Störsignale LVS – Interferenzen

Störsignale LVS Interferenzen

Störsignale LVS: UIAA Richtlinien für Sicherheit auf Skitouren

Die UIAA und ihre Rolle im Bergsport

Die UIAA, bekannt als Internationale Union der Alpinismusvereinigungen, ist eine führende Organisation im Bereich Bergsport und Alpinismus. Sie setzt sich für Sicherheit, Naturschutz und die Förderung junger Bergsteiger ein. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Definition von Sicherheitsnormen für Bergsportausrüstung.

Elektromagnetische Interferenzen bei LVS-Geräten

Auf Skitouren, beim Freeriden oder Schneeschuhtouren sind heute mehr und mehr technische Geräte dabei. Smartphones und GPS sind auf Touren kaum mehr wegzudenken. Diese können sich aber gegenseitig in der Funktion stören. Störsignale LVS: In diesem Beitrag stehen elektromagnetische Störungen bei LVS-Geräten im Fokus.

Die UIAA betont, dass solche Störquellen die Funktionalität von LVS-Geräten erheblich beeinträchtigen können.

Störsignale LVS: Was sind alles Störquellen?

Störquellen, die die Funktion von LVS-Geräten beeinträchtigen können, umfassen elektronische Geräte wie Smartphones und GPS, metallische Gegenstände, metallische Folien (zum Beispiel wärmeerhaltende Rettungsdecken), Magnete sowie Heizelemente, wie sie in beheizbarer Kleidung oder Ausrüstung vorkommen.

Störsignale LVS: Was sind Interferenzen?

Störsignale LVS: Interferenzen beziehen sich auf Störungen, die die Effektivität dieser Geräte in der Lawinenrettung beeinträchtigen. Sie treten auf, wenn andere elektronische Geräte wie Smartphones, GPS-Geräte oder Kameras in der Nähe sind. Diese Geräte können elektromagnetische Felder erzeugen, die die Signale der LVS-Geräte stören. Dadurch kann die Genauigkeit bei der Ortung von Verschütteten reduziert werden, was im Ernstfall fatale Folgen haben kann. Um solche Interferenzen zu minimieren, ist es wichtig, einen angemessenen Abstand zwischen LVS-Geräten und anderen elektronischen Geräten einzuhalten.

Störsignale LVS: Richtlinien im Sendemodus (SEND)

  • Halte einen Sicherheitsabstand von min. 20 cm zu potenziellen Störquellen.
  • Bewahre Smartphone/Handy in einer Tasche auf, die dem LVS-Gerät gegenüberliegt, um zu vermeiden, dass die Geräte im Falle einer Lawine nahe beieinander liegen und so das Sendesignal abgeschirmt wird.
  • Vermeide es, Smartphone/Handy oder Action-Kamera in der Jackentasche zu tragen, während du das LVS-Gerät am Körper befestigt hast, um Störsignale LVS / Interferenzen zu verhindern.

Empfehlungen im Suchmodus (SEARCH), um Störsignale LVS zu minimieren

Im Suchmodus (SEARCH) von LVS-Geräten sollten nur wirklich notwendige Geräte eingeschaltet bleiben. Die suchende Person muss alle Geräte ausschalten und Heizhandschuhe ablegen, um Störsignale LVS / Störungen zu minimieren.

Andere Retter, die nicht aktiv suchen, sollten einen Abstand von mehr als 10 Metern zu ihren eingeschalteten Geräten einhalten, um die Effizienz des Suchprozesses zu gewährleisten.

Dazu sind im Suchmodus (SEARCH) folgende Vorsichtsmassnahmen zu beachten:

  1. Alle elektronischen Geräte ausschalten (OFF, Flugmodus reicht nicht), einschliesslich Heizhandschuhe, Heizsocken und -schuhe.
  2. Uhren oder Armbänder mit elektronischen Displays oder Funktionen ablegen oder das LVS-Gerät in der entgegengesetzten Hand halten.
  3. Halte einen Mindestabstand von 50 cm zu Geräten, die für die Durchführung der Suche zwingend erforderlich sind, z.B: einer Stirnlampe für eine Suche in der Nacht/bei Dunkelheit.
  4. Mindestens 10 Meter Abstand zu aktiven Kommunikationsgeräten (z.B. laufendes Mobiltelefon, Funk- oder Satellitenkommunikationsgerät) einhalten.
  5. Elektrische Airbagsysteme können ebenfalls Störungen verursachen! Die Suche muss in einem solchen Fall möglicherweise ohne elektrischen Airbag durchgeführt werden.
  6. Halte ebenso mindestens 10 Meter Abstand zu einem Schneemobil mit laufendem Motor.
  7. Bei Kameradenrettung in der Gruppe nicht benötigte elektronische Geräte an Personen übergeben, die nicht aktiv suchen.

Bewusstsein für Störquellen

Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Problematik der elektromagnetischen Störungen zu schärfen und in der Gruppe über mögliche Störquellen und deren Management zu sprechen.

Störquellen und deren Auswirkungen

  • Auswirkungen passiver Interferenzen auf SEND und SEARCH: Metallteile und Geräte mit Metallgehäusen, -folien und -drahtgeflechten, sowie Magnete. Empfohlen wird ein Abstand von mehr als 20 cm von diesen Objekten.
  • Auswirkungen aktiver Interferenzen auf SEARCH: Jegliche Geräte, die elektrische Energie verbrauchen. Hier gilt es, die Regeln im Suchmodus zu befolgen, um die Suchreichweite nicht zu reduzieren und Falschmeldungen (“Falsch-Positive”) zu vermeiden.

Konsequenzen von Interferenzen (Störsignale LVS)

  • Fehlinformationen über Entfernung und Richtung, was zu “Falsch-Positiven” führen kann.
  • Reduzierte Reichweite des LVS-Geräts.

Erkennung von gestörten Signalen im Suchmodus (SEARCH)

Die korrekte Erkennung von Signalen bei der Verwendung von LVS-Geräten, insbesondere in stark gestörten Umgebungen, erfordert den Einsatz des Analogmodus. In diesem Modus kann man echte Signale von Verschütteten durch folgende Merkmale identifizieren:

  1. Signal eines Verschütteten: Ein regelmässiger, analoger Ton, der etwa jede Sekunde ertönt, begleitet von einer konstanten Anzeige von Entfernung oder Richtung.
  2. Falsch-Positive Signale: Eine Anzeige von Entfernung und Richtung ist vorhanden, jedoch ohne regelmässige Analogtöne oder nur mit unregelmässigen Tönen.

Diese Unterscheidung ist entscheidend, um effizient zwischen echten Notfallsignalen und irreführenden Signalen zu differenzieren.

Suchstrategien (SEARCH) bei starken Interferenzen

  • Anpassung der Suchstreifenbreite gemäss den Anweisungen des LVS-Geräts.
  • Gibt das LVS nichts an, verringere die Suchstreifenbreite um die Hälfte.
  • Verwende im Extremfall die Suche per Mikrosuchstreifen und suche im Analogtonmodus.
Mikrosuchstreifen (MSS)

Die Methode der Mikrosuchstreifen (MSS) ist eine spezielle Technik bei der Suche nach Lawinenopfern und wird vor allem eingesetzt, wenn mehrere Personen verschüttet sind und nahe beieinander liegen. Die Breite dieser parallelen Suchstreifen variiert zwischen 2 und 5 Metern, abhängig davon, wie viele Verschüttete es gibt und wie nahe sie beieinander liegen. Die Suche mit Mikrosuchstreifen endet an den Seiten, sobald die Anzeige oder Lautstärke des LVS-Geräts einen Wert von über 10 erreicht.

Suchen in stark gestörter Umgebung

Zu Beginn kehrt man in die Richtung zurück, aus der man gekommen ist, bis die Distanzanzeige des LVS-Geräts 10 anzeigt oder die Lautstärke-Stufe 10 beträgt. Ab diesem Punkt sollte die Richtungsanzeige des LVS-Geräts ignoriert werden. Die Mikrosuchstreifen werden dann rechtwinklig zur ursprünglichen Suchrichtung angelegt, wobei das Gerät konstant in der gleichen Ausrichtung gehalten wird. Bei jedem minimalen Distanzwert auf dem Suchmuster ist eine Überprüfung durch Auskreuzen erforderlich, um Verschüttete zu lokalisieren. Die Suche wird dann an der Stelle fortgesetzt, an der das Suchmuster verlassen wurde. Diese Methode wird so lange fortgeführt, bis auf einem kompletten Mikrosuchstreifen die Anzeige durchgehend über 10 liegt.

Forschung und Weiterentwicklung

Die UIAA-Arbeitsgruppe arbeitet kontinuierlich daran, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben und die Empfehlungen zu aktualisieren. Es ist wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein und die persönliche Ausrüstung entsprechend anzupassen.

Beachte die detaillierten Empfehlungen in PDF-Form in den folgenden Sprachen:

Quelle Störsignale LVS und weitere Informationen: UIAA Sicherheitsseite.


Nachdem wir uns mit den UIAA-Richtlinien und den Herausforderungen elektromagnetischer Interferenzen bei LVS-Geräten auseinandergesetzt haben, ist es interessant, einen Blick auf die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich zu werfen. Ein vielversprechendes Beispiel ist das neue LVS-Gerät Pieps Pro IPS, das für den Winter 2023/2024 vorgestellt wurde.

Pieps Pro IPS: Innovation in der Lawinenrettung

Das Pieps Pro IPS ist eine bemerkenswerte Innovation, die darauf abzielt, Interferenzen zu reduzieren und die Effizienz in der Lawinenrettung zu verbessern. Mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet, bietet dieses Gerät verbesserte Funktionen zur Minimierung der Auswirkungen elektromagnetischer Störungen, die durch moderne elektronische Geräte verursacht werden. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Sicherheit von Skitouren und anderen Winteraktivitäten dar, indem es die Zuverlässigkeit der LVS-Geräte in kritischen Situationen erhöht.

Mehr Informationen zum Pieps Pro IPS und seinen fortschrittlichen Funktionen findest Du in einem detaillierten Artikel PIEPS PRO IPS – das neue LVS-Gerät Winter 2023/2024 hier.

Die ständige Weiterentwicklung und Verbesserung von Lawinenrettungsgeräten wie dem Pieps Pro IPS zeigt, wie wichtig es ist, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und die persönliche Ausrüstung regelmässig zu aktualisieren, um maximale Sicherheit bei Bergsportaktivitäten zu gewährleisten.

ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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