artikelnummer 8809272093039#10906 + Helinox Snow Basket, #12010

  • Gewicht: 462 g nachgewogen (450 g laut Herstellerangabe)
  • Material: Aluminium, …

Angaben des Herstellers:

Die Ridgeline-Serie verbindet gekonnt Stärke und ultraleichte Bauweise. Mit einer Vielzahl von Einstellsystemen, aus denen Sie wählen können, enthält die Ridgeline-Serie höchstwahrscheinlich genau den Stock, den Sie suchen. 
Geeignet für: Tagestouren, Bergsteigen, Skifahren und ausgedehnte Wandertouren.

  • Extreme Stärke der exklusiven DAC TH72M Legierung – die weltweit beste – die leichteste UND stabilste Ultraleicht für beste Performance und Technik
  • Schnelle und leichte Längeneinstellung – nur eine Aktion
  • Lever “rest zone” (Hebelruhezone; einzigartig bei Helinox) behält die konstante Schließeffektivität bei, weil der Verschlussmechanismus nicht unter Spannung steht, wenn der Stock für die Lagerung zusammengeschoben ist
  • Vertikales Hebelsystem mit zwei Verschlusshubs für erheblich höhere Verschlusswirksamkeit ohne erhöhten Kraftaufwand für den Nutzer
  • Kugellagerverschlussmechanismus für ausgezeichnete Haltbarkeit und Zuverlässigkeit
  • Hochqualitative Schaumstoffgriffe mit schweißableitenden Griffschlaufen
  • Fest montierte Hartmetallspitzen
  • Gummistöpsel für die Spitzen im Lieferumfang – für die Nutzung auf Pflaster oder zur Lagerung
  • Optionale größere Baskets für die Nutzung im Schnee sind erhältlich
  • Flexibel einstellbare Länge

Praxistest Helinox LB 135

Wer Trekking-Stöcke sucht, steht vor zwei Grundentscheidungen: Bezüglich des Materials gilt es zwischen Aluminium und Carbon zu wählen, bezüglich der Bauart zwischen Teleskop- und Stecksystemen. Je nach Kombination der Faktoren erhält man dann in der Regel robustere, etwas schwerere und im Packmass grössere oder aber leichtere und weniger stabile, dafür aber wirklich gut im Rucksack verstaubare Stöcke (und natürlich je nach Preis und Materialpräferenzen feinabgestufte Zwischenvarianten).

Die Helinox LB 135 Teleskopstöcke sind auf dieser Skala klar zu verorten: Teleskopstöcke mit dem üblichen 60 cm Packmass, gefertigt aus Aluminium. Aber – und das zeigte der Praxistest, der ausgiebig in unterschiedlichen Geländekonstellationen (felsige Steige, steile Schotterstrassen, Waldboden unterschiedlicher Konsistenz – im Wander- wie im Trailrunningmodus) durchgeführt wurde – die Helinox Ridgeline LB 135 reizen das Potential dieser Material/Konstruktionsformkombination beeindruckend aus!

Sie sind nicht nur wirkliche Leichtgewichte in ihrer Klasse, sondern im Einsatz auch sehr stabil: Kein Verbiegen bei der Belastung, keine Bruchbeschädigungen im Spitzenbereich, wenn der Stock mal in einer Felsspalte hängen bleibt, geschweige denn Verbiegungen oder gar Bruch im Falle eines Verhängers im Schnellabstieg. Die verwendete TH72M Legierung der Leichtgewichts-Tube-Experten von DAC überzeugt auf ganzer Linie, dass sie auch gemäss Selbstdeklaration “green anodizing”-Technologie verwendet und damit “DAC green poles” produziert sei hier vermerkt, es ändert aber nichts daran, dass Aluminium sicher kein idealtypisch umweltfreundlicher Werkstoff ist.

Der Clou der Ridgeline Helinox LB 135 ist aber das Einstellsystem: Das nämlich ist quasi mit einem Handgriff zu bedienen, nur der Arretierhebel muss geöffnet werden und der Stock kann in Form gezogen werden, rastet automatisch ein und ist nach nochmaliger Betätigung des Schliessmechanismus’ parat. Gleiches beim Zusammenschieben: Schliesshebel auf und in einem Schwung auf die Packlänge reduzieren, wobei sich die Arretierung des unteren Stocksegments beim Einschieben automatisch löst. Ein geniales System – einzig die Kunststoffqualität des Hebels wirkt etwas weniger “wertig” als man es beim sonstigen Handlinggefühl der Stöcke erwarten würde, bislang gab es aber keinerlei Defekt zu beklagen. Auch hinsichtlich Klemmwirkung ist nur Gutes zu berichten: Hier scheinen die vom Hersteller “lever rest zone” getaufte Technik auch bestens zu funktionieren, auch hohe und durch Sprünge erzeugte Belastungen der vertikalen Achse provozierten kein ungewolltes Zusammenschieben.

Die Handgriffe des Helinox LB 135 sind aus guten fasslichem Schaumstoff und sind auch nach schweissintensivem Einsatz gut und ohne Klebeeffekte oder Abbriebspuren auf den Händen zu brauchen. Die Handschlaufen sind relativ dick, was beim Wintereinsatz ja kein Fehler ist, im Sommer (wenn man die Schlaufen nicht dauernd benutzen will) dann aber zuweilen etwas lästig wird, da sie ständig zwischen Handflächen und Griff klemmen – das aber ist kein Alleinstellungsproblem der getesteten Helinox-Stäcke, sondern auch bei den meisten anderen Herstellern so (Lekis z.B. beim Micro Vario eingesetzte dünne Textilschlaufen sind da eine durchaus bedenkenswerte Ausnahme). Die Trekking-Stöcke werden mit einem Packsack sowie zwei soliden Gummikappen und Sommertellern geliefert – dass die Winterteller bei dem Preis nicht zum Lieferumfang gehören und separat bestellt werden müssen ist allerdings genauso ärgerlich wie der Umstand, dass die Spitzen nicht ausgewechselt werden können: Wenn denn mit der Robustheit (und das heisst ja auch einer gewissen Lebensdauererwartung) geworben wird, sollten Verschleissteile erneuerbar sein. Neben der Alu-Frage daher auch hier kein Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeitsbewertung.

Alles in allem hat Helinox mit den LB 135 Trekking Poles eine wenn auch teure aber sehr gelungene Version des Alu-Teleskopstocks vorgelegt, die im Test in Sachen Gewicht, Solidität und Verschlussmechanismus voll und ganz überzeugen konnte.

Preis

Ein Paar Helinox LB 135 kosten 179,95 Euro.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Helinox

Auskunft und Vertrieb über NIGOR NET BV

ÜBER DEN AUTOR

Jens Badura

Jens Badura testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – und schreibt dort wie anderswo regelmässig über alpine Belange diverser Art. Er ist Mitglied der Österreichischen Bergrettung (Ortsstelle Salzburg), Tourenleiter für Berg- und Alpinwandern beim Schweizer Alpenclub (SAC) und Bergwanderführeranwärter beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer/Union of International Mountain Leader Association (UIMLA). Er leitet das berg_kulturbüro in Berchtesgaden, führt für die Bergsteigerschule Watzmann und ist Mitglied im Kernteam der Bergwanderakademie „ready to go“ der Bergschule „Alpine Welten“. Er lebt mit seiner Familie und einer Herde Alpiner Steinschafe am Walserlehen in Marktschellenberg.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

woom-OFF-Mountainbikes-fuer-Kinder-woom_OFF_Campaign_Mood_2023_KDL_7370_RET

woom OFF & OFF AIR Kinder-Mountainbikes

Skywalk-Hike-35-Hike-Fly-Rucksack-Test

Skywalk Hike 35 Test

PXL_20230710_152034145

MIIEGO AL3+ Freedom Woman Test

MELDE DICH FÜR UNSEREN NEWSLETTER AN

Nach oben scrollen