Optimus Polaris Optifuel Test

Optimus Polaris Optifuel Test
6.3 / 10 Bewertung
PRO
  • klein, handlich, trotzdem robust
  • einfache Bedienung
  • multifunktionell
  • standfest
  • ausdauernd
  • gut vorwärmbar
  • sauber
CONTRA
  • eher teuer
  • sperriger Regler
  • längere Kochzeit als angegeben
  • eher laut
  • Angabe Flaschenvolumen
Testurteil
Wer einen universellen Brenner sucht, verschiedene Brennstoffe nutzen will und sich trotzdem nicht mit Düsenwechsel belasten möchte, ist beim Optimus Polaris Optifuel genau richtig. Es ist zwar weder der leichteste, der kleinste oder der günstigste Kocher, aber dafür erhält man einen treuen, funktionellen Begleiter, der in der Summe eben dann doch ganz oben auf dem Treppchen stehen darf. Mich hat der Polaris Optifuel überzeugt und meinen bisherigen Benziner in Rente geschickt.
Funktion9
Qualität/Verarbeitung7
Gewicht/Packmass5.5
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung5

Fakten

Optimus Polaris Optifuel + 0.4L Brennstoff-Flasche, Artikelnummer Nr. 8019408

  • Gewicht nachgewogen: Kocher mit Schlauch und Anschluss 328 g, Pumpe separat 144 g, Brennstoffflasche mit Deckel 112 g (475 g mit Pumpe ohne Flasche laut Hersteller)
  • Material: Stahl, Messing, Alu
  • Grösse: 140 x 80 x Ø 65 mm
  • Im Lieferumfang enthalten: Kocher, Pumpe, 0,4 l Brennstoff-Flasche, Multitool, Hitzereflektor, verstellbarer Windschutz, Packtasche

Angaben vom Hersteller:

One Jet – any Fuel: Mit dem Optimus Polaris Optifuel macht das Kochen im Freien noch mehr Spass. Das Multitalent mit nur einer Düse für verschiedene Brennstoffe wie Gas, Reinbenzin, Petroleum, Diesel oder Kerosin bietet unterwegs maximale Flexibilität bei bester Kocherleistung. Die Handhabung könnte einfacher nicht sein, da die Düse nicht gewechselt werden muss. Die magnetische Reinigungsnadel erlaubt selbst während des Kochens eine schnelle Reinigung der Düse.

Der schnell zündende Brenner verkürzt die Vorwärmzeit und die robuste Aluminiumpumpe ist sicher und zuverlässig in der Nutzung dank ihrer integrierten Entlüftungsfunktion. Beim Betrieb des Kochers mit Gas wählen Sie zwischen Brennsparmodus und 4-Saison-Modus für erhöhte Kocherleistung, z. B. bei tiefen Temperaturen. Dazu werden die integrierten Standfüsse einfach ausgeklappt und die Gaskartusche umgedreht. Inklusive 0,4 Liter Brennstoff-Flasche.

  • Brenndauer: bis zu 105 min bei voller Leistung (230 g Gaskartusche), bis zu 100 min bei voller Leistung (400 ml Brennstoff)
  • Brennstoff: Reinbenzin, Petroleum, Diesel und Kerosin
  • Gas: Butan, Isobutan, Propan
  • Kochzeit: nur 4 min/l (Gaskartusche), nur 3,4 min/l (Reinbenzin), je nach Klima etc.
  • Leistung: Reinbenzin: 4200 Watt, 14340 BTU, Gaskartusche: 3300 Watt, 11267 BTU
  • langlebige Flipstop-Aluminium-Pumpe mit Entlüftungsfunktion für mehr Sicherheit und Komfort
  • patentierter, schnell zündender Brenner verkürzt Vorwärmzeit und senkt Brennstoffverbrauch
  • integrierter 4-Saisonmodus im Gasbetrieb
  • Made in Taiwan
  • Garantie 2 Jahre

Praxistest Optimus Polaris Optifuel

Gas oder Benzin – eine Glaubensfrage? Jetzt muss man sich nicht mehr beim Kauf des Kochers entscheiden, sondern erst beim Gebrauch: Beim Mehrstoffkocher Optimus Polaris Optifuel kann mit einem einfachen Wechsel von Brennstoffflasche auf Gaskartusche gewechselt werden, das lästige Düsenwechseln entfällt. Reinbenzin geht klar, aber auch Petrol, Diesel, Kerosin etc. kann verbrannt werden. Da sollte sich weltweit ja dann doch immer was finden lassen!

Die schwedische Firma Optimus (gehört zur Schweizer Katadyn Gruppe) fertigt Brenner seit 1899 und sieht sich mittlerweile als Nummer 1 auf dem Markt. Der Ausrüster der schwedischen Armee lässt diese Erfahrung in den neuen Polaris Optifuel einfliessen und gewinnt prompt den ISPO Award 2015 für den besten Outdoor Kocher.

Beim Auspacken der kleinen Schachtel und kurzen Lesen der Bedienungsanleitung erkennt man schnell, dass so ein High-tech-Produkt halt etwas mehr Verständnis braucht, als ein einfacher Campinggaz-Kocher. Wer schon mit Benzin gekocht hat, kennt die Eigenheiten: undichte Dichtungen, unangenehmer Geruch, gefährliche Stichflammen beim diffizilen Vorwärmen, anfällige Pumpen und Ventile. Alles Gründe, die einem den Benzinkocher verleiden können. ABER: Die Effizienz überwiegt diese Nachteile halt meistens. Und man weiss immer, wie viel Brennstoff noch da ist und schleppt nicht noch volle und leere Gaskartuschen mit sich rum. Für mich sind das wichtigere Kriterien. Und jetzt teste ich mal den, der beides kann: den Mehrstoffkocher Optimus Polaris Optifuel.

Im Lieferumfang des Optimus Polaris Optifuel enthalten, sind der Brenner mit Anschlussschlauch, eine Brennstoffflasche mit Deckel, die Brennstoffpumpe, das magnetische Multitool, ein Windschutz, Schmierfett und ein Beutel zum Verstauen. 

Schnell sind die Teile zusammengeschraubt, die Flasche gefüllt, alles in die richtige Position gebracht und die Brennstoffpumpe unter Druck gesetzt. Ventil auf «on» und die Zufuhr kurz öffnen und gleich wieder schliessen. Dadurch tritt ein wenig Benzin in die Glaswolle unter dem Brenner. Gefahrlos anzünden, bevor die Flamme ausgeht, die Zufuhr wieder ein bisschen öffnen und spielen, bis in kurzer Zeit der Brenner richtig losröhrt. Bis man weiss, wie es geht ist es von grossem Vorteil, einen Benzinbrenner nicht im Zelt ausprobieren zu müssen, sonst steht das dann ganz schnell in Flammen!

Nach 2- bis 3-mal wird das ganze zur Routine, beim Optimus Polaris Optifuel macht es mir sogar richtig Spass, da alles einwandfrei funktioniert und wirklich nur kurze Zeit in Anspruch nimmt. Wenn der Brenner dann wummernd heizt tönt dies zwar etwas unregelmässig, aber er geht auch bei gröberen Windstössen nicht aus. Die Lautstärke könnte allerdings empfindliche Personen stören. Im Gegensatz zum Hersteller erreichte ich eine Dauerbrennzeit bei voller Leistung mit Bleifrei 95 von stolzen 140 Min. (statt 100). Dafür erreichte ich so die Kochzeiten von 4 Minuten/Liter bei weitem nicht. Bei 15-grädigem Wasser und derselben Aussentemperatur werkelt meiner ganze 9 Minuten?

Interessant auch die Füllangabe der Brennstoffflasche. Gemäss Hersteller, Werbung und Schachtel soll sie 400 ml fassen. Sie kann aber nur mit maximal 250 ml gefüllt werden?

Detailinspektion des Optimus Polaris Optifuel: Der kompakte Brenner aus Stahl besitzt drei Ausschwenkbeine, die gleichzeitig für eine gute Standfestigkeit bei tiefem Schwerpunkt sorgen und auch als Pfannenauflage dienen. Sie schnappen zuverlässig ein und aus, überhaupt wirkt dass Agregat wertig und langlebig. Der Regler ist ein- und ausklappbar, leider aber auch im eingeklappten Zustand doch etwas störend zu lange, schade.

Dafür ist seine Funktion gut, auch im Benzinbetrieb ist ein Regeln der Flamme gut möglich, wenn auch nicht ganz so einfach wie beim Gasbetrieb. Unter der Düse sitzt ein Glasfaser-Pad für die Vorwärmefunktion. Im Inneren sorgt eine magnetische Reinigungsnadel in Verbindung mit dem Multitool dafür, dass der Brenner sogar im Betrieb gewartet werden kann, toll!

Der mitgelieferte Windschutz besteht aus einer zusammengefalteten Alu-Manschette. Funktionell, aber optisch kein Brüller.

Lässt man den Optimus Polaris Optifuel mit umgekehrter Flasche gemäss Manual ausbrennen, gelingt auch die Demontage zum Transport schnell und sauber. Optimus hat somit meiner Meinung nach viele Nachteile des Benzinbrenners auf ein Minimum reduziert und macht ihn jedem zugänglich. Der Betrieb mit Gaskartusche ist denkbar einfach: einfach anschrauben und los geht’s. Für mehr Leistung (Winter) kann man die Gaskartusche auf den Kopf stellen, die Halterung ist am Anschluss vorbereitet. Kleiner Kritikpunkt: In die Packtasche passen Brennstoffflasche mit montierter Pumpe und Brenner nicht rein. Und der Brenner passt leider dank dem langen Regler nicht in einen 1-Liter-Topf, aber damit kann ich leben.

Preis

Der Optimus Polaris Optifuel kostet 289 CHF.

Händlersuche/Storefinder

Links

Hersteller Optimus

Auskunft und Vertrieb in der Schweiz über Katadyn Produkte AG

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ÜBER DEN AUTOR

Stefan Hollenstein

Stefan Hollenstein testet für ich-liebe-berge.ch – mit Bruder und Schwester wuchs er in einer naturverbundenen Familie in Chur auf. Von klein auf in den Bergen unterwegs, der Vater eher botanisch, die Mutter eher alpin interessiert, bald schon aktiv in der JO-Rätia des SAC. Rasch wurden die Touren schwieriger und extremer – Sportklettern, Skitouren, Mixed … Und dann immer mehr das Umdenken, die Einsicht, dass  «schwieriger» nicht automatisch «schöner» bedeutet. Parallel dazu die Gleitschirm-Ausbildung, und die liess ihn nicht mehr los. Schon 1992 erwarb er Doppelsitzer- und Fluglehrer-Brevet, seit 1994 leitet er das Flugcenter Grischa, zuerst in Davos, Klosters und heute in Fanas. Draussen sein, Berge und Sonne geniessen, die Passion wurde mit dem Beruf verbunden. Nach wie vor ist er sehr viel zu Fuss unterwegs, sei dies beim Trailrunning, bei mehrtägigen Speedhike- Biwak- und Trekkingtouren im In- und Ausland, gerne natürlich mit der leichtesten Gleitschirmausrüstung um sich die Abstiege zu ersparen … Ob zu Fuss oder in der Luft, eine optimale Ausrüstung ist ihm wichtig. Priorität haben dabei ganz klar die Funktionalität und die Qualität, Optik und Label sind eher weniger entscheidend.

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