Vergleich Mammut Pulse Element Barryvox

Vergleich Mammut Pulse Element Barryvox

Vergleich Mammut Pulse Element – Mammut brachte vor einigen Jahren mit dem ELEMENT Barryvox sein zweites 3-Antennen-LVS auf den Markt.

Die Details zum Mammut ELEMENT Barryvox findest Du hier und den Test LVS Mammut ELEMENT Barryvox hier.

Alle Infos zu den Nachfolgemodellen Mammut Barryvox S und Barryvox im Detail findest Du im Beitrag News LVS Mammut Barryvox und Barryvox S im Detail hier. Möchtest Du mehr über die genauen Unterschiede der beiden neuen LVS wissen, lies den Beitrag Vergleich Mammut Barryvox S und Barryvox hier.

In diesem Beitrag werde ich erklären, wo genau die Unterschiede zwischen dem Modell Mammut PULSE Barryvox und dem Modell Mammut ELEMENT Barryvox liegen. Damit jeder entscheiden kann, welches Gerät für ihn mehr der weniger in Frage kommt.

Eine gute erste, allgemeine Möglichkeit zu entscheiden, welches Gerät für einen das richtige ist, ist die Eingrenzung über die Nutzergruppe des jeweiligen LVS. Für wen ist welches Gerät laut Mammut geeignet?

  1. Das Mammut ELEMENT Barryvox richtet sich laut Mammut an Gelegenheitsnutzer, Einsteiger und Gruppenteilnehmer (Mietgeräte).
  2. Das Mammut PULSE Barryvox wird unverändert weiterverkauft und ist vor allem gedacht für Intensivnutzer, Einsteiger mit Ambitionen, Tourenleiter, professionelle Anwender sowie Organisationen.

Gemeinsamkeiten Mammut PULSE Barryvox & ELEMENT Barryvox

  • Beides sind digitale 3-Antennen-Geräte – zur komfortablen Benutzerführung in der Grobsuche mittels Richtungsanzeige und problemloser Feinortung im Nahbereich, auch bei grossen Verschüttungstiefen.
  • Beide haben die Sendefrequenz 457 kHz und sind mit allen Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS- Geräten), welche die Norm EN 300718 erfüllen, kompatibel.
  • Beide führen nach dem Einschalten einen Selbsttest durch.
  • Beide bieten die Möglichkeit, einen Gruppentest durchzuführen.
  • Beiden bieten bei der Suche eine akustische Benutzerführung – ein patentiertes Tonmuster, welches in Abhängigkeit der Richtung und Entfernung zum Verschütteten lauter und schneller wird.
  • Beide beherrschen die digitale Signalanalyse (DSP) sowie Mehrfachverschüttung und haben eine Markierfunktion – mittels Mustererkennung werden die Verschütteten in die Verschüttetenliste aufgenommen und mittels Markierfunktion als «gefunden» markiert. Beim PULSE kann man allerdings bei Mehrfachverschüttung den Verschütteten, den man suchen will, aus einer Liste per Scroll-Funktion auswählen. Beim ELEMENT wird man nach dem Markieren einfach immer zum nächstgelegenen geleitet.
  • Beide haben eine Umkehrfunktion und gebe an, wenn man bei der Suche 180 Grad in die falsche Richtugn läuft.
  • Beide schalten sich auch automatisch aus dem Such- in den Sendemodus zurück. Beim PULSE kann man hier die Einstellung wählen – 4 oder 8 Minuten oder aus. (Dazu hat das PULSE den Rettungs-SEND für Wartende, siehe weiter unten.) Beim ELEMENT gibt es nur die Einstellung nach 8 Minuten.
  • Beide benötigen je drei Batterien Alkaline 3 x AAA 1,5 Volt. Das PULSE kann zudem mit unterschiedlichen Batterietypen (Alkaline/Lithium) betrieben werden. Lithiumbatterien bieten im Vergleich zu Alkalibatterien bei tiefen Betriebstemperaturen längere Laufzeiten und verursachen keine Schäden durch Auslaufen.
  • Bei beiden kann man die Software updaten.

Unterschiede Mammut Pulse Barryvox vs. Element Barryvox

Darüberhinaus kann das Mammut PULSE Barryvox aber einiges mehr.

  • Das PULSE hat 2 Tasten und ein vollgrafisches, beleuchtetes Display – das ELEMENT nur 1 Taste und nur ein Segment Display. Das bedeutet, dass Display vom PULSE kann Mammut theoretisch immer wieder anpassen/verändern – mit einem Update. Beim ELEMENT bleibt das Display grundsätzlich so wie es ist, hier kann kein Pixel mehr geändert werden. Damit sind also auch die Update-Möglichkeiten stark beschränkt.
  • Das PULSE ist 8-sprachig. Die Benutzerführung beim ELEMENT erfolgt via intuitiven Symbolen.
  • Das PULSE hat zudem mehr Funktionen und Optionen, die das ELEMENT nicht besitzt. Im Einzelnen: Analogmodus, Profilwahl (Auswahl zwischen Basic und Advanced Profil), Scrollen in Verschüttetenliste, Vitaldaten (Bewegungsdetektor, Übermittlung), es ist konfigurierbar, hat eine Kopfhörerbuchse, ein Backlight und Rettungs-SEND. Dieser Rettungs-Sendemodus wird von allen Rettern verwendet, die sich an einer Rettung beteiligen, aber selbst keine LVS-Suche ausführen. Im Rettungs-Sendemodus wird das 457 kHz-Sendesignal temporär ausgeschaltet, um die Suche nach den Verschütteten nicht zu stören. Im Falle einer Verschüttung durch eine Sekundärlawine detektiert der Bewegungssensor nur noch schwache Bewegungen des Retters und schaltet den Sender nach 4 Minuten automatisch wieder ein, womit der verschüttete Retter mittels LVS aufgefunden werden kann.
  • Unterschiede gibt es auch noch bei den Updates, wobei die vor allem für Flotten/Bergschulen von Bedeutung sind: Die Barryvox Service-Software ermöglicht eine kabellose, parallele Kommunikation mit einer Vielzahl von PULSE Barryvox-Geräten und erlaubt ein einfaches Managen der praxisrelevanten Funktionen. Konfigurationsänderungen, Software-Updates oder individuelle Startbilder lassen sich per Mausklick und drahtlos auf das PULSE Barryvox-Gerät laden. Ein vollumfänglicher Funktionstest misst und protokolliert alle sicherheitsrelevanten Parameter. Organisationen und Fachhändlern ermöglicht die Software ausgezeichneten Kundenservice und ein effizientes Flottenmanagement. Anders bei ELEMENT Barryvox-Geräten – diese können über den W-Link-Adapter nur geupdated werden und mittels Tester alle sicher- heitsrelevanten Parameter überprüfen und protokollieren.

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Mammut Pulse überträgt nicht den Puls

Zum Schluss kann ich vielleicht noch mit einem häufigen Missverständnis aufräumen. Das Mammut PULSE Barryvox hat einen irreführenden Namen, der dazu führt, dass viele denken, dass Gerät würde den Puls übertragen. Dem ist nicht so, es überträgt nur sog. Vitaldaten. Ein hochsensibler Beschleunigungssensor (g-Sensor) misst selbst kleinste Bewegungen am Körper, welche z. B. durch Aktivität von Herz oder Lunge entstehen. Jede Bewegungsaktivität wird als Lebenszeichen interpretiert und über W-Link als Information «erhöhte Überlebenschance» mittels Herzsymbol in der Verschüttetenliste der suchenden Geräte angezeigt.

Liegt der Verschüttete also unter dem Schnee einer Lawinen begraben und atmet, nimmt dies das PULSE wahr. Nun braucht der Suchende aber ebenso ein Mammut PULSE Barryvox, um diese Signal zu empfangen. Auf dem Bildschirm des Suchenden taucht dann ein Herzsymbol neben dem Verschütteten auf.

Die Idee dahinter entspricht der in der professionellen Rettung durchaus üblichen Triage – zu retten wären erst jene Verschütteten, die noch Lebenszeichen senden. Diese Funktion ist aber nur zwischen den Gerätemodellen Mammut PULSE Barryvox möglich. Und nur dann, wenn man das Gerät auch auf dem Bauch trägt. In der Hosentasche kann es gut sein, dass der Sensor nichts mehr wahrnimmt. Und natürlich eben nur solange man wenigstens atmet.

So sinn- und wirkungsvoll es sein könnte, entwickelte sich schon kurz nachdem das Gerät auf den Markt eine Diskussion um die Ethik einer solchen Funktion. Wie gesagt, in der der professinellen Rettung ist das normal, in der Kameradenrettung aber nicht.

So oder so: das Mammut PULSE Barryvox zeigt also nicht den aktuellen Puls an.

Zusammenfassung Vergleich Mammut Pulse vs. Element

Fazit: Insgesamt ist und bleibt das Mammut PULSE Barryvox das innovativere, ausbaufähigere Gerät. Auch muss ich nach nun einigen Winter Erfahrung sagen, dass sich das PULSE im Basic-Profil gleich einfach bedienen lässt wie das ELEMENT, diesem aber bei der Suche überlegen ist. Beispielsweise springen die Entfernungswerte beim ELEMENT stärker, was wohl auch damit zu tun hat, dass im PULSE insgesamt mehr Sensoren hat.

Trotzdem reicht das ELEMENT für einen Grossteil der Tourengänger aus, die sich nicht intensiv mit einem LVS auseinandersetzen wollen. Lies auch den Test zum LVS Mammut ELEMENT Barryvox.

Preisvergleich Mammut Pulse & Element Barryvox

Herstellerangaben zum Mammut ELEMENT Barryvox

Digitales 3-Antennen-Gerät – auf das Elementare reduziert. Das ELEMENT Barryvox® punktet durch unkomplizierte Bedienung und klare Anweisung. Dank Eintastenbedienung und übersichtlichem Display ist das Gerät sehr leicht zu handhaben. Schnelle und präzise Ortung ist garantiert. Signalanalyse, Verschüttetenliste und Markierfunktion sind weitere Details, um schnell und zuverlässig auch komplexe Mehrfachverschüt- tungen zu lösen. Das äusserst robuste Ge- häuse bietet guten Schutz gegen Schlag oder Bruch.

  • Digitales 3-Antennen-Gerät
  • Intuitive und einfache Benutzerführung
  • Eintastenbedienung
  • 3 Antennen zur problemlosen Feinortung im Nahbereich und bei grossen Verschüttungstiefen
  • Markieren von gefundenen Verschütteten
  • Übersicht über Distanz, Richtung sowie die Anzahl der Verschütteten
  • Signalanalyse und Signaltrennung bei mehreren Verschütteten
  • Intelligenter Gruppentest
  • Hohe Schlag- und Bruchfestigkeit
  • Umkehrfunktion
  • Akustische Unterstützung
  • Handschuhtaugliche Bedienung

Herstellerangaben zum Mammut PULSE Barryvox

3-Antennen-Gerät mit Digital- und Analogmodus und mit 2 Benutzerprofilen

Firmware 4.0 mit 2 Benutzerpro len, Basic und Advanced:

  • Barryvox® Intelligent Search für eine geführte, tonunterstützte Feinsuche
  • Erweiterte Erstsignalanzeige für einen früheren Übergang von der Signalsuche in die Grobsuche
  • Noch schnellere Aktualisierung des Suchpfeils durch den integrierten digitalen Kompass für eine optimale Richtungsanzeige

Basic Profil

  • Digitaler Modus
  • Übersicht über Anzahl der Verschütteten
  • Digitaler Signalton für schnelle und einfache Ortung
  • Gerät sucht immer das stärkste Signal, keine manuelle Selektion von Verschütteten möglich

Advanced Profil

  • Digital- und Analogmodus
  • Manuelles Scrollen der Verschüttetenliste möglich
  • Übersicht über Distanz, Richtung und die Anzahl der Verschütteten
  • Auswahl des Suchobjektes aufgrund von Distanz- und Überlebenswahrscheinlichkeitskriterien
  • Analogsuche durch akustische Signalwiedergabe über eingebauten Lautsprecher (voller Analogmodus mit manueller Regelung der Empfängerempfindlichkeit)

Suche/Ortung

  • Signalanalyse und Signaltrennung (DSP) bei mehreren Verschütteten
  • Suche mit optischer Distanz- und Richtungsanzeige
  • Markieren (Mark) von gefundenen Verschütteten sowie das Aufheben gesetzter Markierungen (Unmark)
  • Intuitive und einfache Benutzung durch klare Benutzerführung und vollgrafisches Display
  • 3 Antennen zur problemlosen Feinortung im Nahbereich und bei grossen Verschüttungstiefen
  • Akustische Benutzerführung inklusive Suchunterstützung bei der Feinortung
  • 3-D-Bewegungssensoren
  • Bewegungsdetektor: Analyse und Übermittlung der Vitaldaten
  • Detektion einer Verschüttung (automatische Umschaltung in Sendemodus)
  • Rettungs-SEND (automatische Umschaltung im Fall einer sekundären Lawinenverschüttung des Retters)

W-Link

  • Ausbaufähige Softwareplattform; Updates, Konfiguration und Test über W-Link einfach möglich
  • Zusätzlicher Kommunikationskanal für bessere Suchperformance
  • Ermöglicht sehr effizientes und einfaches Flottenmanagement

Weitere Funktionen

  • Frequenzüberprüfung bei Gruppentest
  • Intelligenter Gruppentest zur Feststellung der Funktionstüchtigkeit vor der Tour
  • Automatischer Selbsttest beim Einschalten
  • Benutzerführung und Menü in 8 Sprachen
  • Hohe Schlag- und Bruchfestigkeit, Kopfhöreranschluss, Detektion von Lithiumbatterien, LCD-Kontrasteinstellung

Quelle: Mammut

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ÜBER DEN AUTOR

Rüdiger Bodmer

Rüdiger Bodmer ist ein erfahrener Wanderleiter und Lawinenexperte. Er führt professionell Touren und leitet im Winter Schneeschuhtouren im In- und Ausland. Als Ausbildner des Swiss Mountain Trainings vom Schweizer Bergführerverband gibt er auch Kurse mit Zertifikat. Im Sommer leitet er Wanderungen, Alpinwanderungen, Wanderreisen und Trekkings. Dabei arbeitet er oft mit den Bergsteigerschulen Berg+Tal und Höhenfieber zusammen. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich für den Schweizer Alpen-Club (SAC). Für Rüdiger sind Berge etwas Besonderes. Er fühlt sich mit ihnen verbunden und geniesst es, draussen unterwegs zu sein. Privat ist er oft mit Schnee- und Wanderschuhen unterwegs, aber er unternimmt auch gerne Skitouren, Hochtouren, geht Klettern oder Eisklettern. Als Guide ist es ihm vor allem wichtig, schöne Erlebnisse zu teilen und seine Begeisterung weiterzugeben. Dabei legt er grossen Wert auf Sicherheit und bereitet sich gründlich vor. Er bildet sich kontinuierlich weiter und achtet darauf, dass die Anreise zu seinen Touren möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt und die Natur nicht beeinträchtigt wird. Im Laufe der Jahre hat Rüdiger ein umfangreiches Interesse und Fachwissen im Bereich Ausrüstung entwickelt. Aus diesem Grund hat er ich-liebe-berge.ch gegründet.

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5 Kommentare zu „Vergleich Mammut Pulse Element Barryvox“

  1. Pingback: Neues LVS von Mammut: Element | Ich liebe Berge

  2. Kauft man für einen Anfänger das Mammut Element Barryvox oder das Pulse? Ich hatte mich für das Element entschieden, wegen der einfachen Bedienung und den sonst geringen Unterschieden. Jetzt sah ich die Info zum Update fürs Pulse. Ist das eine Verbesserung, die die Kaufentscheidung beeinflussen sollte?

  3. Das Pulse ist “updatefähiger”. Das ist konstruktionsbedingt so. Das Update selber rechtfertigt aber nicht den Kauf des Pulse. Das Element reicht für Einsteiger und auch für Leute, die öfter mal Touren machen auf jeden Fall aus!

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