Säntis – Berg mit bewegter Geschichte Buchrezension

Test Buch Säntis_1
Säntis – Berg mit bewegter Geschichte Buchrezension
6.4 / 10 Bewertung
PRO
  • gut recherchierte, informative und ansprechend zu lesende Bergmonografie
  • qualitativ hochwertig gefertigtes Buch
CONTRA
  • die grafische Gestaltung ist gewöhnungsbedürftig
Testurteil
Adi Kälins Buch Säntis – Berg mit bewegter Geschichte ist sorgfältig recherchiert, dramaturgisch entlang von vielen Episoden und Personenportraits gelungen zu einer gut zugänglichen Chronik verdichtet und dabei triftig bebildert. Es bietet gleichermassen unterhaltsam wie substantiell vielgestaltige Zugänge zum Ostschweizer Symbolberg. Die Fotos von Alessandro Della Bella unterscheiden sich dabei grossteils wohltuend von der gängigen Alpinmotivkonvention.
Struktur/Aufbau7
Preis-Leistung6
sprachlicher Stil7
Qualität7
Umwelt/Nachhaltigkeit5

Fakten

Buch Säntis – Berg mit bewegter Geschichte, von Adi Kälin, Hier und Jetzt – Verlag für Kultur und Geschichte 2015, ISBN 978-3-03919-350-9

Verlagsangaben:

Der Säntis ist eine eindrückliche, weithin sichtbare Landmarke mitten im Hügelland der Ostschweiz. Für die Bewohner der näheren und weiteren Umgebung ist er zudem ein Stück Heimat. Adi Kälin ergründet die Faszination, die seit Jahrhunderten von diesem Hochgebirge ausgeht.

Das illustrierte Sachbuch begibt sich auf die Spuren der ersten Besteiger, der Urgeschichtsforscher und Geologen, der Künstler, Gastwirte und Alpinisten, der Wetterwarte, Lastenträger und Swisscom-Techniker. Anhand von Fakten, Geschichten und Anekdoten beschreibt es, wie Natur und Mensch am Säntis zusammen wirkten und wie der Berg die Entwicklung der umliegenden Kantone St. Gallen, Appenzell Inner- und Ausserrhoden beeinflusste. Eine Vielzahl von historischen Bildern und stimmungsvollen aktuellen Fotografien lädt dazu ein, den Säntis in der warmen Stube in aller Ruhe zu erkunden.

Adi Kälin ist Redaktor der «Neuen Zürcher Zeitung». 2012 erschien bei Hier und Jetzt sein Buch «Rigi – mehr als ein Berg». Alessandro Della Bella arbeitet als freischaffender Fotograf. 2013 erschien bei NZZ Libro sein Buch «Helvetia by Night». Beide leben in Zürich.

  • 256 Seiten
  • 128 farbige und 86 sw Abbildungen
  • gebunden, mit Schutzumschlag
  • 23 × 30 cm

Buchrezension Säntis – Berg mit bewegter Geschichte

Bergmonografien haben seit geraumer Zeit eine bemerkenswerte Konjunktur auf dem Büchermarkt. Manche Autoren, man denke etwa an Daniel Anker, haben sich gar auf dieses Genre spezialisiert und arbeiten in je unterschiedlichen Mischungsverhältnissen die alpinistische, kulturhistorische, spezifisch identitätsstiftende oder auch soziökonomische Dimension der Geschichte und Bedeutung markanter Alpengipfel auf – zumeist flankiert von umfangreichem Bildmaterial, das historisch-dokumentarische wie auch zeitgenössisch-atmosphärische Horizonte eröffnet. Auch Adi Kälins Buch Säntis – Berg mit bewegter Geschichte folgt dieser Logik: sorgfältig recherchiert, dramaturgisch entlang von vielen Episoden und Personenportraits gelungen zu einer gut zugänglichen Chronik verdichtet und dabei triftig bebildert bietet das Buch gleichermassen unterhaltsam wie substantiell vielgestaltige Zugänge zum Ostschweizer Kultberg.

Die Fotos von Alessandro Della Bella unterscheiden sich dabei grossteils wohltuend von der gängigen Alpinmotivkonvention und vermitteln zugleich auch einen Zugang zu jener ästhetischen Faszination, die Naturforscher wie Albert Heim – bekannt unter anderem durch sein Säntispanorama von 1870/71 – zu ihren wissenschaftlichen Pionierleistungen im Bereich der geologischen und geografischen Alpenforschung motiviert haben mögen.

Das Buch Säntis – Berg mit bewegter Geschichte ist qualitativ hochwertig produziert, einzig die Grafik, die etwas allzu prägnant dem Ideal der neuen Schweizer Typografie folgt, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber dies ändert nichts daran, dass man beim nächsten Besuch des Säntis- und Alpsteingebiets mit einem anregend erweiterten Horizont die dortige Bergwelt wird erkunden können.

Preis

Das Buch Säntis – Berg mit bewegter Geschichte von Adi Kälin kostet 69 CHF.

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ÜBER DEN AUTOR

Jens Badura

Jens Badura testet Ausrüstung für ich-liebe-berge.ch – und schreibt dort wie anderswo regelmässig über alpine Belange diverser Art. Er ist Mitglied der Österreichischen Bergrettung (Ortsstelle Salzburg), Tourenleiter für Berg- und Alpinwandern beim Schweizer Alpenclub (SAC) und Bergwanderführeranwärter beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer/Union of International Mountain Leader Association (UIMLA). Er leitet das berg_kulturbüro in Berchtesgaden, führt für die Bergsteigerschule Watzmann und ist Mitglied im Kernteam der Bergwanderakademie „ready to go“ der Bergschule „Alpine Welten“. Er lebt mit seiner Familie und einer Herde Alpiner Steinschafe am Walserlehen in Marktschellenberg.

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