Test Osprey Kode 42

Test Osprey Kode 42
6 / 10 Bewertung
PRO
  • sehr umfangreiche Ausstattung (Sicherheitsfach vorne, Taschen am Hüftgurt, isolierte Trinksystem-Vorbereitung, Helmbefestigung)
  • perfekt für Snowboardtouren, gute Halterung für Snowboard
  • Zugriff auch am Rücken
CONTRA
  • nichts für Puristen oder Spartaner, hohes Gewicht
  • keine bzw. zu unklare Anleitung
  • durchgehende Kompressionriemen umständlich
  • fehlende Stockbefestigung
  • umständliche Rückenöffnung
Testurteil

Der Osprey Kode 42 ist der richtige Rucksack für Wintertouren. Am besten gefiel er in Zusammenarbeit mit einem Snowboard. Der Rucksack ist komfortabel ausgestattet und sehr bequem zu tragen.

Funktion6.8
Qualität/Verarbeitung7
Gewicht/Packmass5
Umwelt/Nachhaltigkeit5
Preis-Leistung6

Fakten

Osprey Kode 42, Farbe: black, Grösse: M/L, Artikelnummer: 036642 550

  • Gewicht: 1812 g nachgewogen (1670 g laut Hersteller bei Grösse M/L)
  • Volumen: 42 l

Angaben vom Hersteller:

Der Kode 42 ist der große Schneebruder des Kodes 22 & 32. Entworfen mit Hüttentouren und Ski-Mountaineering im Sinne; dieser Kerl meint es ernst! Unter dem Deckel befindet sich ein Riemen zur Befestigung deiner Seile. Unter diesem wird deine Ausrüstung in separaten, schnell zugänglichen Fächern verstaut. Nasse Ausrüstung – Schaufel und Griff, Sonde und Ski Skins.

  • Materialien: 420D HD Nylon, 420D Hex Rip Nylon
  • Kommpressions-geformte Rückenplatte mit schneeabweisenden Eigenschaften
  • internes Trinkblasenfach
  • isolierte Schlauchführung im Schultergurt
  • Brustgurtschnalle mit Signalpfeife
  • handschuhfreundliche Schnallen
  • Zugang zum Hauptfach über die Rückenplatte
  • Brillenfach
  • integrierte Ski-/Kletterhelmbefestigung
  • schneller Zugriff zum Sicherheitsausrüstungsfach mit Schaufelgriff und Sonde
  • PU Textur an der Vorderseite schützt vor Abrieb
  • diagonale und seitliche Skihalterung
  • seitliche Kompressionsriemen 
  • eine Eisaxtschlaufe
  • Seiltragesystem unter dem Deckel
  • vertikale und horizentale Snowboardhalterung an der Rückenplatte

Praxistest Osprey Kode 42

Den Osprey Kode 42 testete ich auf zahlreichen Skitouren und auch mit Schneeschuhen. Meine Freundin hat dieselbe Rückenlänge und sie testete ihn zudem auf Snowboardtouren.

Der Osprey Kode ist durch und durch ein Winterrucksack. Und selbst hier macht die Spezialisierung nicht halt. Ich denke, dass der Rucksack sich ideal eignet für Touren mit dem Snowboard. Für Skitouren ist er okay. Für Schneeschuhtouren weniger. Aber der Reihe nach.

Der Kode 42 hat eine sehr umfangreiche Ausstattung. Sei es das Sicherheitsfach auf der Vorderseite, in dem Sonde und Schaufel gut aufbewahrt sind und bei Nichtgebraucht auch das LVS seinen Platz findet. Sei es die Vorbereitung für ein Trinksystem inklusive der isolierten Schlauchführung im Schultergurt, die gut funktioniert. (Ein Fleecefach für die Skibrille, wie der Hersteller schreibt, hatte unser Testmodell übrigens nicht, aber sehr wohl ein Fach für die Brille.) Dazu kommen Hüftgurttaschen, Seilbefestigung, Pickelhalterung etc.

Diese umfangreiche Ausstattung mag bequem sein, mir persönlich ist sie viel zu viel. Denn all das geht auf Kosten des Gewichts und das ist mit über 1800 Gramm mir zu hoch. Ganz anders urteilte meine Freundin, die es sehr zu schätzen wusste, dass beim Osprey Kode alles seinen Platz hat. Zudem muss man sagen, dass sich der Rucksack ausgezeichnet tragen lässt, auch mit hohem Gewicht bis 18 Kilogramm.

Auch für Ihr Snowboard ist der Rucksack ideal. Man kann es quer am Rücken und vor allem auch hoch auf der Front sehr gut befestigen. Dabei lässt es sich durch die beiden Kompressionsriemen, die durchgehend sind, sehr gut fixieren. Die Komprimierung führt dazu, dass das Board so nahe wie möglich am Körper sitzt. In dieser Grösse (Rucksack für Mehrtagestouren), mit dem Komfort (Öffnung am Rücken, der den Zugriff mit aufgeschnalltem Board trotzdem ermöglicht) und mit diesem sehr guten Tragesystem muss man erstmal einen vergleichbar guten Rucksack finden. Der Osprey Kode 42 setzt hier Standards!

Was für sie und ihr Snowboard aber ideal ist, war für mich bei Skitouren nur noch mittelgut. Die Ski lassen sich seitlich gut befestigen, diagonal halbwegs (oben sind sie schlecht fixiert). Schneeschuhe wiederum kann man zwar frontal auf den Rucksack schnallen, aber die durchgehenden Kompressionsriemen empfand ich dann als sehr störend. Man kann nicht die Schneeschuhe einfach auf der Front befestigen, ohne gleichzeitig den gesamten Rucksack eng zu komprimieren. Möchte man nun zum Beispiel in beladenen Zustand eine Jacke in den Rucksack stopfen, ist das nicht möglich. Es ist ja kein Platz mehr, da der Rucksack komprimiert ist. In diesem Fall muss man erst beide Kompressionsriemen lösen und riskiert, dass die Schneeschuhe oder sonstwas rausfallen. Mich nervte das sehr.

Beliess ich die Kompression und öffnete dann den Rucksack über den Rücken, ploppte mir die Ausrüstung entgegen. Gleichzeitig lockerte sich die Kompression vorne, weil er nicht mehr voll beladen war/zu wenig Widerstand da war. Und so weiter.

So oder so würde ich eine Lösung bevorzugen, bei der die seitliche und frontale Fixierung/Kompression getrennt voneinander sind.

Bei der Öffnung am Rücken muss man jeweils die beiden Gurte für den Lastenausgleich/Abstand zum Rücken lösen. Auch hier fragte ich mich, wieso das so umständlich konsturiert wurde. Wieso wurde die Öffnung nicht einfach auf die Rückenplatte darunter versetzt? Komisch eigentlich, dass Osprey hier so etwas Unpraktisches konsturiert, untypisch.

Verbesserungswürdig ist in jedem Fall die Befestigungsmöglichkeit für Stöcke. Für Touren mit Snowboard ein Muss. Sie fehlen dem Osprey Kode 42 vollkommen, leider.

Das klingt zwar nicht durchweg positiv, aber das Testergebnis ist sicherlich gespalten. Wer, wie meine Freundin, einen komfortablen Mehrtagesrucksack für Snowboardtouren sucht, wird mit dem Osprey Kode 42 sehr glücklich! Alle anderen sollten sich den Rucksack jedoch ganz genau ansehen und überlegen, ob er den Anforderungen gerecht wird.

Preis

Bei Bächli Bergsport erhältlich für 175 CHF.

Händlersuche Schweiz/Storefinder

Links

Hersteller Osprey

Auskunft und Vertrieb in der Schweiz über New Rock Sport

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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