Test Nigor PioPio Solo

Test Nigor PioPio Solo
7.4 / 10 Bewertung
PRO
  • leicht und klein verpackbar
  • Innenzelt allein verwendbar
  • wasserdicht (Boden 10'000 mm Wassersäule!)
  • geräumig
  • Tarnfarbe grün oder Signalfarbe orange
CONTRA
  • Vorrichtung zum Öffnung hochbinden ungenügend
  • Gestänge könnte kürzer konstruiert sein
  • Heringe/Erdnägel nicht optimal
  • nicht sturmsicher
  • Apsis sehr klein
  • fehlende Details
Testurteil
Das Nigor PioPio Solo ist ein tolles, ultraleichtes 1-Mann Zelt. Es bietet ausreichend Platz und eine gute Höhe. Es ist schnell aufgestellt und auch bei Schlechtwetter angenehm trocken. Es eignet sich eher nicht für windige Gebiete. Leider finden sich ein paar wenige Punkte, die ohne Aufwand verbessert werden und dann deutlichen Mehrwert bieten würden.
Funktion6.8
Qualität/Verarbeitung8
Gewicht/Packmass8.5
Umwelt/Nachhaltigkeit6.5
Preis-Leistung7

Fakten

Nigor PioPio Solo, Farbe willow bought green

  • Gewicht: 960 g inkl. Hüllen, Footprint 220 g nachgewogen (794-906 g laut Hersteller)
  • Grösse aufgestellt: 260 x 160 cm, Höhe 105 cm
  • Packmass: 48 x 15 cm laut Hersteller, nachgemessen 52 cm
  • Aussenzelt: GorLyn Ultra Lite 10D siliconized Ripstop 6.6 Nylon min. 3’000 mm
  • Innenzelt: GorLyn Ultra Lite 10D siliconized Ripstop 6.6 Nylon min. 3’000 mm
  • Boden: 20D Ripstop nylon with min. 10’000 mm TPU laminate
  • Gestänge: resistant single pole DAC NSL 8.5 mm featuring eco-friendly anodizing

Angaben vom Hersteller:

Das Pio Pio Solo von Nigor ist ein ultraleichtes 1-Personenzelt mit großer Liegefläche und einer angenehmer Innenhöhe von 105 cm bietet  auch größeren Personen ausreichend Platz. Alle verwendeten Materialien wie Außenzelt, Innenzelt und Gestänge sind konsequent auf leicht getrimmt, dennoch ist es besonders zug- und reißfest. Eine dreifache Silikonbeschichtung sorgt für dauerhaften und zuverlässigen Schutz vor eindringendem Wasser, ohne dadurch die Reißfestigkeit oder das Gewicht des Gewebes zu beeinträchtigen, was bei herkömmliche PU-Beschichtungen der Fall sein kann. Der Aufbau geht ist durch die 1-Stangen Konstruktion  besonders schnell und unkompliziert vonstatten, damit ist das Pio Pio Solo ist es das ideale Einpersonenzelt  für weite Wanderungen  und zum Ultraleichtrekking.

  • atmungsaktives Innenzelt aus Mesh
  • Badenwannenboden mit getapten Nähten
  • zwei Innentaschen
  • kompaktes Packmaß

Praxistest Nigor PioPio Solo

Wie Weihnachten, mein neues Zelt ist angekommen. Wirklich? In dem kleinen Karton? Schnell ist es ausgepackt, das «glibbrige» Tuch scheint noch feiner als mein bisheriges von Exped. Raus in den Garten und gleich mal ein erster, dreitägiger Test bei Regen. Richtig aufgestellt hält dasNigor PioPio Solo dank gutem Abstand von Innen- und Aussenzelt locker durch. Auch die Nähte scheinen gut abgedichtet. Nachspannen ist kaum nötig. Alles passt, es folgt der Einsatz im Gelände.

Da der Boden doch sehr dünn ist, empfiehlt sich, ausser auf Gras, das (optionale) Footprint mitzunehmen. Es ist wesentlich robuster, aber wiegt halt auch einiges. Dass der Platz gut gewählt werden soll, ist beim schmalen Tunnel klar. Schnell anders liegen oder, wie ein Kuppelzelt umstellen, ist nicht!

Zuerst wird bei Nigor PioPio Solo das Innenzelt mit drei mitgelieferten V-Erdnägeln am Boden fixiert. Gut: die Nägel sind rot eloxiert, so verschwinden sie weniger. Schlecht: da man sie eigentlich vom Profil her falsch rum einstecken muss, bieten sie recht wenig Halt, siehe Fotos. Sturmsicher wäre anders … Die Alustange wird mit Kunstoffclips fixiert über das Innenzelt gebogen, schon steht ein Insekten-dichtes Häuschen mit viel Aussicht, da die Seitenwände in Mesh ausgeführt sind. Grad bei schönem Wetter eine gute Alternative!

Das Aussenzelt wird anschliessend darübergezogen, auf die drei kleinen Distanzstangen gesteckt, ans Gestänge geklettet, an den gleichen drei Erdnägeln befestigt und dort über Schnallen stramm gezurrt. Noch drei Erdnägel zum Abspannen – fertig. Zwei weitere vorhandene Abspannleinen braucht es ohne Wind nicht, ansonsten dringend empfohlen.

Wohnkomfort: Das Nigor PioPio Solo bietet ausreichend Platz zum Sitzen und ist überraschend bequem zum Liegen. Auch unruhige Schläfer stossen nicht ständig an. Kochen sowohl im Inneren als auch in der diskreten Apsis kann man hingegen vergessen. Es ist zu eng, zu gefährlich.

Kondenswasser ist dank zwei abgedeckten Öffnungen im Aussenzelt kein Problem. Auch am Morgen ist das Nigor PioPio Solo sehr schnell trocken. Als störend empfand ich die absolut unzureichende Möglichkeit, Innen- und/oder Aussenzeltöffnung im offenen Zustand zu fixieren. So hängen sie ständig wieder unten, siehe Fotos. Auch eine kleine Innentasche (Brillenträger) oder Aufhängungspunkte im Inneren sucht man leider vergeblich. Ja, manchmal sind es kleine Dinge, mit geringem Aufwand wäre da noch einiges zu machen. Ob der Designer je im Nigor PioPio Solo selber übernachtet hat?

Das Zusammenpacken des Nigor PioPio Solo geht schnell von der Hand, schön falten kann man das Material sowieso nicht.

Es fällt auf, dass bei der Konstruktion der Alustange zu wenig Wert auf Perfektion gelegt wurde: etwas cleverer gebaut wäre das Gesamtpaket deutlich kleiner geworden, siehe Fotos. Trotzdem, das Nigor PioPio Solo findet in jedem Rucksack seinen Platz!

Insgesamt ist das Nigor PioPio Solo sehr gut verarbeitet. Die verwendeten Materialien sind extrem hochwertig – es gibt wenige Hersteller auf dem Markt, die dreifach beschichtetes Gewebe benutzen und solch hohe Wassersäulen bei dem niedrigen Gewicht bieten! Hier ist das Nigor PioPio Solo Spitzenklasse.

Preis

Das Nigor PioPio Solo kostet 399.95 €, der dazu passende Footprint (Zeltunterlage) 49.95 €.

Händlersuche/Store-Locator

Links

Hersteller Nigor

Auskunft und Vertrieb über Nigor net B.V.

ÜBER DEN AUTOR

Stefan Hollenstein

Stefan Hollenstein testet für ich-liebe-berge.ch – mit Bruder und Schwester wuchs er in einer naturverbundenen Familie in Chur auf. Von klein auf in den Bergen unterwegs, der Vater eher botanisch, die Mutter eher alpin interessiert, bald schon aktiv in der JO-Rätia des SAC. Rasch wurden die Touren schwieriger und extremer – Sportklettern, Skitouren, Mixed … Und dann immer mehr das Umdenken, die Einsicht, dass  «schwieriger» nicht automatisch «schöner» bedeutet. Parallel dazu die Gleitschirm-Ausbildung, und die liess ihn nicht mehr los. Schon 1992 erwarb er Doppelsitzer- und Fluglehrer-Brevet, seit 1994 leitet er das Flugcenter Grischa, zuerst in Davos, Klosters und heute in Fanas. Draussen sein, Berge und Sonne geniessen, die Passion wurde mit dem Beruf verbunden. Nach wie vor ist er sehr viel zu Fuss unterwegs, sei dies beim Trailrunning, bei mehrtägigen Speedhike- Biwak- und Trekkingtouren im In- und Ausland, gerne natürlich mit der leichtesten Gleitschirmausrüstung um sich die Abstiege zu ersparen … Ob zu Fuss oder in der Luft, eine optimale Ausrüstung ist ihm wichtig. Priorität haben dabei ganz klar die Funktionalität und die Qualität, Optik und Label sind eher weniger entscheidend.

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2 Kommentare zu „Test Nigor PioPio Solo“

  1. Ich hätte da eine Frage bezüglich des von euch getesteten 1 Mann Zelt Nigor PioPio Solo. Ich denk ihr habt da schon einige Erfahrungen. Würd mich riesig freuen über eine Antwort.

    1. Ist es zwingend notwendig die Nähte des Zeltes mit Nahtdichter zu verdichten oder ist auch ohne regelmässigem “schmieren” eine Wasserdichte gewährleistet? (in der Produktbeschreibung wird Nahtdichter für die Nähte empfohlen)
    2. Ihr schreibt bei eurem Test, das Zelt sei eher nicht so Sturmsicher. Würden andere Heringe eine Verbesserung bewirken oder spielen noch die Höhe des Zeltes (nicht so Windschnittig) eine Rolle?
    Die Heeringe könnte man ja selbst noch kaufen um bessere Verankerung zu gewährleisten.
    3. Ich werde im 2016 den PCT in den USA wandern. Dort wird schon mal steiniger Untergrund vorhanden sein. Ich möchte aber möglichst wenig mitnehmen. Wäre es eurer Meinung nach möglich, das Zelt ohne der Schutzmatte darunter zu verwenden? Oder ist der Zeltboden extrem anfällig? (zur Not gibt es ja noch ein Reparatur Set denke ich?)

    Ich hab mir das Zelt heute bestellt und wollt mich schon einmal über Allfällige Zusatzvorkehrungen informieren. 🙂

    Vielen Dank schon im Voraus für eine Antwort und Liebe Grüsse, Mani

  2. Hallo Mani
    1. Nähte: So wie ich das Zelt bis jetzt gebraucht habe, habe ich keine Probleme, auch nach 2-3 Tagen festgestellt. Obwohl nicht mit Tape versiegelt, erschienen mir die Nähte gut verarbeitet. Denke aber, dass sie bei sehr häufigem Gebrauch/Wind etwas “ausleiern” werden und dann eine Nachbehandlung durchaus Sinn machen könnte. Aber richtig nass sollte es auch ohne nicht werden!
    2.Sturmsicherheit: Nimm sicher ein paar längere Häringe mit, da lohnt sich ein paar Gramm mehr, vor allem für die Längsspannung! Das Problem vom Winddruck ergibt sich aus der 1-Stangen-Konstruktion , da werden Innen- und Aussenzelt halt einfach eher zusammengedrückt als bei Mehrstangen-konzepten, zudem deren Abstand recht klein gehalten wurden. Längs im Wind und gut zusätzlich abgespannt sollte es aber schon am Ort bleiben, würde es aber nicht zBsp für Patagonien empfehlen:-)
    3. Zeltboden: Natürlich, es ist ein sehr leichtes Zelt und somit Gewicht gespart wo immer es ging. Somit ist auch der Boden von der Haptik her sehr dünn geraten. Nigor verwendet aber sehr hochwertiges Material und dürfte so ähnliches einstecken wie ein billiges Zelt mit gefühlsmässig dickem Boden. Auf reinem Fels würde ich davon abraten, aber da kann man es ja eh nicht aufstellen, da es ohne Erdnägel nicht steht… Und ein bisschen Rep-Material (8-tung, muss auf Silikonbeschichtung haften, vorher ausprobieren!!) musst Du sowieso mitnehmen.
    Ich “kenne” den PCT leider nur von Berichten, denke, da dürfte die Möglichkeit, dieses Zelt meistens an “vernünftigen” Orten aufzustellen gut gegeben sein. Der Wunsch, bei der Distanz möglichst wenig Gewicht da mitzutragen, ist auch mehr als verständlich. Somit meine ich, dass Du eine gute Wahl getroffen hast, Einfach der Platz zum Kochen indoor, der fehlt, sonst fackelst Du das Teil früher oder später ab:-)
    Viel Spass und Erfolg weiterhin beim Planen und vor allem dann bei der Durchführung – das ist ein Projekt, das bei mir auch schon länger im Kopf arbeitet, mal schauen…..

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