Kletterkurs: Bouldern mit Petra Klingler

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Inzwischen konnte ich ein paar Erfahrungen beim Klettern sammeln. Trotz den wirklich hilfreichen Kursen merke ich aber, dass meine Technik noch lange nicht so ausgefeilt ist, wie sie sein könnte. So entstand die Idee, von einem Profi zu lernen. Dank adidas konnte ich mit der Weltklasse-Kletterin Petra Klingler einen Abend lang Bouldern. Wie das Bouldern mit Petra war und was ich alles gelernt habe, kannst Du hier lesen.

Bouldern mit Petra Klingler

Als ich ins Kletterzentrum Milandia Greifensee / Zürich kam, habe ich mich beim Boulder-Bereich etwas umgesehen. Schnell entdeckte ich Petra Klingler, die bereits an einem Boulder dran war und, so sah es jedenfalls aus, mit Leichtigkeit das obere Ende (Top) erreichte. Ich konnte es immer noch nicht ganz glauben: einen ganzen Abend Bouldern mit Petra. Voll cool! Nachdem Denise von adidas das Treffen für uns organisiert und uns miteinander bekannt gemacht hatte, kam auch Vladek Zumr dazu, um ein paar Fotos zu machen. Zunächst erklärte mir Petra an einer einfachen Wand, wie man sich am besten fortbewegt: Die Füsse bewusst setzen und die Hüfte auch mal ausdrehen, denn so ist es möglich, weiter zu fassen und einen Griff zu erreichen, der ohne Ausdrehen zu weit weg wäre. Wir wärmen auch unsere Schultern, Ellbogen, Handgelenke, Hüften und Knie durch Kreisbewegungen auf, da dies einerseits die Beweglichkeit erhöht und andererseits vor Verletzungen der Muskeln schützt.

Boulder-Bewertungsskala

Anschliessend sucht Petra einen einfachen Boulder für mich, schliesslich soll ich nicht schon nach fünf Minuten am Ende sein. Sie erklärt mir die Beschriftungen, die von B1 bis B5 reichen, wobei B1 die einfachsten Routen sind. Eine solche darf ich dann auch hoch. Ziemlich schnell bin ich oben, merke aber, dass Bouldern weitaus mehr Kraft braucht als Klettern. So kommt es mir zumindest vor. Als Petra aber die Route «hochgeht» und mir währenddessen erklärt, was ich besser machen kann, erkenne ich, dass auch beim Bouldern ein geringerer Kraftaufwand wünschenswert ist. Als ich den Boulder ein zweites Mal klettere, merke ich den Unterschied: Ich brauche zwar etwas länger, aber viel weniger Kraft.

Ausdauer und Geduld sind gefragt

Petra entscheidet, dass diese Route zu einfach für mich ist und sucht eine aus, die schon stärker überhängt. Auch hier versuche ich, möglichst schlau hochzukommen. Es gelingt mir schon viel besser als beim ersten Mal. Als ich wieder festen Boden unter den Füssen habe, erkläre ich Petra, dass ich bereits früher schon mal gebouldert bin. Es für mich aber eine ziemlich deprimierende Aktivität gewesen war. Anfangs erzielte ich kaum Erfolge. Während jene, die schon mehr Übung haben, beinahe überall hochkommen. Petra bestätigt das. Es sei oft zu Beginn tatsächlich deprimierend. Aber selbst bei den Profis gebe es solche, die bis zu fünf Jahre an einem Boulder üben, bis sie ihn schaffen. Das beruhigt mich dann doch ziemlich und macht mir Mut, mich nach diesem Abend wieder ans Bouldern zu wagen.

Bouldern mit Petra Klingler – Technik-Tipps

Nun kommen wir zum nächsten Boulder, den ich zwar schaffe, aber nur mit Mühe. Nicht weil er schwer ist, sondern weil ich ca. in der Mitte ein Problem bekomme, was die Griffe betrifft: lasse ich mit der rechten Hand los, kippt mein ganzer Körper nach links, was ziemlich uncool ist und enorm kraftraubend ist. Trotzdem schaffe ich es irgendwie zum Top und als ich wieder unten bin, frage ich Petra, wie man dieses Dilemma lösen kann. Sie klettert hoch und zeigt mir zwei Tricks: entweder, ich strecke das linke Bein nach aussen, sodass ich gegen die Wand drücken kann, wodurch das Kippen verhindert werden kann, oder ich drehe mein rechtes Knie nach aussen. Ich versuche es ein zweites Mal und da ich merke, dass meine Hüfte die Sache mit dem rechten Knie nicht so wirklich mitmachen will. Also strecke ich das linke Bein gestreckt gegen die Wand. Und tatsächlich, als ich mit der rechten Hand nach dem nächsten Griff taste, bleibt mein Körper stabil.

Ich frage mich, ob die Grösse eine Rolle spielt? Petra überlegt kurz und erklärt mir dann, dass beides seine Vor- und Nachteile hat: Ist man gross, erreicht man gewisse Griffe leichter. Man muss sich aber gleichzeitig sehr klein machen können. Ist man hingegen klein, ist es wichtig, «springen» zu können, damit man einen weit entfernten Griff erreicht, das klein machen hingegen erübrigt sich.

Ich versuche mich an einer weiteren Route, die recht überhängend ist. Es klappt anfangs ziemlich gut, ich merke aber bereits die Erschöpfung in den Armen. Ich schaffe es nicht bis ganz nach oben. Auch beim zweiten Versuch nicht, weshalb ich mir vornehme, es ein anderes Mal zu versuchen, wenn ich wieder im Kletterzentrum Milandia Greifensee / Zürich bin.

Petra und ich gehen nach draussen, da es auch da einige coole Boulder hat. Nach der ersten Route, die wir in der Sonne machen, lobt mich Petra für meine Fussarbeit. Für einen Anfänger setze ich meine Füsse sehr präzise, was unheimlich wichtig sei, um gut zu klettern. Ich freue mich total über das Kompliment und bitte sie, mir zu zeigen, wie man die Route am besten bouldert. Während sie bouldert, erklärt sie mir die einzelnen Schritte und worauf ich achten soll. Ich versuche es erneut und komme weiter als vorher, jedoch schaffe ich es nicht mehr bis ganz nach oben. Meine Kraft ist aufgebraucht.

Eine letze Route versuchen wir noch, diesmal ist es ein Volumen-Boulder, bei dem keine wirklichen Griffe vorhanden sind. Ich lasse Petra den Vortritt, da ich keine Ahnung habe, wie ich das am besten angehen soll. Ich versuche, mir ihre Bewegungen einzuprägen, schaffe es aber nur bis zum zweiten Volumen.

Bouldern mit Petra Klingler – die Standardbewegung

Zum Ausklettern gehen wir wieder in die Halle, da es draussen wirklich heiss ist. Petra zeigt mir die Standardbewegung: Zunächst befindet man sich in der Ruheposition, dann setzt man die Füsse und greift schliesslich nach dem zuvor ausgewählten nächsten Griff. Das machen wir während einer Länge, nach zwei Dritteln stürze ich jedoch ab, da ich meinen Fuss nicht richtig gesetzt hatte. Ich merke, dass ich wirklich am Ende bin.

Mir fällt noch eine Frage ein: Inwiefern ist Bouldern eine gute Ergänzung zum Klettern? Petra erklärt, dass einerseits Kraft aufgebaut werden kann, da beim Bouldern schwierige Abschnitte komprimiert vorkommen. Beim Klettern gibt es oft zwei bis drei knifflige Stellen über eine Route verteilt, beim Bouldern ist es hingegen möglich, dass eine komplette Route wie ein langer, schwieriger Abschnitt ist. Andererseits hilft Bouldern, die Klettertechniken zu verfeinern, die man später in den Routen anwenden kann. Ein Beispiel hierfür wäre die Schwerpunktverlagerung von einem Fuss auf den anderen.

Bouldern mit Petra Klingler – Danke!

Danach verabschieden wir uns. Es war ein toller Abend, der mir Spass gemacht und mich beim Klettern auf jeden Fall weitergebracht hat! An dieser Stelle möchte ich mich bei Petra Klingler bedanken, dass sie sich die Zeit genommen hat, mir auf sympathische Weise eine private Trainingslektion mit wertvollen Tipps zu geben. Ein grosses Dankeschön auch an Vladek für seine unglaublich tollen Fotos und seine Zeit und an Denise von adidas für das Organisieren dieses Treffens!

Alle Infos zu den Kletterkursen, die ich im Kletterzentrum besucht habe, findest Du hier.

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ÜBER DEN AUTOR

Giuliana Schintu

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1 Kommentar zu „Kletterkurs: Bouldern mit Petra Klingler“

  1. Super Artikel, toll geschrieben mit eindrucksvollen Bildern!

    Gilt im übrigen auch für die ganze Seite – hab Euch mal in die Linkliste auf meiner Homepage aufgenommen und erlaube mir, bei Gelegenheit mal den einen oder anderen Artikel von Euch bei mir zu verlinken 😉

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