Neue Technologie wasserfeste Daune

Daune ist Kunstfaser nach wie vor überlegen, wenn es um das Verhältnis von Wärme zu Gewicht geht. Nur in einem Punkt war Daune Kunstfaser bisher klar unterlegen: Feuchtigkeit und Nässe. Doch das könnte sich nun sehr bald ändern.

Die sog. DriDown basiert auf einer neuen Technologie, die dafür sorgt, dass die Daunen auch dann ihre Bauschfähigkeit behalten (also schön fluffig bleiben auf gut deutsch), wenn sie nass werden.

Bisher versuchte man das Problem zu lösen, indem man die Dauen einfach wasserdicht mit einem „Shell“ verpackte. Die Methode hat aber Nachteile. Zum einen nimmt man der Daune die Atmungsaktivität und man fördert die Feuchtigkeitsbildung auf der Innenseite.

Die neue Technologie setzt daher bei der Daune direkt an. Sie wird beschichtet. Das funktioniert auf Molekular-Ebene in Form einer Polymer-Beschichtung. Das ist nicht teuer, das zusätzliche Gewicht ist vernachlässigbar und es erhält letztendlich den „Loft“, die Atmungsaktivität und die Wärmeleistung, egal ob die Daune nass oder trocken ist.

Absolut wasserdicht oder wasserfest ist die Daune dadurch nicht. Aber sie wird wesentlich resistenter gegen Feuchtigkeit wie sie beim Schwitzen oder der Kondensation im Zelt entsteht. Tests haben gezeigt, dass Daune in feuchter Umgebung, zum Beispiel nach einer Nacht im Zelt, nur noch 70 % der Bauschfähigkeit hat. Mit der neuen Technologie bleiben 98 % erhalten. Wichtig ist auch, dass der Loft der Daune im trockenen Zustand nicht beeinträchtigt wird.

Sollte die Daune dennoch einmal nass werden, trocknet sie dank der Beschichtung bis zu 33 % schneller als gewöhnliche Daune.

Die Technologie stammt aus dem Health-Care-Bereich. (Schrecklich, all die englischen Ausdrücke, aber Gesundheitswesen trifft es nicht so ganz.) Es ist zu erwarten, dass schon 2013 sehr viele Hersteller die neue Daunentechnologie einsetzen werden und als grosse Neuheit verkaufen.

Die ersten Produkte mit der neuen Daune kommen 2012 auf den Markt. Zum Beispiel unter dem Namen DriDown™ von Sierra Designs oder unter dem Namen DownTek™ z.B. von Brooks-Range Mountaineering Equipment – eine kleine, innovative Marke, die ich daher in meiner Serie „Unbekannte Marken“ ebenso kurz vorgestellt habe. Marken wie Marmot, Columbia, Mountain Hardwear u.a. werden bald folgen.

Sierra Designs wird im Juni 2 Schlafsäcke auf den Markt bringen. Den Männerschlafsack Zissou und den Frauenschlafsack Eleanor, bei mit 600-Fill-Power DriDown™. Dazu kommen im August einige Jacken: Gnar Lite und Tov mit 600- und 800-Fill-Power für Männer wie Frauen.

Brooks-Range bringt im Herbst die Mojave Jacket, gefüllt mit 800-Fill-Power DownTec.

Bilder: Sierra Designs, DownTek, Brooks-Range

Die neue Technologie ist eine kleine Revolution. Bisher galt, dass Daune gerade in tropischen und feuchten Gebieten nicht als erste Wahl gilt. Das wird sich nun ändern. Zudem bietet sie gerade Outdoormarken eine sehr gute Möglichkeit sich von der Masse der Daunenjacken abzuheben – heute hat eigentlich jede Modemarke von billig über günstig bis teuer und edel Daunenjacken im Programm. Damit bekommt die Outdoor-Industrie etwas, wodurch sie sich abheben kann. Wenigstens ein paar Monate.

Du glaubst das nicht? Hier ist die Pressemitteilung von Sierra Designs.

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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