Bericht Ferienregion Alta Badia

Am Start der Sellaronda

Eine Reise in das Herz der Südtiroler Dolomiten: Die Ferienregion Alta Badia serviert eine frische Mischung aus Sport, Natur und Kulinarik. Als Vorspeise steht eine Rennradtour über vier Dolomitenpässe auf der Karte. Zum Hauptgang wandern wir gemütlich durch ursprüngliche Wälder und über Wiesen. Und zum Dessert heizen wir mit dem E-Mountainbike über Wanderwege zum Berggasthof Pralongia, wo wir einen gastronomischen Höhepunkt erleben. Ein Erlebnisbericht in drei Gängen.

Die Melodie des Waldes

Nach einer langen Anreise via Brennerpass treffen wir bei strahlendem Sonnenschein in unserem Basislager im Herzen der Südtiroler Dolomiten ein. Der Empfang  im Bike Hotel Melodia del Bosco in Badia ist herzlich, die Aussicht vom Balkon des grosszügigen Comfort-Zimmers spektakulär. Das Dreisterne-Superior-Haus, das im Grünen an einer ruhigen Panoramalage liegt, trägt den Namen Bike Hotel zu Recht. Denn für Radfahrer wird ein extra Service geboten: Es hat eine Fahrradgarage, einen Service Point für Wartung und Pflege sowie eine Waschanlage. Der Patron des Hauses verbringt vermutlich mehr Zeit auf dem Velo als an der Rezeption. Denn Klaus Irsara ist neben seiner Tätigkeit als Hotelier auch ausgebildeter Bikeguide. Der Einheimische kennt die Gegend in- und auswendig und steht mit Rat und Tat zur Seite. So gibt er uns Tourentipps zur Sellaronda, die für den nächsten Tag auf unserem Programm steht. Er empfiehlt uns die Tour im Uhrzeigersinn abzufahren, weil der Anstieg zum Passo Campolongo gemütlicher ist als zum Grödner Joch. Als wir bemerken, dass wir den kleinen Rucksack für die grosse Kamera zuhause vergessen haben, leiht er uns ein sehr bequemes Modell. Nach vier Gängen und dem Sonnenuntergang auf dem Balkon liegen wir zufrieden und satt im Bett. Ein gelungener Einstieg.

Mit dem Rennrad über Dolomitenpässe

Nach dem reichhaltigen Frühstück vom Buffet geht es los. Es ist schön und heiss. Wir haben uns für einen Klassiker entschieden: Die Sellaronda im Uhrzeigersinn. Im Angesicht der imposanten Dolomiten-Gipfel umrunden wir auf kurvenreichen Strassen das Sellamassiv. Dabei fahren wir über die vier Pässe Passo Campolongo, Passo Pordoi, Passo Sella und Passo Gardena. Für die 51,4 km und 1868 Höhenmeter ist eine Fahrzeit von drei Stunden veranschlagt. Wir brauchen jedoch deutlich länger – vor allem weil wir uns viel Zeit nehmen, um den Blick schweifen zu lassen. Die Werbung verspricht atemberaubende Bergstrassen, legendäre Giro-Pässe und die Kulisse der Dolomiten. Wir werden nicht enttäuscht. Die Strassen sind mehrheitlich gut – ausser in der Abfahrt vom Passo Gardena hinunter nach Colfosco ist besondere Vorsicht geboten, weil die Strasse teils uneben und sehr unübersichtlich ist. Nach jedem Joch geht ein anderes ladinisches Tal auf und das Panorama verändert sich. So gibt es immer wieder Neues zu entdecken aber immer dominiert die eindrückliche Felslandschaft die Aussicht.

Die Sellaronda ist nicht nur bei Velofahrern sehr beliebt, sondern zieht auch zahlreiche Motorrad- und Autofahrer an. An einem schönen Tag während der Hauptsaison ist also mit recht viel Verkehr zu rechnen. Die Autofahrer sind mir dabei lieber als die Motorradfahrer, weil sie beim Überholen Abstand halten, wohingegen einem mancher Töfffahrer todesverachtend entgegenbraust. Wer die Sellaronda ganz ohne motorisierten Verkehr geniessen will, dem sei der Sellaronda Bike Day empfohlen. Der Sellaronda Bike Day ist ein Radevent ganz ohne Wettkampf und offen für alle, die gerne auf zwei Rädern unterwegs sind. Am 13. September 2015 startet die Rundfahrt auf den Strassen der Sellaronda, die an diesen Tagen nur den Radfahrern gehören. Die Pässe Sellajoch, Grödnerjoch, Pordoi und Campolongo sind von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr für den restlichen Verkehr gesperrt.

Und wer seine Form so richtig auf die Probe stellen will, wagt sich an die Maratona dles Dolomites. Die Route der Monstertour führt von La Villa über acht Pässe zurück nach La Villa. Im Ziel hat man 138 km und 4‘230 Höhenmeter überwunden. Und sich ein Bier verdient.

Felsburgen, die sich über Wiesen und Wälder erheben

Schon seit unserer Ankunft fasziniert uns der Kontrast zwischen Wiesen- und Waldhügeln und den schroffen Felswänden, die unmittelbar anschliessend in die Höhe schiessen. Wir wollen uns das aus der Nähe ansehen. Nachdem wir uns den Strassendreck vom Körper geduscht haben, nehmen wir die zwei Sessellifte hoch zum Heiligkreuz auf 2’045 m. Wir spazieren gemütlich durch die Wälder und über Wiesen in der Nähe der Kapelle. Die Wanderung über die Armentarawiesen hinunter nach Badia sparen wir uns und gleiten stattdessen im Licht der untergehenden Sonne mit dem Lift zurück ins Tal.

Genussbiken

Am nächsten Morgen gehen wir es etwas gemütlicher an. Nach dem Frühstück leihen wir uns beim Tourismusbüro in La Villa E-Mountainbikes aus. Es gibt insgesamt sieben Mietstationen, wo E-Bikes ausgeliehen und wieder zurückgegeben werden können. Es ist unser erstes Mal auf einem elektrischen Stahlross. Nach einer kurzen Einführung sind wir bereit. Wir drehen erst ein paar Runden auf dem Parkplatz und fahren dann mit der Gondelbahn hoch auf den Piz la Ila. Radfahrer und Wanderer teilen sich die Wege. Am Anfang war ich etwas beunruhigt, ob wir aneinander vorbeikommen. Aber mit ein wenig Rücksicht funktioniert das friedliche Nebeneinander – auf jedes Grazie wird ein Prego erwidert. Das nenne ich bike friendly. Dank des E-Antriebs überholen wir auf dem Weg nach oben die anderen Biker –  und ernten dafür den einen oder anderen verachtenden Blick. Aber eines sei gesagt: Der Motor des E-Bikes unterstützt und spornt gleichzeitig an. Man will immer schneller fahren. Darum schnaufen wir fast so fest wie die anderen Radler, die mit Velos ohne elektrischen Antrieb unterwegs sind, als wir oben bei der Pralongia-Hütte ankommen.

Ein Festmahl im Berggasthof Pralongia

Der Berggasthof Pralongia liegt zuoberst auf der Hochebene von Alta Badia auf einer Höhe von 2‘200 m. Der Chef des Hauses Dieter Niederkofler begrüsst uns sehr freundlich. Wir machen es uns auf der Terrasse gemütlich und schauen dem regen Betrieb zu. Als Mittagsmenü wählen wir den Rostbraten vom Brecon-Lamm, Weintomaten- und Olivenpaste, Sommererbsensalat mit marinierten Pfifferlingen – zubereitet vom britischen Spitzenkoch Hywel Jones. Aufstieg mit Genuss heisst diese Aktion, die einige der schönsten Wanderrouten der Region kombiniert mit gastronomischen Spezialitäten, die in den Hütten entlang der Wege aufbereitet werden. Nach dem Festmahl lassen wir die Seele in der Sonne baumeln und schauen rundum in die Ferne. Wir fahren auf der langen Schotterpiste ins Tal und folgen dem Fluss zurück nach La Villa, wo wir die Bikes zurückgegeben. A s’udëi.

Mit freundlicher Unterstützung des Tourismusbüros Alta Badia.

ÜBER DEN AUTOR

Stefan Schiesser

Stefan Schiesser testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – das Kind der Berge findet sein Glück draussen: In Nordwänden, unter Gipfelkreuzen und auf Abwegen. Im Winter gleitet er auf breiten Brettern bergauf und bergab, den Rest des Jahres reitet er auf Stahlrössern talein und talaus. Der Bachelor der Tourismuswirtschaft blickt zurück auf mehrere Jahre Erfahrung als selbständiger PR-Berater in der Outdoorsportbranche. Am liebsten aber schaut er voraus auf Abenteuer, die triefen vor Blut, Schweiss und Tränen.

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