Test Matterhorn Ultraks Trail

Matterhorn Ultraks Trail 070
Test Matterhorn Ultraks Trail
7.7 / 10 Testurteil
Pro
  • Wunderschöne, abwechslungsreiche Strecke
  • Perfekte Beschilderung
  • Sehr gute Organisation
  • Live-Übertragung des Rennens am Zermatter Kirchplatz
  • Gute Erreichbarkeit für Zuschauer
Contra
  • Bescheidene Auswahl an den Verpflegungsständen
Testurteil
Das Matterhorn Ultraks ist ein Trailrennen rund um Zermatt, welches durch eine in jeder Hinsicht atemberaubende Strecke und ausgezeichnete Organisation beeindruckt. Unterschiedlich lange Strecken, gespickt mit knackigen Anstiegen und wunderschönen Trails durch die Walliser Bergwelt machen dieses Rennen zu einem Highlight für jeden Läufer – vom Einsteiger auf der 16K Strecke bis zur Weltelite auf der 46K Strecke, welche Teil der Skyrunning World Series ist.
Lage9
Essen4
Ausstattung/Angebot8.5
Bergsport/Outdoor Region9
Umwelt/Nachhaltigkeit8
Preis-Leistung7.5

Fakten

Matterhorn Ultraks Trail – Trail Running Rennen rund um Zermatt mit vier unterschiedlichen Strecken:

  1. VZR Strecke: 9.6km Länge, +1500 Höhenmeter Aufstieg
  2. 16K Strecke: 17km Länge, +/- 1100 Höhenmeter Aufstieg/Abstieg
  3. 30K Strecke: 31.5km Länge, +/- 1950 Höhenmeter Aufstieg/Abstieg
  4. 46K Strecke: 48km Länge, +/- 3600 Höhenmeter Aufstieg/Abstieg
  • Teil der Skyrunner® World Series 2015 (46K Strecke)
  • 2241 gemeldete Teilnehmer
  • höchster Punkt: Gornergrat (3130m) (46K Strecke)
  • 6 Verpflegungs- und Erste Hilfe Stationen (46K Strecke)
  • Presented by Peak Performance, Scott & Alpina Watches

Angaben vom Veranstalter:

  • Im Jubiläumsjahr der 150 Jahre Erstbesteigung des Matterhorns findet der Trail des Matterhorn Ultraks bereits zum dritten Mal in Zermatt statt. An diesem Rennen, das mittlerweile fester Bestandteil des Rennkalenders und offizelle Etappe der „Skyrunner® World Series“ ist, treffen an die 2000 Läufer aufeinander. Zudem wartet mit dem „VZR“, Vertical Zermatt-Rothorn, eine neue Strecke auf. 
  • Das Matterhorn Ultraks ermöglicht es den Läufern, sich auf einer von vier Strecken, in einem aussergewöhnlichen Rahmen, vor einer geschichtsträchtigen und emotionsgeladenen alpinen Kulisse mit anderen und sich selbst zu messen.
  • Matterhorn Ultraks wird von der Einwohner- und der Burgergemeinde Zermatt, der Zermatt Bergbahnen AG, der Matterhorn Gotthard Bahn und Zermatt Tourismus unterstützt.

Bericht Matterhorn Ultraks Trail

Auch bei seiner dritten Austragung wurde das Matterhorn Ultraks Trail-Rennen in die Skyrunning World Series aufgenommen – eine Art Weltcup der Trail Runner, bestehend aus fünf Rennen auf drei Kontinenten. Diese Tatsache alleine sagt bereits viel über den Status des Ultraks aus, den es sich in dieser kurzen Zeit erarbeitet hat.

Dank Peak Performance, einem der Hauptsponsoren des Ultraks Zermatt, durfte auch ich an diesem Rennen teilnehmen. Wissend, dass die Leistungsdichte aufgrund des Skyrunning-Status gross sein würde (fast doppelt so viele Teilnehmer wie 2014), wagte ich mich trotzdem an die längste und forderndste Strecke – die 46K mit 3600 Höhenmetern Auf- und Abstieg. Wie bei all meinen Rennteilnahmen steht ja der Kampf mit mir selbst mehr im Vordergrund als die absolute Platzierung …

Bereits bei meiner Ankunft in Zermatt und nach einer kurzen Erkundungsrunde am Vortag des Rennens, fiel mir die ausgezeichnete Beschilderung sowohl auf der Strecke, als auch zur Renninfrastruktur auf. Dieser Eindruck wurde auch im Rennen am Samstag bestätigt – alle paar Meter ein Fähnchen, alle Kreuzungen & Abzweige separat beschildert, eine durchgehende farbliche Kennzeichnung der unterschiedlichen Strecken – einfach perfekt.

Nachdem ich ebenfalls bereits am Vortag die Startnummer abgeholt hatte und nochmals eine feine Pasta genoss, wurde es dann Samstag früh ernst. Der Start zur 46K Strecke war für 7:30 Uhr angesetzt und die Wetterprognose versprach einen sonnigen aber nicht zu heissen Tag – kurz: die Rahmenbedingungen waren perfekt. Zum Start der 46K-Strecke am Kirchplatz direkt im Zentrum von Zermatt waren fast 700 Läufer und Läuferinnen gemeldet. Trotzdem verlief dieser angenehm unaufgeregt. Bei wolkenlosem Himmel und angenehm kühlen Temperaturen behielten auch die Teilnehmer einen kühlen Kopf und liessen sich nicht auf anfängliche Drängeleien und Positionskämpfe ein. Das Feld zog sich spätestens nach dem ersten Aufstieg zur Sunnegga richtig in die Länge und für den Rest des Rennens hatte ich immer mehr als ausreichend Platz auf den Trails. In Sunnegga gab es auch die erste (von insgesamt sechs) Verpflegungsstation im Rennen. Wie bereits aus den Briefing Informationen ersichtlich, gab es an den diesen Posten zwar die üblichen Getränke (Iso, Wasser, Tee, Bouillon), jedoch leider keine Power-Gels. Da auch der hintere Streckenabschnitt mit einer lange Strecke ohne Verpflegungsposten aufwartete, nahm ich einen Trailrunnning-Rucksack mit Gels, Jacke, Rettungsdecke und Getränk mit, obwohl es laut Reglement keinerlei verpflichtendes Equipment gab. Ob sich im die zahlreichen Läufer, die komplett ohne Rucksack/Gürtel/Tasche gestartet waren, im Ernstfall auch tatsächlich (wie in den Regeln vorgesehen) ausreichend vor Wind und Wetter schützen könnten wage ich zu bezweifeln …

Bot schon der Aufstieg zur Sunnegga einige schöne Ausblicke auf die Walliser Bergwelt, so wurde spätestens am Weg zum und vom höchsten Punkt des Rennens, der Gornergrat auf 3130 Meter klar, dass ein Trail mit so einem Panorama etwas ganz Besonderes war. Ob es der Blick auf die wunderschönen Berge, oder doch die Höhe war, die einem dem Atem raubte, lässt sich schwer sagen. Das Ambiente am Gornergrat und die vielen applaudierenden Zuschauer machten jedoch die Mühen des Anstiegs (kurzzeitig) vergessen.

Steil, aber technisch nicht allzu schwierig ging es dann hinunter zur Riffelalp und von dort nach einem kurzen Gegenanstieg weiter hinunter nach Furi. Letzterer Downhill war ausgesprochen anspruchsvoll und selektiv und zeigte mir klar auf, dass es in der Bergab-Technik noch einige Minuten zu holen gab. Der nachfolgende 700 Höhenmeter nach Schwarzsee verlief glücklicher Weise grossteils im schattigen Wald, denn das Wetter zeigte sich tatsächlich von seiner prächtigsten/sonnigsten Seite. Der sehr steile Anstieg kostete einiges an Kraft und zeigte, wer sich über den Gornergrat noch etwas Reserven retten konnte.

Nach einem unspektakulärem Bergablauf zum Zmutt-Bach ging es dann zum letzten richtigen Uphill, der sich, zuerst steil, dann flacher werdend um das Massiv des Obergabelhorns schlängelte. Hatte ich mir bis hierhin meine Kräfte noch gut eingeteilt, so machten sich spätestens hier die bereits absolvierten Kilometer und Höhenmeter bemerkbar, und die wellige Traversierung Richtung Hotel Trift schien kein Ende nehmen zu wollen. Irgendwann war auch dieses erreicht und nach einer letzten Verpflegung nahm ich den kleinen Gegenanstieg und die 900 Höhenmeter Abstieg nach Zermatt in Angriff. Beflügelt von der Tatsache, dass es nur mehr bergab gehen würde und der Aussicht das Rennen in einer für mich ausgezeichneten Zeit finishen zu können, mobilisierte ich nochmals die letzten Kräfte. Der steile, lange, aber technisch einfache Trail spuckte mich dann direkt hinter dem Bahnhof in Zermatt aus und führte dann mitten auf Bahnhofstrasse, wo ich die 46K Strecke ganz knapp aber doch unter sechs Stunden beenden konnte.

Nicht nur dank dieser für mich überraschend guten Zeit war ich mit dem Rennen sehr zufrieden. Dank sehr guter Organisation, Kaiserwetter und abwechslungsreicher Streckenführung waren die Rahmenbedingungen für die Läufer perfekt. Sehr schön fand ich auch, dass bis zum Zielschluss am späten Nachmittag die eintreffenden Läufer noch auf der Zermatter Bahnhostrasse empfangen und beklatscht wurden und so auch deren Leistung gebührend honoriert wurde. Mit etwas schweren Beinen, aber mit wunderbaren Eindrücken von dem Lauf, genoss ich Abends ein Gläschen Wein. Dabei konnte ich mit einigen Läuferkollegen die Erfahrungen des Tages und die vielen kleinen und grossen Highlights (und auch das eine oder andere kleine Tief) wunderbar Revue passieren lassen.

Teilnahmegebühren

Die Teilnahme am Matterhorn Ultraks beträgt je nach Strecke und Zeitpunkt der Anmeldung zwischen 60 CHF (16K Strecke, frühe Anmeldung) und 160 CHF (46K Strecke, späte Anmeldung). Darin inkludiert sind neben Streckenmarkierung, Zeitnehmung und Verpflegung auch ein Finisher-Shirt und ein Teilnehmermedaille.

Links

Matterhorn Ultraks


Bilder Copyright: matterhorn.ultraks.com / www.photossports.com
© matterhorn.ultraks.com / Juerg Kaufmann, Victor Cortez

ÜBER DEN AUTOR

Thomas Reinthaler

Thomas Reinthaler testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – der Ausdauersportler, der sowohl im Sommer als auch im Winter den Kampf um Höhenmeter und Sekunden liebt, weiss wie wichtig das richtige Equipment ist und worauf es bei funktioneller Ausrüstung ankommt.

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