Rega Backstage Buchrezension

Rega_Buchvernissage_030_Foto Urs Bolz
Rega Backstage Buchrezension
5.7 / 10 Bewertung
PRO
  • gute Bilder
  • hochwertig produziert
CONTRA
  • konzeptionell unbestimmt
  • Informationsteil etwas oberflächlich
Testurteil
Rega Backstage ist ein konzeptionell etwas unentschiedener, zwischen Imagemedium und Dokumentation situierter Band, der Menschen, Abläufe und Technik der Schweizer Flugrettung portraitiert. Die Bilder sind eindrucksvoll in Szene gesetzt, der Informationsgehalt könnte etwas umfangreicher sein.
Struktur/Aufbau5.5
Preis-Leistung5.5
sprachlicher Stil6
Qualität6.5
Umwelt/Nachhaltigkeit5

Fakten

Rega – Backstage, Autoren: Karin Hörhager, Ariane Lendenmann, Wanda Pfeifer und Walter Stünzi, Verlag: AS Verlag, ISBN: 978-3-906055-40-4

Angaben vom Verlag:

Rega – Die Erfolgsgeschichte in der der Luftrettung

Seit der Gründung haben Generationen von Mitarbeitenden die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega und damit die Entwicklung der Luftrettung in der Schweiz geprägt. In starken Bildern und spannenden Texten erzählt dieses Buch der Leserschaft viel Wissenswertes über die Schweizerische Rettungsflugwacht. Es gewährt unter anderem Einblick in die moderne Einsatzzentrale und den Hangar mit dem Rega-eigenen Unterhaltsbetrieb für die 17 Rettungshelikopter und 3 Ambulanzjets.

Weiter zeigen die Autoren, wie sich die Rega dafür einsetzt, dass modernste Medizin auch in der Luft möglich ist. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen und lesen Sie, was die Faszination der Rega ausmacht und wer die Menschen sind, die sich täglich für ihre Patienten einsetzen.

  • viersprachig d/e/f/i
  • 128 Seiten, 152 Abb. vierfarbig
  • 30 x 24 cm
  • Hardcover

Rezension Rega Backstage

Die Schweizer Luftrettung gilt nicht umsonst international als Vorbild – und auch innerhalb der Schweiz dürfte die Rettungssflugwacht bzw. Garde aérienne mit ihren gut zweieinhalb Millionen Gönnern im Bereich «Reputationsfaktor» in der obersten Liga spielen. Die Mischung aus den nicht selten als Helden des Alltags inszenierten Rettungsmannschaften und den von ihnen genutzten High-Tech Maschinen bietet zudem viel Raum für Faszination, Imagination und Bewunderung. So ist es nicht verwunderlich, wenn – wie so vieles andere derzeit – auch diese spezifisch aufgeladene Mensch-Technik-Konstellation Gegenstand eines aufwendig produzierten Bildbandes wird.

Rega Backstage erscheint im Rahmen der Aviatik-Reihe des AS-Verlags. Allerdings ist, wie es auch im Vorwort vorauseilend angedeutet wird, die Genrezuordnung in diesem Fall nicht evident – wie auch das Anliegen des Buchs etwas unbestimmt anmutet. Das liegt nicht nur an der Bildsprache, die zuweilen eher an Kunst- denn an Dokumentationsfotografie orientiert scheint, sondern auch an der etwas eigenwillig parallel geführten Portraitierung des Rega-Alltags inklusive seiner verschiedenen Einsatzbereiche, Arbeitsfelder und Akteure einerseits und der Inszenierung von Technik andererseits. Das will nicht recht organisch zusammenwirken und gerät zu einer etwas unverbindlichen Dramaturgie. Und: zwar bleiben die Typendetails zur Flotte – welche ja in einem Aviatik-Buch in der Regel zentral sind – in Rega Backstage im Anhang konzentriert, zugleich aber wird man den Eindruck nicht los, dass es nicht ganz leicht fiel, von der Aufmerksamkeit für AgustaWestland Da Vinci, Eurocopter EC 145 und Challanger CL-604, so die Namen der bei der Rega im Einsatz befindlichen Flugmaschinen, abzusehen bzw. diesen nur eine Nebenrolle einzuräumen.

Hier wäre vielleicht eine klarere redaktionelle Linie hilfreich gewesen – und wohl damit verbunden eine beherzte Entscheidung dafür, entweder ein Buch über die Rega oder eines über Rettungsflugmaterial zu machen.

Klar: eine Organisation wie die Rega bedarf trotz aller bestehenden Anerkennung in der breiten Bevölkerung auch der Imagewerbung – und das Versprechen, «Backstage» Einblick nehmen zu können in die dem Normalsterblichen zumeist nur als Blackbox erscheinende Rettungswesen ist verlockend – und führt ja vielleicht auch dazu, dass sich weitere Gönner finden oder aber bereits geworbene Gönner noch etwas dazulegen. Aber wenn, wie auch im Buch dargestellt, die Rega für eine kompromisslose Orientierung an Bestmöglichkeit im Rettungseinsatz steht, dann wäre etwas weniger Kompromissbereitschaft bei der Konzeption des Bandes Rega Backstage kein Fehler gewesen: entweder eine klar profilierte Imagebroschüre oder aber ein substantiell mit Informationen unterlegter Dokuband. So blättert man das Buch durch, sieht viele bekannte und einige weniger bekannte Motive, erhält ein eher überschaubares Mass an Information – der Textteil wirkt durch die viersprachige Version umfangreicher als er de facto ist – und zur Aviatik ausser dem ein oder anderen spektakulären Bild wenig. Schade eigentlich, das Thema hätte mehr verdient.

Preis

Das Buch Rega Backstage kostet 39.90 € / 45 CHF.

Links

Verlag AS Verlag
Auskunft beim Verlag


Quelle Bilder: Verlag bzw. Urs Bolz (Bilder von der Buch Vernissage)

ÜBER DEN AUTOR

Jens Badura

Jens Badura testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – und schreibt dort wie anderswo regelmässig über alpine Belange diverser Art. Er ist Mitglied der Österreichischen Bergrettung (Ortsstelle Salzburg), Tourenleiter für Berg- und Alpinwandern beim Schweizer Alpenclub (SAC) und Bergwanderführeranwärter beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer/Union of International Mountain Leader Association (UIMLA). Er leitet das berg_kulturbüro in Berchtesgaden, führt für die Bergsteigerschule Watzmann und ist Mitglied im Kernteam der Bergwanderakademie „ready to go“ der Bergschule „Alpine Welten“. Er lebt mit seiner Familie und einer Herde Alpiner Steinschafe am Walserlehen in Marktschellenberg.

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