Test Keen Durand Polar

Test Keen Durand Polar 08
Test Keen Durand Polar
7 / 10 Bewertung
PRO
  • hält warm und trocken
  • sehr gute Verarbeitung
  • angenehm zu tragen, auch bei langen Touren
  • gute Sohle, auch auf Schnee
  • guter Schuh in Kombination mit Schneeschuhen
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
  • bietet kaum seitlichen Halt, sehr weich
  • sehr schlecht laufende Schnürung
Testurteil
Der Keen Durand Polar ist ein Winterstiefel, der auch bei langen Touren für ein angenehmes Tragegefühl sorgt. Er hält die Füsse trocken und warm. Der Schuh wird in Europa hergestellt und ist sehr gut verarbeitet. Nur die Schnürung kann Nerven kosten.
Funktion6.6
Qualität/Verarbeitung7.5
Gewicht/Packmass7
Umwelt/Nachhaltigkeit7
Preis-Leistung6.8

Fakten

Keen Durand Polar WP, Farbe black/gargoyle, Grösse UK 8.5/EU 42.5, #1014013 / EAN 887194577606

  • Gewicht: 729 g/Schuh nachgewogen (725.7 g/Schuh laut Hersteller)
  • Material: Leder, Textil, Polyester (Isolierung), Polyurethan (Zwischensohle, Fersendämpfung), Gummi

Angaben vom Hersteller:

Winterwetter um sich hinter dem Ofen zu verkriechen? Nicht mit dem Durand Polar Winterstiefel. Der trotzt mit seinem 400 g KEEN.WARM Futter, der Thermo Einlegesohle und dem Kunstfelleinsatz am Einstieg jeder Kälte. Pappschnee, Eiswasserpfützen, dafür ist dieser Stiefel geschaffen. Mit seiner KEEN.DRY wasserdichten und atmungsaktiven Membran beiben die Füße trocken und die Zweizonenlaufsohle für beste Griffigkeit auf Eis und Schnee sorgt für sicheren Tritt. Dieses Modell wird in Europa gefertigt mit Materialien aus aller Welt.

  • wasserdicht: KEEN.Dry wasserdichte, atmungsaktive Membran
  • Leder- & Textilobermaterial
  • gefüttert: 400 Gramm KEEN.Warm Futter
  • eingepritzte PU Zwischensohle
  • integrierte PU-Fersendämpfung
  • herausnehmbare Thermo-Einlegesohle
  • abriebfeste Gummi-Außensohle für verschiedene Temperaturbereiche (klebstofffreie, direkte Verbindung)
  • aufgrund der integrierten Fersendämpfung empfehlen wir nicht den Gebrauch von eigenen Einlegesohlen oder orthopädischen Einlagen
  • Wetter: kalt – gefüttert, nass – wasserfest
  • Einsatzbereich: Wandern
  • Schuhart: Wanderschuhe
  • Stil: Stiefel
  • Hergestellt in Europa
  • Schafthöhe: 17 cm

Praxistest Keen Durand Polar

Die Keen Durand Polar habe ich auf Schneeschuhtouren getestet. Auch beim Schlitteln kamen sie zweimal zum Einsatz.

Der Keen Durand Polar ist ein richtiger Winterschuh. Auch bei Temperaturen unter Null Grad hatte ich mit dem gefütterten Schuh warme Füsse. Das mag schon etwas heissen, denn ich neige schnell zu kalten Füssen. Ab ungefähr -10 °C wird es mir aber auch im Durand Polar trotz seiner Kunstfaserisolierung zu «frisch». Aber der Temperaturbereich ist okay – für den Grossteil des Winters in den Alpen reicht es aus.

Neben der Isolierung ist der Schuh auch mit einer Membran ausgerüstet. Schaut man in den Schuh hinein, kann man sie erkennen. Man sieht dann aber auch, dass sie nicht bis zum oberen Rand geht, sondern schon einige Zentiemter darunter endet. Der Rest oberhalb ist nur noch Polsterung. Dazu hat der Schuh aussen einige Teil aus Gummi, vor allem einen hochgezogenen Gummischutzrand, der vor allem auch an der Fussspitze gut schützt. Wasser oder Schnee drang bei mir nie ein, der Keen Durand Polar ist dicht.

Der Winterschuh ist mit seiner Länge fast schon ein Winterstiefel. Das ist gerade in lockerem oder tiefem Schnee von Vorteil. Mit einer genug langen Hose darüber brauchte ich so nie zusätzliche Gamaschen. Ein weiterer Vorteil ist dabei, dass der Keen Durand Polar recht leicht ist, betrachtet man seine Ausmasse, vor allem eben die Länge.

Diese Leichtigkeit rührt aber nicht zuletzt daher, dass dieser Winterstiefel zwat gut zum Schneeschuhwandern geeignet ist, aber nicht sonderlich viel Stabilität bietet. Der gesamte Schuh ist recht weich und vor allem der Schaft/Teil ums Bein bietet eigentlich keinerlei Stabilität (fast wie bei einem Gummistiefel). Der Schuh sieht zwar äusserlich massiv und kräftig aus, ist aber beim Tragen eben sehr weich. Wer öfter mal «umknickt» sollte einen anderen Schuh mit mehr Stabilität und Führung wählen. Der lange, stiefelartige Schaft ist beim Keen Durand Polar wirklich mehr zum Schutz vor eindringendem Schnee.

Die «Weichheit» des Schuhs sorgt dafür, dass sich der Keen Durand Polar insgesamt bequem tragen lässt. Auch nach langen Touren hatte ich mit dem Schuh keinerlei Beschwerden. Auch ohne Schneeschuhe läuft er sich gut, sowohl auf trockenem Untergrund, wie auch auf Schnee. Die Sohle bietet guten Halt.

Der Schuh lässt sich gut Anziehen. Dabei helfen Laschen am Schuhrand und an der Zunge beim Ziehen. Wo es aber hapert beim Keen Durand Polar, ist bei der Schnürung. Diese geht einfach sehr schwer. Hier hat sich der Hersteller aber anscheinend keinerlei Mühe gegeben und keine Gedanken gemacht. Liegt es an den einfachen, runden Nieten oder am Material des Schnürsenkel oder an beidem? So oder so lässt sich der Schnürsenkel kaum ziehen und nachziehen schon gar nicht. Das nervt. Auf Dauer würde ich in einem ersten Schritt die Schnürsenkel tauschen, in der Hoffnung die Schnürung damit ein wenig leichtgängiger zu machen. Besser wäre aber, der Hersteller würde die Schnürung überarbeiten.

Positiv aus der Masse sticht der Schuh – der eigentlich australischen Marke Keen – durch seinen Produktionsort hervor – Material und auch Produktion sind aus Europa. Die Verarbeitung ist sehr gut und auch nach vielen Touren konnte ich keine Schäden oder Abnutzungserscheinungen feststellen. Der Preis ist verglichen mit seiner Leistung gut. Andere Schuhe der Kategorie sind oft einiges teurer.

Preis

Der Keen Durand Polar kostet 250 CHF.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Keen

Auskunft und Vertrieb über CHRIS sports

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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